Jakob Bamberger

11.12.1913 – 15.2.1989

  • Geb. am 3. Juni 1891 in Graben-Neudorf bei Karlsruhe.
  • Angehöriger der deutschen Sinti.
  • 15. Februar 1989 in Plankstadt bei Heidelberg.

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Jakob Bamberger  (1,9 MB)

Kurzbiographie

Jakob Bamberger wurde am 11. Dezember 1913 in Königsberg, Ostpreußen geboren. Er war Boxer und Bürgerrechtler. Als Angehöriger der deutschen Sinti wurde er von den Nationalsozialisten verfolgt, floh in die Tschechoslowakei. Er wurde verhaftet und ab Februar 1942 im KZ Flossenbürg festgehalten. Im Februar 1943 wurde er ins KZ Dachau überstellt, wo er im Sommer 1944 Opfer der Meerwassertrinkversuche wurde. Transport nach Buchenwald im November 1944 und Befreiung auf einem Todesmarsch im April 1945. Nach dem Krieg arbeitete er als Kaufmann und Kiosk-Betreiber.

Bamberger engagierte sich in der Bürgerrechtsbewegung der deutschen Sinti und Roma, 1980 nahm er am Hungerstreik in der KZ-Gedenkstätte Dachau teil. Bamberger war Ehrenvorsitzender des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma. Jakob Bamberger starb am 15. Februar 1989 in Plankstadt bei Heidelberg.

Verfasser*innen des Gedächtnisblatts

Das Gedächtnisblatt wurde verfasst von Noah Douglas, Cara Janke, Mia Purrucker (Schüler*innen des Gymnasiums Englisches Institut Heidelberg), begleitet von Andreas Pflock.

 

 

Karl Nolan

2.5.1891 – 31.10.1937

  • Geb. am 2.5.1891 in Gingen an der Fils.
  • Januar 1933 Haft wegen „Wehrkraftzersetzung“, ab 1934 Häftling im KZ Dachau.
  • Ermordet am 31.10.1937 im KZ Dachau.

Biographie in Kürze

Geboren wurde Karl Nolan 2.5.1891 in Gingen an der Fils. Er war Webmeister in Augsburg-Pfersee. Von 1911 bis 1913 war er beim Militär, Unteroffizier, 1914 Kriegsfreiwilliger. 1918 wurde Nolan als Vizefeldwebel mit Ehrungen entlassen. Seit dem Krieg war er entschiedener Kriegsgegner. Nolan war engagierter Turnwart beim Turn- und Sportverein Pfersee, Mitglied der Roten Hilfe und ab 1931 der KPD. 1931 gab er einem Soldaten ein Flugblatt, um vor neuer Kriegsgefahr zu warnen. Am 3.1.1933 wurde er – kurz vor dem Machtantritt der Nationalsozialisten – wegen „Wehrkraftzersetzung“ zu Gefängnishaft verurteilt. Im Sommer 1934 wurde er erneut inhaftiert und am 6.8.1934 ins Konzentrationslager Dachau eingewiesen. Karl Nolan wurde am 31.10.1937 in Dachau ermordet.

Gedächtnisblatt

Karl Nolan (6,2 MB)

Verfasserin des Gedächtnisblatts

Anna-Lena Köpf, Schülerin (2022)

Josef Pröll

19.3.1911 – 27.3.1984

  • Geb. am 19.3.1911 in Augsburg.
  • Zweimalige mehrjährige Haft, u.a. in den Konzentrationslagern Dachau, Buchenwald und Natzweiler.
  • Gest. am 27.3.1984 in Augsburg.

Biographie in Kürze

Josef Pröll wurde am 19.3.1911 in Augsburg geboren. Er war Weber und Mitglied des Kommunistischen Jugendverbands in Augsburg. 1931 wurde Anzeige gegen ihn erstattet, nachdem Schriften der KPD anonym bei Militär und Polizei eingegangen waren. Ein Handschriftenvergleich entlastete Pröll und so wurde das Verfahren eingestellt. Von März 1933 bis Ende 1935 war er in Haft im Gestapo-Gefängnis Augsburg und im Konzentrationslager Dachau. Nach der ersten Haft Maschinenarbeiter, Heirat mit Anna Nolan und Aktivität im Widerstand. Von 1.9.1939 bis 11.4.1945 war Pröll in den Konzentrationslagern Buchenwald und Natzweiler inhaftiert. Josef Pröll starb am 27.3.1984 in Augsburg.

