Edgar Mannheimer

23.12.1925 – 26.12.1993

  • Geboren am 23.12.1925 in Neutitschein, Mähren/CZ.
  • 1943 Deportation ins Ghetto Theresienstadt, dann nach Auschwitz.
  • Gestorben am 26.12.1993 in Zürich.

Biographie in Kürze

Edgar Mannheimer, Schuster, Kunsthändler, ist der jüngere Bruder von Max Mannheimer. Beide stammten aus einer jüdischen Kaufmannsfamilie in Neutischein in der Tschechoslowakei.
Geboren am 23 Dezember 1925 in Neutitschein, Mähren. Nach Anschluss der überwiegend deutschsprachigen Gebiete ans Deutsche Reich Flucht nach Ungarisch Brod. Schusterlehre. 1943 Deportation der Familie ins Ghetto Theresienstadt, dann nach Auschwitz. Ermordung der Eltern, der Schwester und zweier Brüder. Im Oktober 1943 Verlegung ins KZ Warschau zusammen mit seinem Bruder Max. Im Juli 1944 Todesmarsch nach Kutno, von dort Transport nach Dachau, dann Außenlager Karlsfeld und Mühldorf. Nach der Befreiung zunächst Rückkehr nach Neutitschein. Ab 1948 erst Likörfabrikant in München, dann Kunsthändler. International erfolgreich als Experte für Antiquitäten, insbesondere Uhren. Ab 1956 in Zürich. Edgar Mannheimer starb am 26.12.1993 in Zürich.    

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Edgar Mannheimer (2,9 MB)

Verfasserin des Gedächtnisblatts

Verfasst von Sophia Weiß, Schülerin (2024).

Weitere Infos im Blog

31.3.2024: Ein Vierteljahrhundert: 25. Jahrespräsentation des Gedächtnisbuchs

 

Adam Kozłowiecki

 1.4.1911 – 28.9.2007

  • Geb. 1. April 1911 in Huta Komorowska, Kreis Kolbuszewa, Polen.
  • Geistlicher.
  • Haft im Montelupich-Gefängnis, dann in Wiśnicz, ab Juni 1940 in Auschwitz und von Dezember 1940 bis zur Befreiung 1945 im Konzentrationslager Dachau.
  • Gest. am 28. September 2007 in Lusaka.

Biographie in Kürze

Geboren am 1.4.1911 in Huta Komorowska, Kreis Kolbuszewa, Polen. Ordensgeistlicher, Jesuit, Erzieher. 1939 in Krakau als Angehöriger der polnischen Intelligenz zusammen mit anderen Jesuiten verhaftet. Haft im Montelupich-Gefängnis, dann in Wiśnicz, ab Juni 1940 in Auschwitz und von Dezember 1940 bis zur Befreiung 1945 im Konzentrationslager Dachau. Ab 1946 Missionar in der polnischen Missionsstation in Lusaka, Nordrhodesien. Ab 1950 Apostolischer Vikar von Lusaka. 1955 Bischof, 1959 Erzbischof der Diözese von Lusaka. Einsatz für die Rechte der Afrikaner. 1964, als die Republik Sambia unabhängig wurde, stellte er sein Amt zur Verfügung, 1969 wurde der Rücktritt angenommen. 1998 Erhebung zum Kardinal. Kardinal Adam Kozłowiecki starb am 28.9.2007 in Lusaka.

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Adam Kozłowiecki (2,3 MB)

Verfasser des Gedächtnisblatts

Marcel Gabor, Schüler, 2024.

Weitere Infos im Blog

23.3.2024: Ein Vierteljahrhundert: 25. Jahrespräsentation des Gedächtnisbuchs
27.9.2022: Für eine verantwortungsvolle Erinnerungskultur

 

 

 

Karl Frey

25.10.1900 – 25.6.1975

  • Geb. 25.10.1900 in Neustadt an der Donau.
  • Mehrmalige Haft wegen seiner KPD-Mitgliedschaft.
  • Gest. am 25.6.1975 in München.

Biographie in Kürze

Karl Frey wurde am 25.10.1900 in Neustadt an der Donau geboren. Er war Kaufmann im Holz- und Hopfengroßhandel, seit 1928 Inhaber des väterlichen Geschäfts. Frey war Mitglied im TSV Neustadt und in der Leichtathletik aktiv. Als Mitglied der KPD wurde er im Dezember 1933 zum ersten Mal ins Konzentrationslager Dachau eingeliefert, nach einem Jahr Haft entlassen, wenige Monate später als „Zweimaliger“ inhaftiert. Bis 26.4.1945 Haft in den Konzentrationslagern Dachau und Mauthausen. Drei Tage vor der Befreiung gelang ihm die Flucht aus dem Außenlager Gestapo München. Frey trat als Zeuge in Kriegsverbrecherprozessen und Spruchkammerverfahren auf. Karl Frey starb am 25.6.1975 in München.

