Ökumenischer Gedenkgottesdienst für die Opfer der Novemberpogrome
So, 9.11.25, 11 Uhr
Evangelische Versöhnungskirche in der KZ-Gedenkstätte Dachau, Alte Römerstraße 87, 85221 Dachau
Gedenkstättenfahrt nach Schloss Hartheim, Mauthausen und Gusen
Nach Schloss Hartheim, Mauthausen und Gusen führte die Gedenkstättenfahrt Ende Oktober 2015. Als Veranstalter der Exkursion engagierten sich drei Träger des Gedächtnisbuchs: das Dachauer Forum, die Katholische Seelsorge an der KZ-Gedenkstätte Dachau sowie die Evangelische Versöhnungskirche in der KZ-Gedenkstätte Dachau; als vierter Veranstalter ist die KZ-Gedenkstätte Dachau zu nennen.
Das Gedächtnisblatt über Werner Sylten hat Eingang in das Gedenkprojekt „Lebensspuren/Opferbiographien“ in Schloss Hartheim gefunden. Das Foto zeigt Klaus Schultz, Diakon der Versöhnungskirche, bei der Betrachtung der elektronischen Präsentation dieser Biographie.
In der Galerie noch weitere Fotos von der Gedenkstättenfahrt:
27. Oktober 2015
Jaap van Mesdag ist gestorben
Ylva Sluiter und Jaap van Mesdag in Dachau, 2012
Am Freitag, den 23. Oktober ist im Alter von 93 Jahren Jaap van Mesdag gestorben. Gedenken war Jaap wichtig. Mehrmals besuchte er die Gedenkstätte Dachau, zum vorletzten Mal im März 2012, als Ylva Sluiter hier sein Gedächtnisblatt präsentierte.
1942 versuchte Jaap mit seinem Freund Ernst Sillem von den Niederlanden aus in einem Kanu nach Großbritannien zu fahren. Dort wollten sie sich den alliierten Streitkräften anschließen, um gegen die Nazidiktatur zu kämpfen. Jaap war ein leidenschaftlicher Musiker – er spielte gerne Jazz und Swing – und deshalb musste im kleinen Kanu vor allem eines mit: seine Trompete. Das Wetter war schön, als die beiden im Schutz der Dunkelheit abfuhren.
Doch nach nur wenigen Stunden fing es an zu stürmen. Als das Kanu zu sinken drohte, gab Jaap auf seiner Trompete das SOS-Signal ab. Das Schiff, das den beiden in der Dunkelheit zuhilfe kam, war aber ein Vorpostenboot der Kriegsmarine. Zurück im besetzten Gebiet wurden Jaap und Ernst über das Polizeiliche Durchgangslager Amersfoort ins KZ Herzogenbusch (Vught) verschleppt. Beide kamen als Nacht- und Nebelhäftlinge nach Natzweiler. In Dachau wurden sie letztendlich befreit.
Über seine wiedergefundene Freiheit sagte Jaap: „Jeden Tag, an dem ich morgens aufwache und einfach nach draußen gehen kann, ja, den schätze ich sehr. Es ist gut zu erkennen: dass man ein freier Mensch ist, der in einem freien Land lebt. Dass man gehen kann, wohin man möchte, und sagen kann, was man möchte. Ja, das ist sehr ein großes Privileg.“
(Text: Jos Sinnema)
22. Oktober 2015
Gedenktafel für Stefan Wincenty Frelichowski in Dachau enthüllt – Gedächtnisbuchprojekt vor polnischen Gästen und Pfadfindern vorgestellt
Hier ein Bericht von Maurycy auf deutsch und polnisch. Der Verfasser ist zur Zeit Freiwilliger der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste im Gedächtnisbuchprojekt.
Am Samstag, den 10. Oktober wurde im Gedenkraum der KZ‑Gedenkstätte Dachau eine Erinnerungstafel an den Seligen Stefan Wincenty Frelichowski enthüllt anlässlich seines 70. Todestages am 23. Februar 1945. Dazu besuchte eine Pilgerfahrt mit polnischen Pfadfindern Dachau, um des Seligen zu gedenken, den sie sich zu ihrem Patron erkoren haben. Frelichowkski war einer der etwa 1800 katholischen polnischen Priester, die im KZ Dachau inhaftiert waren – und von denen jeder zweite nicht überlebt hat.
Da ich selbst ein Scout und katholisch bin, besuchte ich diese Feierlichkeiten.
