Gottfried Bauer
27.6.1888 – 7.3.1940
- Geb. am 27. Juni 1888 in Großhabersdorf.
- Zeuge Jehovas.
- 1934 – 1940 drei Mal verhaftet, u.a. im Gefängnis Nürnberg, Konzentationslager Dachau und Mauthausen.
- Gest. am 7. März 1940 im KZ Mauthausen.
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Gabriel Gottfried Bauer (2 MB)
Gabriel Gottfried Bauer ist am 27. Juni 1888 in Großhabersdorf geboren. Im ersten Weltkrieg kämpfte er als Soldat in den Vogesen. Er war überzeugter protestantischer Christ, wandte sich jedoch aufgrund von Kriegserlebnissen 1916 von der Kirche ab. Der Widersinn der Rolle der Geistlichen auf beiden Seiten irritierte ihn so sehr, dass er den Dienst an der Waffe quittierte und Sanitäter wurde. Er setzte sich weiterhin mit religiösen Themen auseinander und fand später zu den Zeugen Jehovas. Seine Frau, Sophie, die er 1917 heiratete, wurde auch Zeugin Jehovas.
Nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten wurde die Religionsgemeinschaft verboten. Seine drei Kinder halfen ihm dennoch, illegale Broschüren zu verteilen. 1934 wurde er das erste Mal verhaftet. Nachdem er ein zweites Mal verhaftet worden war, war alles, was er dazu sagen konnte: „Sollte ich ein drittes Mal verhaftet werden, werde ich nicht wiederkommen.“ Er hatte recht. Seine Frau sah ihn zum letzten Mal, als er, nach seiner dritten Verhaftung, aus dem Nürnberger Gefängnis ins KZ Dachau transportiert werden sollte. Der Versuch, mit ihm zu reden, wurde von der Wache unterbrochen. Gottfried Bauer blieb bis 1939 in Dachau und wurde dann in das KZ Mauthausen verlegt, wo er am 7. März 1940 starb.
Verfasser des Gedächtnisblatts
Paul Bauer Jr. (Enkel), 2006.
[FG1]