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Karl Frey (2 MB)

Verfasser*innen des Gedächtnisblatts

Das Gedächtnisblatt wurde im Rahmen der AG „Gruppe Courage“ der Johann-Turmair-Realschule Abensberg im Schuljahr 2022/23 erstellt. Verfasser*innen des Blatts: Raiko Exner, 10a, Stefan Fischer, 10a, Michael Förstl, 10a, Veronika Münch, 10b, Jonas Schlauderer, 10 b. Verantwortliche Lehrkraft: Maria Rauscher.

Weitere Infos im Blog

29.3.2023: Acht neue Gedächtnisblätter. Bericht über die Jahrespräsentation 2023
22.7.2022: Johann-Turmair-Realschule Abensberg startet Recherche

 

Otto Beer

3.6.1891 – 25.11.1941

  • Geb. am 3. Juni 1891 in Graben-Neudorf bei Karlsruhe.
  • Jugendfunktionär des FC Bayern.
  • Ermordet am 20.11.1941 in Kaunas.

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Otto Beer  (1,9 MB)

Kurzbiographie

Geboren am 3.6.1891 in Graben-Neudorf bei Karlsruhe. In den 1920er Jahren Großhändler für Textilwaren in München. Bereits als Schüler trat er der Fußballabteilung Bayern im Münchner Sport-Club bei, dem späteren FC Bayern München. Ab 1926 Jugendfunktionär und hauptverantwortlich für den Aufbau einer Schülerabteilung. Mit der Jugendarbeit leistete er einen wichtigen Beitrag zum Erfolg des FC Bayern auf nationaler Ebene. 1932 gewannen die Bayern ihre erste deutsche Meisterschaft. Wegen seiner jüdischen Herkunft wurde Beer aus dem Verein ausgeschlossen. Vom 10.11.1938 bis 12.12.1938 im Konzentrationslager Dachau inhaftiert. Auswanderungsversuche scheiterten. Otto Beer, seine Frau Nelly und die Söhne Ernst Rudolf und Kurt Gustav wurden am 20.11.1941 aus München nach Kaunas deportiert und am 25.11.1941 ermordet.

Verfasser des Gedächtnisblatts

Klaus Schultz (von 1997 – 2020 Diakon in der Evangelischen Versöhnungskirche in der KZ-Gedenkstätte Dachau), 2023.

Ernst Fränkl

4.8.1874 – 29.3.1949

  • Geb. am 4.8.1874 in Altenstadt bei Illertissen.
  • Israelitischer Religionslehrer, Kantor und Schächter.
  • Erste Anstellung in Georgensgmünd, ab 1896 bei der Israelitischen Kultusgemeinde Augsburg. Beurlaubt für ein Studium der Philosophie in Augsburg, München, Zürich und Bern. 1904 Promotion über „Vorstellungselemente und Aufmerksamkeit“.
  • Ernst Fränkl war Mitglied im Jüdischen Lehrerverein für Bayern und im Bayerischen Lehrerverein.
  • Im November 1938 war Ernst Fränkl im Konzentrationslager Dachau inhaftiert.
  • Flucht nach Kapstadt/Südafrika Ende 1938. Dort Arbeit als Privatlehrer.
  • Ernst Fränkl starb am 29.3.1949 in Kapstadt.

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Es gibt noch offene Fragen bezüglich der Urheberrechte. Das Gedächtnisblatt folgt, wenn diese geklärt sind.

Verfasserin des Gedächtnisblatts

Marie-Sophie Albrecht, Schülerin (2022)

Ferdinand Kissinger

13.10.1891 – 25.11.1941

  • Geboren am 13.10.1891 in Urspringen.
  • Er besuchte die jüdische Volksschule. 1910 schloss er die Israelitische Lehrerbildungsanstalt in Würzburg ab. Seine erste Anstellung als Lehrer erhielt er in Willmars in Unterfranken.
  • Von 1914 bis 1918 war Kissinger Soldat im Ersten Weltkrieg.
  • Ab 1919 arbeitete Kissinger als Lehrer in Hainsfarth in Schwaben.
  • 1920 heiratete er Sofie Lebermann, 1933 wurde die Ehe wegen der psychischen Erkrankung der Ehefrau geschieden.
  • Ab 1924 war Kissinger Lehrer an der jüdischen Volksschule in München.
  • Nach dem Novemberpogrom 1938 wurde Kissinger einen Monat im KZ Dachau inhaftiert, er nahm danach seine Tätigkeit als Lehrer in München wieder auf. 1940 wurde er zum Schulleiter ernannt.
  • Am 20.11.1941 Deportation nach Kaunas, zusammen mit seinem Bruder Julius und dessen Familie.
  • Ermordung am 25.11.1941 in Kaunas.

