Berufsfachschule für Kinderpflege zeigt „Namen statt Nummern“

Die Gedächtnisbuch-Ausstellung „Namen statt Nummern“ ist vom 20.4.2015 bis zum 8.5.2015 in der Berufsfachschule für Kinderpflege, Zweigstelle am Bayernplatz, in München zu sehen. Im Rahmen eines umfassenden Unterrichtskonzepts zum Thema Nationalsozialismus beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler intensiv mit der Ausstellung. Die Berufsfachschule zeigt die Ausstellung nun schon zum wiederholten Mal, sie wendet dieses Unterrichtskonzept schon seit einigen Jahren an.

 

 

Grafinger W-Seminar besucht Staatsbibliothek

Das Grafinger W-Seminar hat sich in der Stabi umgeschaut. Elisabeth und Katharina erklären, worum es bei der Exkursion ging, das Foto stammt von Jonathan. Vielen Dank!

Da  für die meisten Schüler der Umgang mit einer großen Bibliothek noch ziemlich ungewohnt ist, besuchten wir, das Grafinger W-Seminar, zusammen mit unserer Seminarleiterin Petra Köpf und Sabine Gerhardus vom „Gedächtnisbuch für die KZ Häftlinge Dachau“  am Donnerstag, den 16.4.2015, die Bayerische Staatsbibliothek in München.

Der Besuch sollte uns Schülern dabei helfen, einen ersten Überblick für die Recherche in der Staatsbibliothek zu erhalten. Diese könnte für viele von uns von großer Bedeutung sein, wenn es um den historischen Hintergrund zu den Biographien geht, die wir verfassen. Zudem besitzt die Bayerische Staatsbibliothek große Zeitschriftenbestände, welche ebenfalls wichtige Informationen für unsere Projekte enthalten könnten.

Bei einem einführenden Vortrag erklärte uns eine Mitarbeiterin der Staatsbibliothek den Umgang mit der Online-Suchmaschine ,,Opac“ bis ins Detail; die sich anschließende Führung durch das Gebäude machte uns mit den verschiedenen Räumlichkeiten des Gebäudes bekannt. Nach ca. zwei Stunden war die informative Veranstaltung beendet und wir Schüler fühlen uns nun bestens auf die eigenständige Recherche in der Staatsbibliothek vorbereitet.

 

 

Titelseite der Broschüre Geistliche im KZ Dachau

29.4.2015: Gedenken an polnische Geistliche in der Gedenkstätte Dachau

Die Pressestelle des Erzbistums München und Freising teilt mit:

„Am Mittwoch, 29. April, und damit genau am 70. Jahrestag der Befreiung des KZ, reist eine Delegation der Polnischen Bischofskonferenz nach Dachau. Nach Angaben der Polnischen Bischofskonferenz werden bis zu 1000 Pilger aus Polen und Deutschland erwartet, darunter zahlreiche Bischöfe, Priester und weitere Kleriker. Um 12 Uhr findet in der Todesangst-Christi-Kapelle auf dem Gelände der KZ-Gedenkstätte Dachau eine Eucharistiefeier unter der Leitung des Vorsitzenden der Polnischen Bischofskonferenz, Stanislaw Gadecki, statt. Der Erzbischof von München und Freising und Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, konzelebriert.

Nach der Eucharistiefeier ist eine Kranzniederlegung am Bronzerelief „Christus im Elend“ an der Rückseite der Kapelle geplant, das an die vielen in Dachau zu Tode gemarterten Polen erinnert. Mit rund 40.000 Inhaftierten bildeten die Polen die größte Gruppe von Gefangenen im Konzentrationslager Dachau, 8332 von ihnen starben, darunter war rund jeder Zehnte ein Geistlicher. Dass die Opferzahlen höher sind als unter allen anderen Nationalitäten, liegt daran, dass die Nationalsozialisten gegen die polnische Geistlichkeit als einflussreiche Vertreter der Führungsschicht ihres Landes mit besonderer Härte vorgingen und internierte Geistliche ab Ende 1940 aus anderen Lagern nach Dachau deportierten.

Um 16 Uhr feiern Gadecki und Marx eine Andacht im Dom zu Freising, bevor die Delegation der Polnischen Bischofskonferenz ihre Abreise antritt.“

Es gibt einige Gedächtnisblätter, die verfolgten polnischen Priestern gewidmet sind. Die Gedächtnisbuch-Ausstellung „Geistliche im KZ Dachau“ enthält einige dieser Biographien. Biographische Texte dazu finden sich auch in der zugehörigen Broschüre, die gegen einen Unkostenbeitrag beim Dachauer Forum (info@dachauer-forum.de) erhältlich ist.

 

Spannende BR-Reportage über Dachau – leider ohne Gedächtnisbuch

Ferngeschaut und festgestellt: Das Gedächtnisbuch kam doch nicht vor in der Reportage des BR „Dachau – die ewige KZ-Stadt?“. Wir haben uns durch die Recherchearbeiten und die Vorankündigung zu einer gewagten Behauptung verleiten lassen. Sorry!

