Korbinian Geisenhofer

19.3.1909 – 29.11.1991

  • Geb. am 19. März 1909 in Hohenkammer.
  • Gest. am 29. November 1991.

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Korbinian Geisenhofer (2 MB)


Korbinian Geisenhofer wurde am 19. März 1909 als Erstgeborener der sechs Kinder von Anton und Theres Geisenhofer in Hohenkammer geboren. Er besuchte die Volksschule und machte danach eine Ausbildung zum Wagner.

Er wanderte als junger Mann mit Freunden durch ganz Deutschland und arbeitete für zwei Jahren als Schiffstreicher in Hamburg. 1931 kam er nach Hohenkammer zurück, wo er zunächst wieder als Wagner arbeitete, bevor er seinen Eltern bei der familiären Landwirtschaft half.

Im Juni 1933 wurde Geisenhofer zusammen mit zwei seiner Freunde, Thomas Held und Thomas Gross, verhaftet, weil sie sich vermutlich gegen die SA geäußert hatten und Straßen mit KPD-Symbolen bemalt hatten. Geisenhofers Frau meinte, ihr Mann sei kein Mitglied irgendeiner politischen Partei gewesen, aber Geisenhofer selbst gab zu, dass er sich „zugunsten antinationalsozialistischer Parteien“ betätigt habe.

Ein im Winter 2017 wiederaufgefundenes Videodokument belegt, dass sich Geisenhofer dem katholischen Umfeld zugehörig fühlte. Er war Mitglied im Kolping-Verein. Sein Aufenthalt in Hamburg hatte zur Folge gehabt, dass ihm die Nazis den Besuch kommunistischer Schulungen unterstellten und ihn zum Kommunisten erklärten.

Er wurde zweimal in Dachau inhaftiert: Zum ersten Mal 1933, zum zweiten Mal zwischen dem 2. November 1934 und dem 24. Mai 1935. Seine Häftlingsnummer war 6628.

Zwischen 1939 und 1943 lebte Geisenhofer in München, bevor er ab 1943 im Militär dienen musste. Am 12. Juni 1945 kehrte er nach Hause zurück. Er stellte einen Entschädigungsantrag und bekam Oktober 1952 1800 DM, also 150 DM pro Monat Entschädigungsgeld.

In den 1950er Jahren bekam Geisenhofer einen unehelichen Sohn namens Manfred, zu ihm hatte er lange Zeit keinen Kontakt. 1957 heiratete er Agnes Schmidt, mit der er zwei Söhne und eine Tochter bekam. Das jüngste Kind starb im Alter von zweieinhalb Jahren an einer Gehirnhautentzündung.

Korbinian Geisenhofer selbst starb am 29.11.1991 an Prostatakrebs.

Verfasserin des Gedächtnisblatts

Maxime Häcker (2017)

Weitere Infos im Blog

5.7.2018: Alle dabei! Zur Geschichte eines Gedächtnisblatts

15.12.2017: Film klärt offene Fragen

 

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