ben-jakov überreicht Schloßmuseum Murnau Hinterglasbild

ben-jakov, so der Künstlername Max Mannheimers, überreicht dem Murnauer Schloßmuseum am 14. Oktober 2015 ein Hinterglasbild.

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Blick ins Murnauer Schlossmuseum

Die renommierte Sammlung von Hinterglaskunst in Murnau widmet modernen und zeitgenössischen Werken große Beachtung. Die ausgestellten Werke werden immer wieder gewechselt, so dass Besucher die Chance haben, Neuerwerbungen zu sehen.

Ein ausführlicher Artikel in der Süddeutschen Zeitung von Gottfried Knapp am 29. August 2015 gab vermutlich den Anstoss, ben-jakov um die Überlassung eines Bildes zu bitten.

Max Mannheimer ist Schirmherr der Internationalen Wanderausstellung „Namen statt Nummern“ des Gedächtnisbuchs.

(Foto: Schloßmuseum Murnau)

 

Ausstellungseröffnung im Landratsamt: Gedächtnisblatt über Anton Mang signiert

Angehörige signierten bei der Ausstellungseröffnung am 12. Oktober 2015 im Dachauer Landratsamt das Gedächtnisblatt über Anton Mang. Auf dem Bild sind zu sehen: Nina Schiffner (Enkelin), ihre Mutter Maria Leutner und ihre Tante Zenta Heitzer (beide geborene Mang).

Sowohl zur Biographie Anton Mangs wie auch zu Paul Lachawietz lassen sich Hörbeispiele aus Interviews in der Ausstellung nachhören. Präsentiert werden gleich zwei Ausstellungen. Die Geschichtswerkstatt im Landkreis Dachau zeigt  „Das Lager und der Landkreis“  und „Kriegsende und Nachkriegszeit“.

Den Eröffnungsvortrag hielt Bernhard Schoßig. Er verortete die Geschichtswerkstatt historisch in der seit Anfang der 80er Jahre boomenden „neuen Geschichtsbewegung“. Wegweisend waren vor allem die „history workshops“ in Großbritannien und das Buch des schwedischen Autors Sven Lindquist „Grabe, wo Du stehst. Handbuch zur Erforschung der eigenen Geschichte“, 1978 erschienen, auf Deutsch erst 1989. Schoßig erklärte dazu: „Verbunden war das auch mit einer methodischen Innovation: der mündlichen Geschichte (oral history). Nachdem sich in den öffentlichen Archiven kaum Quellen zum Alltagsleben breiter Bevölkerungsschichten finden, wird nunmehr eine neue Quellengattung in die historische Arbeit eingeführt. Aufmerksamkeit wird auch persönlichen und privaten Dokumenten wie Fotoalben und Tagebüchern geschenkt. Schließlich: Geschichtsforschung ist für die Geschichtswerkstätten nicht ausschließlich professionellen Historikern vorbehalten. Auch die sogenannten Laien sind sehr wohl kompetent – Lindquist bezeichnet sie als Experten ihrer eigenen Geschichte.“

Auch das an den Vortrag anschließende Podium war prominent besetzt: Es diskutierten Landrat Stefan Löwl, der Dachauer Referent für Zeitgeschichte Günter Heinritz sowie Forscher der Geschichtswerkstatt. Die Moderation übernahm Bezirksheimatpfleger Norbert Göttler.
Die Ausstellungen sind noch bis zum 20. November im Landratsamt Dachau am Weiherweg 16 zu sehen. Öffnungszeiten: Mo- Fr 8.00 – 13.00 Uhr, Do 14.00 – 18.00 Uhr.

(Fotos: Andreas Kreutzkam)

Geschichtswerkstatt: Vortrag und Podiumsdiskussion zur Ausstellungseröffnung

Spannend wird die Veranstaltung zur Ausstellungseröffnung der Geschichtswerkstatt im Landratsamt Dachau am Montag, den 12. Oktober um 16 Uhr: Das Einführungsreferat hält Bernhard Schoßig zum Thema „Grabe wo du stehst – eine andere Heimatgeschichte im Rahmen von Geschichtswerkstätten“.

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Anschließend gibt es ein Podium zum Thema. Es diskutieren Landrat Stefan Löwl, der Dachauer Referent für Zeitgeschichte Günter Heinritz sowie Forscher der Geschichtswerkstatt im Landkreis Dachau. Die Moderation übernimmt Bezirksheimatpfleger Norbert Göttler.

Die beiden Ausstellungen „Das Lager und der Landkreis“ sowie „Kriegsende und Nachkriegszeit im Landkreis Dachau (1945-1949)“ sind dann bis zum 20. November im Landratsamt Dachau am Weiherweg 16 zu sehen. Öffnungszeiten: Mo- Fr 8.00 – 13.00 Uhr, Do 14.00 – 18.00 Uhr.