Wohl aber kommt Nina Schiffner zu Wort, der wir zwei Gedächtnisblätter zu ihren Großvätern verdanken. Und auch alles andere in den 45 Minuten war sehr interessant und sehenswert. Der Beitrag wird noch eine Weile der Mediathek des BR zu sehen sein. Eine klare Empfehlung von unserer Seite!

Seite 1 Gedächtnisblatt Franz Klein

13.4.2015: BR berichtet über Gedächtnisbuch in Sendung zur Identität Dachaus

„Dachau – die ewige KZ-Stadt?“ nennt das Bayerische Fernsehen eine Reportage, die am Montag, den 13.4.2015, um 20.15 Uhr in der Reihe „Jetzt mal ehrlich“ gesendet wird. Auch das Gedächtnisbuch wird erwähnt: „Schülerinnen und Schüler aus Dachau und Grafing haben ihren eigenen Weg gefunden: Sie recherchieren die Schicksale einzelner KZ-Häftlinge und widmen ihnen sogenannte Gedächtnisblätter.“, heißt es in der Programm-Mitteilung des BR.

Berichtet wird auch über Nina Schiffner, die Enkelin der beiden im KZ Dachau inhaftierten Dachauer Kommunisten Franz Klein und Anton Mang. Nina Schiffner setzt sich für die Erinnerung an die verfolgten Kommunisten ein, hat über Franz Klein ein Gedächtnisblatt verfasst und begleitet Gruppen durch die KZ-Gedenkstätte.

Weitere Infos zur Sendung finden sich auf der Website des Bayerischen Rundfunks unter folgenden Links:
http://www.br.de/fernsehen/bayerisches-fernsehen/sendungen/jetztmalehrlich/index.html
und
http://www.br.de/fernsehen/bayerisches-fernsehen/programmkalender/sendung1028378.html .

Auch die Dachauer Rundschau hat die Sendung angekündigt, sowohl in der Printausgabe als auch online:
http://www.dachauer-rundschau.de/lokales/dachau/bringt-april-beitrag-dachau-ewige-kz-stadt-4888882.html .

Ehrengäste: Henk van de Water und Frau van de Water

Diese Vergangenheit ist ihre Gegenwart – Pressetext zur Projektpräsentation am 22.3.2015

Henk van de Water, 91jähriger Überlebender des KZ Dachau, reiste eigens aus Holland an, um die Präsentation seiner Lebensgeschichte durch holländische Schüler zu hören. „Henk erzählte uns, dass er nicht überlebt hätte, wenn sich die Befreiung des Lagers noch einige Tage hingezogen hätte.“, berichteten die Schüler. Van de Water hat glücklicherweise überlebt und nutzte die Gelegenheit des Schlussworts, um seiner Frau eine öffentliche Liebeserklärung zur bevorstehenden Goldenen Hochzeit zu machen

Noch weitere zwölf Lebensgeschichten von Häftlingen des KZ Dachau präsentierten Teilnehmer des Gedächtnisbuchprojekts am 22. März in der Kirche des Karmel Heilig Blut in Dachau. Annegret Braun von der Geschichtswerkstatt im Landkreis Dachau erzählte über den Beginn ihrer Recherchen: „Ich komme aus Sulzemoos wie Jakob Hartmann und habe bei meinen Recherchen über ein anderes Projekt immer wieder gehört: „Da war einer, der hat im Wirtshaus etwas gegen den Nationalsozialismus gesagt und der kam dann nach Dachau.““ Hartmann trat schon vor der Machtergreifung gegen die Nazis ein: Er störte mit Josef Baumgartner, dem späteren bayerischen Landwirtschaftsminister, nationalsozialistische Versammlungen. „Mit Jakob Hartmann haben wir wieder einen Häftling gefunden, der in den Unterlagen des Archivs der Gedenkstätte nicht erfasst war. Es gibt aber noch viele andere Menschen, die in Vergessenheit geraten sind. Ihre Biografien zu erforschen, wird auch in Zukunft unsere Aufgabe sein.“, fasste die Referentin zusammen.

Max Günther, in der Nachkriegszeit sehr engagiert in der Gedenkstätte in Dachau, stand im Mittelpunkt des Vortrags von Sophia Maier. Die Studentin aus Augsburg schrieb ihre Biographie für das Gedächtnisbuch als Abiturientin am Ignaz-Taschner-Gymnasium. Der von ihr porträtierte Max Günther arbeitete 1933 bei MAN in Nürnberg. Seine Widerstandstätigkeit führte bereits 1933 zu einer ersten Verhaftung: Günther organisierte verbotene Treffen der KPD und druckte und verteilte Flugblätter gegen die Nazis. Ein Gericht sprach ihn wegen Mangels an Beweisen frei. Doch bereits im Herbst des Jahres folgte die zweite Verhaftung und viele Jahre KZ-Haft. Gesundheitlich schwer angeschlagen überlebte Max Günther. Spätfolgen der Lagerzeit waren körperliche und seelische Leiden.