Um 9 Uhr begann die Messe im Karmel Heilig Blut mit Gebeten für die Heiligsprechung. Bei der Messe mit den etwa 120 polnischen Pfadfindern waren unter anderem der polnische Bischof Jozef Guzdek, Weihbischof Wolfgang Bischof (in Vertretung des Erzbischofs von München und Freising, Reinhard Kardinal Marx) sowie viele polnische Priester anwesend, darunter auch die, die die Heiligsprechung initiiert haben.
Nach der Messe wurden Kränze an der Gedenktafel für polnische Priester, die im KZ Dachau waren, an der Stirnseite der Todesangst-Christi-Kapelle niedergelegt. Dazu wurde ein Gebet auf polnisch und deutsch gesprochen.
Später sind wir alle zum Museum gegangen. Dort fand die Zeremonie der Enthüllung einer neuen Gedenktafel zu Ehren des Häftlings Wincenty Frelichowski statt. Im Anschluss daran sprachen unter anderem Max Mannheimer, ein Mitglied der Familie des seliggesprochenen Wincenty Frelichowski und der neue Generalkonsul der Republik Polen in München, Andrzej Osiak.
Zuvor hatte ich gefragt, ob ich das Projekt „Gedächtnisbuch“ präsentieren kann. Nach den Ansprachen hatte ich die Chance dazu. In ein paar Minuten habe ich das Projekt beschrieben und die Ziele vorgestellt. Ich habe um Unterstützung bei der Suche nach Ausstellungsorten für die Wanderausstellung „Namen statt Nummern“ gebeten und fürs Schreiben von Biographien über ehemalige Häftlinge. Das Interesse war sehr groß. Sehr viele Leute haben mich anschließend darauf angesprochen und wollten mehr über das Projekt wissen und über die Möglichkeit, eine Biographie zu schreiben. Auf einmal hatte ich nicht mehr genug Infoflyer für alle!
Dieser Tag war ein voller Erfolg für mich, da ich viel über Stefan Freilichowski gelernt habe und die Gelegenheit hatte, viele Pfadfinder aus Polen zu treffen und zugleich das Gedächtnisbuch vorzustellen.
Polska wersja tekstowa
(Foto: Dariusz Arsan)
Odsłonięcie tablicy pamiątkowej poświęconej bł. ks. Stefanowi Wincentemu Frelichowskiemu. Prezentacja projektu „Księga Pamięci”.
Oto raport Maurycego w języku polskim i niemieckim. Autor jest obecnie wolontariuszem w organizacji ASF i pracuje w projekcie„Księga Pamięci”.
W sobotę, 10 października odbyło się odsłonięcie tablicy pamiątkowej poświęconej bł. Stefanowi Wincentemu Frelichowskiemu, w 70 rocznicę jego śmierci w dnu 10 października 1945 roku. Z tej okazji Dachau odwiedziła pielgrzymka polskich Harcerzy w celu upamiętnienia błogosławionego księdza, który jest ich patronem. Frelichowkski był jednym z około 1800 polskich księży katolickich więzionych w obozie koncentracyjnym w Dachau. W Obozie koncentracyjnym w Dachau zginęła prawie połowa z nich.
Jako że sam jestem harcerzem oraz katolikiem, z wielką chęcią i ciekawością wybrałem się na te obchody.
O godzinie 9. rozpoczęła się msza święta w kościele w Zakonie Karmelitanek w intencji kanonizacji Stefana Wincentego Frelichowskiegoz udziałem ponad 120 harcerzy. Obecny był biskup Jerzy Gozdek, biskup pomocniczy Wolfgang Bischoff, reprezentujący kardynała Reinharda Marxa – arcybiskupa Monachium i Freising, oraz liczni księża z Polski, w tym sam inicjator procesu kanonizacyjnego.
Po mszy zostały złożone wieńce pod tablicą upamiętniającą polskich księży, którzy byli więzieni w Dachau, znajdującą się na kaplicy w miejscu pamięci po byłym obozie w Dachau. Odmówiona została również modlitwa w języku Polskim oraz Niemieckim, nowomianowany polski konsul generalny w Monachium.
Następnie wszyscy przeszliśmy do muzeum gdzie miały miejsce uroczystości odsłonięcia tablicy poświęconej osobie bł. Stefana Wincentego Frelichowskiego. Później nastąpiły przemówienia. Przemawiał min. Max Mannheimer,rodzina błogosławionego księdza oraz.Andrzej Osiak.
Wcześniej ja, korzystając z okazji poprosiłem organizatorów o możliwość zaprezentowania projektu Księgi Pamięci. Ksiądz przewodniczący zgodził się i zaraz po wszystkich przemówieniach, wszedłem na mównicę i w kilka minut opisałem projekt oraz jego założenia i cele. Zachęciłem również do szukania miejsc na wystawę „Imiona zamiast numerów“ oraz do pisania biografii byłych więźniów.
