Emil Oestreicher

18.12.1873 – 1942

  • Geb. am 18. Dezember 1873 in München.
  • Kürschner.
  • War vom 10. bis zum 20. November 1938 im KZ Dachau inhaftiert, kam später nach Theresienstadt und schließlich nach Treblinka, wo er ermordet wurde.
  • Gest. im September 1942 in Treblinka.

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Emil Oestreicher  (2,4 MB)

Verfasser des Gedächtnisblatts

Thomas Nowotny (Kinderarzt), 2009.

[Qu.: GB]

Hugo Walter

11.7.1871 – 3.1.1964

  • Geb. am 11. Juli 1871 in München.
  • Notar.
  • War vom 10. bis zum 12. November 1938 Häftling im KZ Dachau.
  • Gest. am 3. Januar 1964 in New York.

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Hugo Walter (2 MB)

Verfasser des Gedächtnisblatts

Thomas Nowotny (Kinderarzt), 2010.

[Qu.: GB]

Ernst Schüßler

23.1.1916 – 30.1.1990

  • Geb. am 23. Januar 1916 in Feichten, Markt Schwaben, Kreis Ebersberg.
  • Handelsvertreter.
  • Vom 3. August 1935  bis 24. Juni 1937 Haft im Konzentrationslager Dachau.
  • Gest. am 30. Januar 1990 in Haar bei München.

Gedächtnisblatt

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Verfasser des Gedächtnisblatts

Frederic Zaus und Dominik Fuchs (Schüler), 2013

 

Heinemann Edelstein

7.9.1870 – 10.6.1944

  • Geb. am 7. September 1870 in Unterriedenberg bei Würzburg.
  • Jüdischer Lehrer, Hauptlehrer.
  • Vom 10. November 1938 bis 15. Dezember 1938 Haft im Konzentrationslager Dachau.
  • Am 1. Juli 1942 Deportation nach Theresienstadt.
  • Gest. am 10. Juni 1944 in Theresienstadt.

Heinemann Edelstein war von 1899 bis 1924 Lehrer, Kantor und Schächter der israelitischen Kultusgemeinde in Sugenheim. Er war mit Jeanette, geb. Kahn, verheiratet, das Paar hatte drei Kinder. Nach Schließung der jüdischen Elementarschule 1924 blieb er als Religionslehrer tätig. 1936 zog Edelstein mit seiner Frau nach München.

Edelstein wurde am 1. Jan. 1934 aufgrund des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums in den endgültigen Ruhestand versetzt. 1936 besuchten die Edelsteins ihre Töchter in Palästina, kehrten aber nach Deutschland zurück. Spätere Bemühungen um erneute Ausreise scheiterten. Am 10. Nov. 1938 wurde Edelstein ins KZ Dachau gebracht und erst nach 35 Tagen wieder entlassen.

Am 1. Juli 1942 wurde er mit seiner Frau nach Theresienstadt deportiert. Er starb dort am 10. Juni 1944. Seine Frau war bereits am 6. Feb. 1943 gestorben. Mindestens zwei der drei Kinder der Familie konnten nach Palästina emigrieren.

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Verfasser des Gedächtnisblatts

Andreas Wimmer und Stefan Grasser (Schüler), 2013.

Franz Vinzenz

21.1.1907 – 17.10.1978

  • Geb. am 21. Januar 1907 in Markt Schwaben.
  • Gest. am 17. Oktober 1978 in München.
  • Kommunist; Schweizer (Melker), Ziegeleiarbeiter.
  • Von 3. Mai 1933 bis 3. Dezember 1936 Inhaftierung in Polizeigefängnis München, Gefängnis München-Stadelheim, Gefängnis Landsberg, Gestapo-Gefängnis München, Konzentrationslager Dachau. Von 3. März 1937 bis Anfang Mai 1945 Haft in den Konzentrationslagern Dachau und Mauthausen.

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Verfasser des Gedächtnisblatts

Andreas Lippacher (Schüler), 2013

Erwin Schild

9.3.1920–6.1.2024

  • Geb. 9. März 1920 in Mülheim/Köln.
  • Student der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt (ILBA) Würzburg, später Rabbiner der Gemeinde Adath Israel in Toronto.
  • Vom 12. November 1938 bis 13. Dezember 1938 im Konzentrationslager Dachau.
  • Gestorben am 6.1.2024 in Toronto.

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Erwin Schild (1 MB)


Erwin Schild wuchs zusammen mit zwei Geschwistern in Köln-Mülheim in der Familie des Geschäftsmannes Hermann Schild und seiner Frau Hetti, geb. Neugarten, auf. Erwin besuchte das Gymnasium, als die Nationalsozialisten die Macht übernahmen. Zwei Jahre später wechselte er an ein jüdisches Gymnasium. Obwohl er sich hier sehr wohl fühlte und das Niveau gut war, ging Erwin 1937 zurück an ein deutsches Gymnasium, weil die jüdische Schule den Lehrplan an das britische Schulsystem angepasst hatte. 1938 verließ er die Schule mit dem Abitur.

Im April 1938 begann er an der Isralitischen Lehrerbildungsanstalt in Würzburg (ILBA) zu studieren. Er lebte im Wohnheim, fand neue Freunde und arbeitete fleißig. In der Reichspogromnacht am 9. November 1938 „brach die Welt für ihn zusammen“. Eine Horde brach in das Wohnheim ein und zerstörte alle Möbel, ohne jedoch die Studenten zu verletzen. Am nächsten Tag musste Erwin mit ansehen, wie das Seminargebäude und die Bibliothek mit den Torahrollen brannten. Eine Gruppe Nazis brachte die Studenten ins Gefängnis. Sie waren voller Angst und beteten in tiefster Verzweiflung. Nachdem sie verhört worden waren, wurden alle, die älter als 16 Jahre waren, ins Konzentrationslager Dachau verschleppt.