„Aber Geschichte, des hod mi immer intressiert“ – Ein Interview mit Maria Kirchhuber

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Maria Kirchhuber

Im Januar lernte ich bei der Ausstellungseröffnung „Das Lager und der Landkreis“  in Odelzhausen Hedwig Grünwald kennen, und im März in Altomünster Maria Kirchhuber, die beiden Nichten von Paul Lachawietz, der  4 Jahre im KZ-Dachau inhaftiert war. Später arbeitete der aus Schlesien stammende Pfarrer als Kaplan in Altomünster und als Pfarrer in Sittenbach.
Durch die Begegnung mit den beiden Frauen, die noch viel von ihrem Onkel erzählen können und den vielen Dokumenten, wie Tagebücher, Briefe und Bilder, die sie mir zur Verfügung stellten, wurde mein Interesse an der Geschichte der Familie Lachawietz wieder neu geweckt.  So war es für mich eine große Ehre, am 13.09 2015 mit Maria Kirchhuber ein Interview über die Geschichte ihrer Familie führen zu können.
Maria Kirchhuber ist selber sehr an Geschichte interessiert und eine unglaublich gute Erzählerin. Es liegt ihr am Herzen, die Geschichte ihrer Familie weiterzugeben, damit die jungen Leute aus der Geschichte lernen und sich die Fehler der Vergangenheit nicht wiederholen. Gerade die aktuelle Flüchtlingskrise bewegt sie sehr, wie sie mir vor dem Interview erzählte, denn auch ihre Großeltern mussten aus ihrer Heimat fliehen. So verließen die Großeltern das Bauerngut, das seit über 200 Jahren in Familienbesitz war und der Großvater musste im Alter von 63 Jahren eine Stelle als Bauernknecht annehmen, um seiner Familie eine neue Existenz aufzubauen.
Eine Geschichte, die sie mir erzählt hat, ist mir besonders im Gedächtnis geblieben. Ihr Vater Franz Lachawietz, war mehrere Jahre in russischer Gefangenschaft. An einem Weihnachten, an das Jahr kann sie sich nicht mehr erinnern, bekamen die Gefangenen nichts zu essen, da nicht gearbeitet wurde und er und seine Mithäftlinge waren sich sicher, dass sie über die Feiertage verhungern würden. In dieser Not kam eine kleine alte Frau, die ihnen über den Zaun warme Pellkartoffeln zuwarf. Diese Pellkartoffeln retteten ihnen das Leben, erzählte ihr Vater. Im Gedenken an dieses Weihnachten, an dem der Vater beinahe verhungert wäre, wurde von der Familie jedes Weihnachten, bevor es das gute Essen gab, immer eine Scheibe trockenes Brot gegessen.
Die Biographie von Paul Lachawietz wird zusammen mit anderen Biographien von ehemaligen KZ-Häftlingen zwischen 12. Oktober und 20. November 2015 im Landratsamt in Dachau in der Ausstellung „Das Lager und der Landkreis“ gezeigt.

(Text: Annalena Elsner)

Schwerpunkt: Jüdische Lehrer in Oberfranken – Start W-Seminar Bamberg

Mit Beginn des neuen Schuljahres startete das W-Seminar unter Leitung von Daniel Wächter am Bamberger Eichendorff-Gymnasium.

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Teilnehmerinnen des Bamberger Seminars

Die Schülerinnen recherchieren vor allem zu jüdischen Lehrern aus Oberfranken. Am Donnerstag, den 24. September, stellte Sabine Gerhardus den groben Zeitplan des Seminars vor und teilte die Werkstattordner aus. Fragen der Teilnehmerinnen drehten sich vor allem ums Thema Archivarbeit. Viel Erfolg bei der Recherche!

Schwerpunkt Freising – Seminarstart am Camerloher Gymnasium

Mit Verfolgten aus Freising und Umgebung beschäftigt sich das aktuelle W-Seminar am Freisinger Camerloher Gymnasium schwerpunktmäßig.

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W-Seminar in Freising

13 Schülerinnen und 1 Schüler haben am 18.9.2015 unter der Leitung von Geschichtslehrer Andreas Decker mit der Arbeit begonnen. Sabine Gerhardus stellte erste Namen von Verfolgten vor und gab die Werkstattordner aus. Nächste Woche wird Andreas Decker über die Geschichte Freisings während der NS-Zeit informieren.

Große Presseresonanz in den Niederlanden

Erfreulich große Presseresonanz findet das Gedächtnisbuchprojekt in den Niederlanden – nicht zuletzt wegen der großen Ausstellung im Amsterdamer Widerstandsmuseum.

Zeitungsartikel aus den Niederlanden
Clippings aus den Niederlanden

Von Jos Sinnema haben wir einen ganzen Stapel Zeitungsausschnitte erhalten. Damit wir auch verstehen, was die Niederländer so schreiben, hat Jos den Inhalt auf Post-Its zusammengefasst.

Herzlich willkommen, Agco und Maurycy!

Der erste Arbeitstag für unsere neuen Teammitglieder: Jede Menge neue Gesichter und Informationen gab es am 16.9.2015 für die neuen Freiwilligen im Gedächtnisbuchprojekt.

V.l.n.r.: Agco, Projektleiterin Sabine Gerhardus, Maurycy
V.l.n.r.: Agco, Projektleiterin Sabine Gerhardus, Maurycy

Die 19jährige Agco Halmen kommt aus dem rumänischen Sighisoara (Schassburg), ihr gleichaltriger Kollege Maurycy Przyrowski stammt aus der Gegend um Warschau. Die neuen Freiwilligen haben so einige Gemeinsamkeiten: Beide sprechen sehr gut deutsch, für Agco ist das sogar die Muttersprache. Beide haben eben ihr Abitur erfolgreich absolviert. Und nicht zuletzt: Beide interessieren sich sehr für Zeitgeschichte, daher fiel ihre Wahl auf Dachau. Agco kennt ihren neuen Wohn- und Einsatzort bereits, sie war Teilnehmerin einer Internationalen Jugendbegegnung.

Wir wünschen beiden viel Spaß bei der Mitarbeit im Gedächtnisbuchprojekt und ein schönes und erfolgreiches Jahr in Dachau. Herzlich willkommen!