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Ferdinand Kissinger (1 MB)

Ergänzung zu den Bildnachweisen: Das Foto auf dem Titelblatt des Gedächtnisblatts stammt aus dem Stadtarchiv München und hat die Signatur JUD-F-0540-4. Wir danken für die Veröffentlichungsgenehmigung!

Verfasserin des Gedächtnisblatts

Katharina Steinegger, Schülerin am Max-Mannheimer-Gymnasium Grafing (2016)

 

Walter Beier

8.11.1906 – 20.3.1987

  • Geb. am 8.11.1906 in Ratibor/Schlesien.
  • Gest. am 20.3.1987 in München.

Kurzbiographie

Beier wurde am 8.11.1906 in Ratibor/Schlesien geboren. Er studierte Jura in Breslau. Nach einer Gefängnisstrafe wegen regimekritischer Äußerungen konnte er das Studium nicht beenden und zog nach Österreich. Direkt nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich wurde er verhaftet. Bis 1943 war Beier in den Konzentrationslagern Dachau und Flossenbürg inhaftiert. Nach seiner Entlassung wurde er zur Wehrmacht eingezogen. Ab 1945 lebte Beier bei München. Er arbeitete zuerst für die Zivilzensur bei der US-Militärverwaltung, dann als Sachbearbeiter im Bayerischen Landesamt für Vermögensverwaltung und Wiedergutmachung. Walter Beier starb am 20.3.1987 in München.

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Walter Beier 8 MB

Verfasserin des Gedächtnisblatts

Selina Becker, Schülerin (2021)

 

Wolodko, Wassyl

22.9.1924

  • Geboren am 22.9.1924 in Wolodkowyi Piwnitschnyi im Gebiet Poltawa (Ukr. SSR), vollständiger Name Wassyl Pawlowytsch Wolodko
  • Juni 1943 Verschleppung zur Zwangsarbeit
  • Mitglied einer Widerstandsgruppe im Zwangsarbeiterlager Reden/West im Saarland
  • Flucht und Verhaftung unter falschem Namen (Babenko)
  • 1944 – 1945 Gestapolager Neue Bremm, KZ Natzweiler, KZ Dachau
  • August 1945 Heimkehr
  • Transportingenieur
  • Moldawien (1952-1954), Kasachstan (1954-1964), ab 1964 in Kiew (Ukr. SSR)
  • 1963 Geburt der Tochter Wira

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Bei manchen Gedächtnisblättern ist eine Veröffentlichung auf unserer Website aufgrund der Klärung der verschiedenen rechtlichen Gegebenheiten bzw. der Wünsche der Porträtierten oder ihrer Angehörigen schwierig oder nicht möglich.

Dieses Gedächtnisblatt ist in der Versöhnungskirche in Dachau einsehbar.

Verfasser des Gedächtnisblatts

Verfasser des Gedächtnisblatts (2007): Bogdan Kudelja (* 1990), Schüler; Tatjana Pastuschenko (* 1972), Historikerin, Kiew (UA)

Weitere Informationen im Blog

22.10.24: Wir gratulieren Wassyl Pawlowytsch Wolodko zum 100. Geburtstag!

17.2.24: Gottesdienst zur Lage in der Ukraine

8.3.22: Nachricht von Wassyl Wolodko aus Kiew

 

Rudolf Endres

1912 – 1981

  • 18.1.1912 in Rudoletz / Rudolec.
  • Gest. 1981.

Kurzbiographie der Brücer Otto, Rudolf und Theodor Endres

Rudolf: * 18.1.1912 in Rudoletz / Rudolec

Theodor: * 1911 (Pardubitz) oder 1914 (Kleinhadersdorf) – Geburtsdatum und -ort unklar

Otto: * 23.3.1913 Otto in Gerlsdorf/Jerlochovice

Die drei Brüder entstammten einer kinderreichen Sinti-Familie und wurden wegen dieser Zugehörigkeit von den Nationalsozialisten in Konzentrationslager deportiert. Alle drei Brüder mussten in verschiedenen Lagern Zwangsarbeit leisten. Nur Rudolf Endres überlebte die Lager. Otto Endres starb Anfang 1943 in Neuengamme. Theodor Endres, der sich in Neuengamme Tuberkulose-Untersuchungen unterziehen musste, kam 1944 vermutlich in Majdanek ums Leben. Rudolf Endres starb Anfang der 80er Jahre.

Gedächtnisblatt

Das Team des Gedächtnisbuchs bereitet derzeit die Online-Veröffentlichung des Gedächtnisblatts vor.

Verfasserin des Gedächtnisblatts

Diana Unger (Schülerin in Dachau), 2021.

Weitere Infos im Blog

26.1.2022: Filmdokumentation: Gedenken an Familie Endress

22.3.2021: Am 22. März 2021 ab 15 Uhr online: Jahrespräsentation

17.3.21: Alles im Kasten! Dreharbeiten zur Jahrespräsentation

12.3.21: Einladung zur Online-Jahrespräsentation am 22. März