Zainteresowanie projektem było duże. Po mojej prezentacji, wiele ludzi podchodziło do mnie z pytaniami o projekt, o biografie i możliwość ich pisania. W pewny momencie zabrakło mi materiałów informacyjnych.
Cały dzień uważam za udany. Dowiedziałem się wiele o. bł. Stefanie Frelichowskim, spotkałem harcerzy z Polski oraz miałem możliwość zaprezentowania projektu w którym pracuje.
(Text: Maurycy)
14. Oktober 2015
Medienschau: Ausstellungseröffnung in Dachauer SZ
Sowohl print wie online berichtet Wolfgang Eitler in der Dachauer Neuesten, dem Lokalteil der Süddeutschen Zeitung, über die Ausstellungseröffnung im Landratsamt am 12. Oktober 2015.
ben-jakov, so der Künstlername Max Mannheimers, überreicht dem Murnauer Schloßmuseum am 14. Oktober 2015 ein Hinterglasbild.
Blick ins Murnauer Schlossmuseum
Die renommierte Sammlung von Hinterglaskunst in Murnau widmet modernen und zeitgenössischen Werken große Beachtung. Die ausgestellten Werke werden immer wieder gewechselt, so dass Besucher die Chance haben, Neuerwerbungen zu sehen.
Ein ausführlicher Artikel in der Süddeutschen Zeitung von Gottfried Knapp am 29. August 2015 gab vermutlich den Anstoss, ben-jakov um die Überlassung eines Bildes zu bitten.
Max Mannheimer ist Schirmherr der Internationalen Wanderausstellung „Namen statt Nummern“ des Gedächtnisbuchs.
(Foto: Schloßmuseum Murnau)
13. Oktober 2015
Ausstellungseröffnung im Landratsamt: Gedächtnisblatt über Anton Mang signiert
Angehörige signierten bei der Ausstellungseröffnung am 12. Oktober 2015 im Dachauer Landratsamt das Gedächtnisblatt über Anton Mang. Auf dem Bild sind zu sehen: Nina Schiffner (Enkelin), ihre Mutter Maria Leutner und ihre Tante Zenta Heitzer (beide geborene Mang).
Sowohl zur Biographie Anton Mangs wie auch zu Paul Lachawietz lassen sich Hörbeispiele aus Interviews in der Ausstellung nachhören. Präsentiert werden gleich zwei Ausstellungen. Die Geschichtswerkstatt im Landkreis Dachau zeigt „Das Lager und der Landkreis“ und „Kriegsende und Nachkriegszeit“.
Den Eröffnungsvortrag hielt Bernhard Schoßig. Er verortete die Geschichtswerkstatt historisch in der seit Anfang der 80er Jahre boomenden „neuen Geschichtsbewegung“. Wegweisend waren vor allem die „history workshops“ in Großbritannien und das Buch des schwedischen Autors Sven Lindquist „Grabe, wo Du stehst. Handbuch zur Erforschung der eigenen Geschichte“, 1978 erschienen, auf Deutsch erst 1989. Schoßig erklärte dazu: „Verbunden war das auch mit einer methodischen Innovation: der mündlichen Geschichte (oral history). Nachdem sich in den öffentlichen Archiven kaum Quellen zum Alltagsleben breiter Bevölkerungsschichten finden, wird nunmehr eine neue Quellengattung in die historische Arbeit eingeführt. Aufmerksamkeit wird auch persönlichen und privaten Dokumenten wie Fotoalben und Tagebüchern geschenkt. Schließlich: Geschichtsforschung ist für die Geschichtswerkstätten nicht ausschließlich professionellen Historikern vorbehalten. Auch die sogenannten Laien sind sehr wohl kompetent – Lindquist bezeichnet sie als Experten ihrer eigenen Geschichte.“
Auch das an den Vortrag anschließende Podium war prominent besetzt: Es diskutierten Landrat Stefan Löwl, der Dachauer Referent für Zeitgeschichte Günter Heinritz sowie Forscher der Geschichtswerkstatt. Die Moderation übernahm Bezirksheimatpfleger Norbert Göttler.
Die Ausstellungen sind noch bis zum 20. November im Landratsamt Dachau am Weiherweg 16 zu sehen. Öffnungszeiten: Mo- Fr 8.00 – 13.00 Uhr, Do 14.00 – 18.00 Uhr.
(Fotos: Andreas Kreutzkam)
8. Oktober 2015
Geschichtswerkstatt: Vortrag und Podiumsdiskussion zur Ausstellungseröffnung
Spannend wird die Veranstaltung zur Ausstellungseröffnung der Geschichtswerkstatt im Landratsamt Dachau am Montag, den 12. Oktober um 16 Uhr: Das Einführungsreferat hält Bernhard Schoßig zum Thema „Grabe wo du stehst – eine andere Heimatgeschichte im Rahmen von Geschichtswerkstätten“.