Nach seiner Entlassung aus dem Konzentrationslager bemühte er sich verzweifelt um ein Auswanderungsvisum. Schließlich gelang es ihm im Frühjahr 1939, erst nach Holland und dann nach London zu fliehen. Im Juli 1940 erreichte er Kanada. Hier wurde er zunächst als „feindlicher Ausländer“ in einem Kriegsgefangenenlager interniert, später in einem Flüchtlingslager. Erst im Februar 1942 konnte er das Lager verlassen.

Erwin studierte an der Yeshiwa von Abraham Price, später auch an der Universität von Toronto. Im Dezember 1944 heiratete er Laura Saxe. Das Paar bekam 1945 einen Sohn, 1947 und 1952 zwei Töchter. 1947 wurde Erwin Schild zum Rabbiner ordiniert. Fortan setzte er sich auch für die Erinnerungsarbeit und den Dialog zwischen Juden und Deutschen ein.

„Das Gespräch zwischen Deutschen und Juden ist sehr problematisch, delikat, oft auch peinlich. Mit schwerem Gepäck belastet, kann man die Hindernisse nicht einfach so übersteigen. Die Tragödie der Vergangenheit beraubt uns der Sprachfähigkeit. Aber trotzdem! […] Deutschen und Juden mag es schwerfallen, miteinander zu reden, aber Christen und Juden, auch Christen in Deutschland und Juden haben eine gemeinsame Sprache. Wenn wir einander als Mitglieder von nah verwandten Religionstraditionen begegnen, dann glüht ein Funke der Hoffnung. Gott befreit und versöhnt.“

Rabbi Erwin Schild in einer Ansprache am Reformationstag in Köln am 31. Oktober 1988, zitiert nach: Erwin Schild: Die Welt durch mein Fenster, Köln 1996

Verfasserin des Gedächtnisblatts

Steffi Falk (Schülerin), 2005.

Weitere Hinweise im Blog

10.6.2024: Internationaler Workshop zu emigrierten Rabbinern in Fürth

21.1.2024: Das Gedächtnisbuch trauert um Erwin Schild (1920-2024)

10.3.2020: Wir gratulieren Rabbi Erwin Schild zum 100. Geburtstag!

7.3.2018: Neues Buch von Rabbi Erwin Schild: The Crazy Angel

11.11.2014: Erwin Schild in Dachau: eine Stimme des Friedens

[Qu.: GB]

Jean Miquel

14.12.1922 – 21.11.1994

  • Geb. am 14. Dezember 1922 in Lavelanet, Frankreich.
  • Jurist, Militärangehöriger, Bürgermeister.
  • Wurde am 27. September 1943 verhaftet und kam am 28. August 1944 mit dem „Train Fantome“ im KZ Dachau an. Dort erlebte er am 29. April 1945 die Befreiung.
  • Gest. am 21. November 1994 in Lavelanet, Frankreich.

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Verfasserin des Gedächtnisblatts

Deborah Keerl (Schülerin), 2005.

[Qu.: GB]

Martin Niemöller

14.1.1892 – 6.3.1984

  • Geb. am 14. Januar 1892 in Lippstadt, Westfalen.
  • Evangelischer Geistlicher.
  • Pfarrer in Berlin / Dahlem.
  • 1933 Gründung des Pfarrernotbundes, kirchlicher Widerstand.
  • Am 1. Juli 1937 verhaftet. Im Untersuchungsgefängnis Berlin / Moabit, im KZ Sachsenhausen und vom 1. Juli 1941 bis zum 24. April 1945 im KZ Dachau inhaftiert. Transport mit 150 Sonderhäftlingen aus Dachau nach Südtirol. Befreiung erst durch deutsche Soldaten, dann durch die Amerikaner.
  • Bis 24. Juni 1945 von den Amerikanern interniert.
  • Stellvertretender Vorsitzender der EKD, Verantwortlicher für auswärtige und ökumenische Angelegenheiten.
  • 19. Oktober 1945 Veröffentlichung des „Stuttgarter Schuldbekenntnisses“.
  • Gest. am 6. März 1984 in Wiesbaden.

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Verfasserin des Gedächtnisblatts

Caroline Neumeier (Schülerin), 2005.

[Qu.: GB]

Dr. Heinrich Eduard Miesen

2.10.1913 – 4.8.1947

  • Geb. am 2. Oktober 1913 in Köln.
  • 1938 Promotion.
  • Journalist, Verlagsleiter, Lektor.
  • Wurde am 3. September 1944 verhaftet und ins Koblenzer Karmeliter-Gefängnis gebracht. Er kam am 26. Oktober 1944 ins KZ Dachau, wo er im April 1945 die Befreiung erlebte.
  • Er starb nur zwei Jahre nach der Haft im Alter von 33 Jahren und hinterließ seine Ehefrau mit drei noch kleinen Kindern. Ein viertes Kind verlor sie nach seinem Tod durch Fehlgeburt.
  • Gest. am 4. August 1947 in Köln an den Folgen der KZ-Haft.

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Verfasserinnen des Gedächtnisblatts

Julia u. Susanne Zimmermann  (Urenkelin und Enkelin), 2011.

[Qu.: GB]