Gedächtnisblatt

Josef Pröll  (3,5 MB)

Verfasserin des Gedächtnisblatts

Emilie-Sophie Gebhardt, Schülerin (2021)

 

Ludwig Wörl

28.2.1906 – 27.8.1967

  • Geb. am 28. Februar 1906 in München.
  • Widerstandskämpfer.
  • Häftling von 1934 bis 1945, u.a. in Dachau, Auschwitz, Flossenbürg.
  • Wichtiger Zeuge in Prozessen gegen NS-Täter.
  • Gest. am 27. August 1967 in München.

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Ludwig Wörl (1 MB)

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15.7.24: Gedächtnisbuch im Radio am 20. Juli 2024

Verfasserinnen des Gedächtnisblatts

Isabella Rumpler (Schülerin), Sabine Gerhardus und Irene Stuiber (Gedächtnisbuch) (2024)

Jean-René Lafond

15.11.1912 – 14.6.1999

  • Geb. 15.11.1912 in Saint-Julien-Beychevelles in der Gironde in Frankreich.
  • Gest. am 14.6.1999.

Biographie in Kürze

Jean-René Lafond wurde am 15.11.1912 in Saint-Julien-Beychevelles in der Gironde in Frankreich geboren. Dachdecker, Obergefreiter der Reserve, Ausbilder von Flugzeugmechanikern. Widerstand gegen die deutschen Besatzer: Flugblattaktionen, Fälschung von Personalausweisen, Passierscheinen und Lebensmittelkarten, Rettung und Rückführung von amerikanischen und englischen Piloten. Im Juli 1944 Verhaftung. Lafond wurde im Gestapogefängnis Bordeaux schwer gefoltert. Vom Gefängnis Fort du Hâ im August mit dem Train Fantôme (Geisterzug) nach Dachau deportiert. Er durchlitt mehrere schwere Krankheiten, verbrachte 120 Tage im Krankenrevier. Nach der Befreiung arbeitete Lafond wieder als Dachdecker. Er organisierte jährliche Gedenkfeiern für die ehemaligen Kameraden im Widerstand. Jean-René Lafond starb am 14.6.1999.

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Jean-René Lafond  (5 MB)

Gedächtnisbuch als pdf-Datei – französische Fassung
Jean-René Lafond F (5 MB)

Verfasserin des Gedächtnisblatts

Marine Charbonneau (ASF-Freiwillige), 2024

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8.5.2024:„Von nun an ist mein Blick auf die Zukunft gerichtet, auf die zukünftigen Generationen“

11.4.2024: Jahrespräsentation 2024: ein persönlicher Blick

23.3.2024: Ein Vierteljahrhundert: 25. Jahrespräsentation des Gedächtnisbuchs

16.12.2024: Angehörigenbesuch in der Gironde

 

 

Ella Lingens

18.11.1908 – 12.8.1945

  • Geb. am 18. November 1908 in Wien.
  • Gest. am 30. Dezember 2022 in Wien.

Biographie in Kürze

Ella Lingens war Ärztin in Wien, evangelisch, verheiratet und hatte einen dreijährigen Sohn, als sie im Frühjahr 1942 verhaftet wurde. Sie gehörte der SPÖ an und hatte Juden versteckt oder ihnen zur Flucht verholfen. Ella Lingens war zweieinhalb Jahre in Auschwitz inhaftiert, wo sie als Ärztin im Revier arbeitete. Im Dezember 1944 wurde sie ins Konzentrationslager Dachau gebracht. Sie musste im Außenlager Agfa-Kamerawerk München ebenfalls als Ärztin arbeiten. Kurz vor Kriegsende wurde sie in das kleine Frauenrevier im Stammlager verlegt. Nach dem Krieg Teilnahme als Zeugin in Auschwitz-Prozessen. Ella Lingens hat ihre Erinnerungen in ihrem Buch „Gefangene der Angst“ niedergeschrieben.

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Ella Lingens (3 MB)

Verfasserin des Gedächtnisblatts

Simona Salvatore (Schülerin), 2024

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23.3.2022: Ein Vierteljahrhundert: 25. Jahrespräsentation des Gedächtnisbuchs

 

 

Robert Savosnick

8.10.1915 – 12.4.1998

  • Geb. am 8. Oktober 1915 in Trondheim.
  • Deportation in das Lager Auschwitz, Todesmarsch nach Kutno, dann KZ Dachau und Außenlager.
  • Gest. am 12. April 1998 auf Zypern.