Anschließend gibt es ein Podium zum Thema. Es diskutieren Landrat Stefan Löwl, der Dachauer Referent für Zeitgeschichte Günter Heinritz sowie Forscher der Geschichtswerkstatt im Landkreis Dachau. Die Moderation übernimmt Bezirksheimatpfleger Norbert Göttler.
Die beiden Ausstellungen „Das Lager und der Landkreis“ sowie „Kriegsende und Nachkriegszeit im Landkreis Dachau (1945-1949)“ sind dann bis zum 20. November im Landratsamt Dachau am Weiherweg 16 zu sehen. Öffnungszeiten: Mo- Fr 8.00 – 13.00 Uhr, Do 14.00 – 18.00 Uhr.
7. Oktober 2015
„Aber Geschichte, des hod mi immer intressiert“ – Ein Interview mit Maria Kirchhuber
Maria Kirchhuber
Im Januar lernte ich bei der Ausstellungseröffnung „Das Lager und der Landkreis“ in Odelzhausen Hedwig Grünwald kennen, und im März in Altomünster Maria Kirchhuber, die beiden Nichten von Paul Lachawietz, der 4 Jahre im KZ-Dachau inhaftiert war. Später arbeitete der aus Schlesien stammende Pfarrer als Kaplan in Altomünster und als Pfarrer in Sittenbach.
Durch die Begegnung mit den beiden Frauen, die noch viel von ihrem Onkel erzählen können und den vielen Dokumenten, wie Tagebücher, Briefe und Bilder, die sie mir zur Verfügung stellten, wurde mein Interesse an der Geschichte der Familie Lachawietz wieder neu geweckt. So war es für mich eine große Ehre, am 13.09 2015 mit Maria Kirchhuber ein Interview über die Geschichte ihrer Familie führen zu können.
Maria Kirchhuber ist selber sehr an Geschichte interessiert und eine unglaublich gute Erzählerin. Es liegt ihr am Herzen, die Geschichte ihrer Familie weiterzugeben, damit die jungen Leute aus der Geschichte lernen und sich die Fehler der Vergangenheit nicht wiederholen. Gerade die aktuelle Flüchtlingskrise bewegt sie sehr, wie sie mir vor dem Interview erzählte, denn auch ihre Großeltern mussten aus ihrer Heimat fliehen. So verließen die Großeltern das Bauerngut, das seit über 200 Jahren in Familienbesitz war und der Großvater musste im Alter von 63 Jahren eine Stelle als Bauernknecht annehmen, um seiner Familie eine neue Existenz aufzubauen.
Eine Geschichte, die sie mir erzählt hat, ist mir besonders im Gedächtnis geblieben. Ihr Vater Franz Lachawietz, war mehrere Jahre in russischer Gefangenschaft. An einem Weihnachten, an das Jahr kann sie sich nicht mehr erinnern, bekamen die Gefangenen nichts zu essen, da nicht gearbeitet wurde und er und seine Mithäftlinge waren sich sicher, dass sie über die Feiertage verhungern würden. In dieser Not kam eine kleine alte Frau, die ihnen über den Zaun warme Pellkartoffeln zuwarf. Diese Pellkartoffeln retteten ihnen das Leben, erzählte ihr Vater. Im Gedenken an dieses Weihnachten, an dem der Vater beinahe verhungert wäre, wurde von der Familie jedes Weihnachten, bevor es das gute Essen gab, immer eine Scheibe trockenes Brot gegessen.
Die Biographie von Paul Lachawietz wird zusammen mit anderen Biographien von ehemaligen KZ-Häftlingen zwischen 12. Oktober und 20. November 2015 im Landratsamt in Dachau in der Ausstellung „Das Lager und der Landkreis“ gezeigt.
(Text: Annalena Elsner)
30. September 2015
Schwerpunkt: Jüdische Lehrer in Oberfranken – Start W-Seminar Bamberg
Mit Beginn des neuen Schuljahres startete das W-Seminar unter Leitung von Daniel Wächter am Bamberger Eichendorff-Gymnasium.
Teilnehmerinnen des Bamberger Seminars
Die Schülerinnen recherchieren vor allem zu jüdischen Lehrern aus Oberfranken. Am Donnerstag, den 24. September, stellte Sabine Gerhardus den groben Zeitplan des Seminars vor und teilte die Werkstattordner aus. Fragen der Teilnehmerinnen drehten sich vor allem ums Thema Archivarbeit. Viel Erfolg bei der Recherche!