Biographie in Kürze

Robert Savosnick war Medizinstudent und stammte aus einer norwegisch-jüdischen Familie. Sein Bruder wurde während der deutschen Besatzung wegen seiner Widerstandstätigkeit von den Deutschen gesucht und floh nach Schweden, stattdessen wurde 1942 der Vater verhaftet.
Robert wurde am 8.10.1915 in Trondheim in Norwegen geboren. Im November 1942 wurde er zusammen mit 529 norwegischen Juden nach Auschwitz deportiert. Schwere Zwangsarbeit in Auschwitz III, Buna-Monowitz. Zeitweise als Häftlingspfleger eingesetzt. Im Oktober 1943 wurde Savosnick ins KZ Warschau verlegt, im Juli 1944 musste er den Todesmarsch nach Kutno mitmachen. Von dort mit dem Zug nach Dachau transportiert, kurze Zeit später ins Außenlager Allach-Karlsfeld. Savosnick konnte in allen Lagern zeitweise als Häftlingspfleger arbeiten, musste aber auch in anderen Kommandos Zwangsarbeit leisten. Er wurde in Allach befreit. Nach Beendigung des Medizinstudiums Kinderarzt in Trondheim. Robert Savosnick starb am 12.4.1998 auf Zypern.

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Robert Savosnick  (3,1 MB)

Verfasserin des Gedächtnisblatts

Charlotte Werner, Schülerin (2024)

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23.3.2024: Ein Vierteljahrhundert: 25. Jahrespräsentation des Gedächtnisbuchs

Arthur Godlewsky

18.5.1892 – 31.8.1942

  • Geb. am 18.5.1892 in Sulzbach in der Oberpfalz.
  • Ermordet am 31.8.1942 in Auschwitz.

Biographie in Kürze

Geboren am 18.5.1892 in Sulzbach in der Oberpfalz. Ausbildung zum Lehrer an der Israelitischen Präparandenschule Höchberg bei Würzburg und am Israelitischen Lehrerseminar Köln. Arthur Godlewsky war um 1913 Lehrer in Lichtenfels. Während des Ersten Weltkrieges war er in Frankreich an der Front eingesetzt. Mehrere Auszeichnungen als Frontkämpfer. 1919 war er Mitglied der monarchistischen, rechtskonservativen Freikorps. Ab 1921 war er Religionslehrer, Kantor und Schächter in der bayerischen Pfalz, darunter in Rülzheim. Seine letzte Stelle trat er 1938 in Konstanz an. Von 12.11. bis 8.12.1938 im KZ Dachau. Am 22.10.1940 Deportation nach Frankreich, Camp de Gurs, dann Camp de Noé. Am 28.8.1942 wurde Arthur Godlewsky mit seiner Frau Else aus dem Sammellager Drancy nach Auschwitz deportiert. Arthur Godlewsky und Else wurden am 31.8.1942 in Auschwitz ermordet. Er wurde 50 Jahre alt.

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Arthur Godlewsky (3,7 MB)

Verfasser des Gedächtnisblatts

Ole Gerkens, Schüler (2024)

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23.3.2024: Ein Vierteljahrhundert: 25. Jahrespräsentation des Gedächtnisbuchs

Albert (Abram) Grossman

3.3.1922 – 30.3.1994

  • Geb. am 3. März 1922 in Pabianice in Polen.
  • Gestorben am 30.3.1994.

Biographie in Kürze

Geboren 3.3.1922 in Pabianice in Polen. Weber im familieneigenen Betrieb. Ab Februar 1940 im Ghetto Pabianice. Ab Mai 1941 Zwangsarbeitslager Bentschen (Zbąszyń). Er musste schwere Arbeit für die Reichsbahn verrichten. Im Oktober 1943 Einweisung ins Konzentrationslager Auschwitz, ab Januar 1944 KZ Warschau. Im Juli 1944 Todesmarsch nach Kutno, von dort Transport nach Dachau, dann Außenlager Mühldorf. Befreiung entweder aus einem Transportzug in Seeshaupt oder nach Flucht aus dem Lager. Einziger Überlebender seiner 11-köpfigen Familie. 1949 Emigration in die USA.  Als Weber in Paterson, New Jersey, später Inhaber eine Imbissstube in Ridgewood. Albert Grossman starb am 30.3.1994. 

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Albert (Abram) Grossman (3,3 MB)

Verfasserin des Gedächtnisblatts

Anna Scharl, Schülerin, 2024

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23.3.2024: Ein Vierteljahrhundert: 25. Jahrespräsentation des Gedächtnisbuchs