Häufig telefoniert Christina Kranz, Abiturientin am Josef-Effner-Gymnasium, mit Otto Schimmel. Der aus Ungarn stammende jüdische Holocaust-Überlebende lebt in den Vereinigten Staaten und wäre gerne zur Präsentation angereist, gesundheitliche Gründe hinderten ihn daran. 1944, nach der Besetzung Ungarns, geriet die Familie Schimmel in die deutsche Vernichtungsmaschinerie: Seine Mutter, seine Schwester und seine Großmutter wurden in Auschwitz ermordet. Otto Schimmel überlebte Auschwitz und das Dachauer Außenlager Mühldorf. Noch heute berichtet Schimmel in Schulen über seine Erlebnisse während des Holocaust. Denn wie er sagt: „It could happen again.“

Klaus Schultz, Diakon der Versöhnungskirche, brachte in seiner Ansprache die Gefühle vieler Veranstaltungsbesucher auf den Punkt: „Wir können das Gehörte aber auch zurücklassen – uns anderen Dingen widmen. Die Menschen, die man in die Konzentrationslager verschleppte, können ihre Geschichte nicht zurücklassen – nicht einfach wegstellen und sich nicht mehr mit ihr beschäftigen. Diese Vergangenheit ist ihre Gegenwart. Nicht immer, aber doch sehr oft.“

 

König Willem-Alexander eröffnet Ausstellung „Namen statt Nummern“ in Amsterdam

König Willem-Alexander eröffnet am 22. April die Ausstellung „Namen statt Nummern“ im Amsterdamer Widerstandsmuseum. Während die Eröffnung nur für geladene Gäste offen ist, können alle dann sechs Monate lang die Ausstellung sehen. Sie trägt den Untertitel „Politische Gefangene aus den Niederlanden im Konzentrationslager Dachau“ und läuft vom 23. April bis zum 25. Oktober.
Den Ausgangspunkt bilden die von Jugendlichen geschriebenen Biographien für das Gedächtnisbuch. Zur Ausstellung erscheint auf Holländisch ein Katalog, der diese Biographien enthält.
Weitere Informationen finden sich auf der Website des Widerstandsmuseums:
http://www.verzetsmuseum.org/museum/du/ausstellung/wechselausstellungen .

Präsentation 2015: Bilder und Zitate – Teil 3


Valentin Gerhardus und Nils Kugelmann begleiteten die Veranstaltung musikalisch

kat_maya2

Maya Bakulina und Kat Semel

„Wie entstand unser Gedächtnisblatt zu Gustav Neustädter? Am Anfang mussten wir eine Person wählen, dessen Biographie wir schreiben wollen. Zuerst hatten wir zwei Personen im Sinn, Gustav Neustädter und einen anderen Mann. Durch eine kleine Recherche entdeckten wir, dass es im Staatsarchiv Würzburg sehr interessante Materialien über Gustav Neustädter sowie Gestapo-Akten gibt. Dies veranlasste uns, ihn auszuwählen.
Also sind wir nach Würzburg gefahren und haben dort etwa 3 Stunden im Archivverbracht. Danach hatten wir schon einen großen Stapel von Dokumenten. In den darauf folgenden Wochen haben wir alle Dokumente überprüft und klassifiziert, und wir haben angefangen, die Biographie zu schreiben. Heute können wir das Ergebnis unserer Arbeit präsentieren.“ (Maya Bakulina, Kat Semel)

 annegret
Annegret Braun

 

„Ich komme aus Sulzemoos wie Jakob Hartmann und habe bei meinen Recherchen über ein anderes Projekt immer wieder gehört: „Da war einer, der hat im Wirtshaus etwas gegen den Nationalsozialismus gesagt und der kam dann nach Dachau.“ Und als ich gebeten wurde, über Jakob Hartmann zu recherchieren, war mir klar. Es ist ein und derselbe Mann.“

„Mit der eidesstattlichen Erklärung von Jakob Hartmann haben wir wieder einen Häftling gefunden, der in den Unterlagen des Archivs der Gedenkstätte nicht erfasst war. Damit konnten wir eine Lücke schließen. Es gibt aber noch viele andere Menschen, die in Vergessenheit geraten sind. Ihre Biografien zu erforschen wird auch in Zukunft unsere Aufgabe sein.“  (Annegret Braun)

 

Präsentation 22.3.2015: Fotos und Zitate – Teil 2

 maier
Sophia Maier
Der von Sophia Maier porträtierte Max Günther arbeitete 1933 bei MAN in Nürnberg. Seine Widerstandstätigkeit führte bereits 1933 zu einer ersten Verhaftung: Günther organisierte verbotene Treffen der KPD und druckte und verteilte Flugblätter gegen die Nazis. Ein Gericht sprach ihn wegen Mangels an Beweisen frei. Doch bereits im Herbst des Jahres folgte die zweite Verhaftung und viele Jahre KZ-Haft. Gesundheitlich schwer angeschlagen überlebte Max Günther. Spätfolgen der Lagerzeit waren körperliche und seelische Leiden.

 

reuuwijk_dood

Thijs de Dood und Valerie van Reeuwijk

„The whole experience of writing an biography about Dingenis Sinke was very special for us. We have visited Kamp Vught, Natzweiler-Struthof in France, and now we’re here in Dachau. The writing process was hard, but we have learned a lot and we are proud of the result. To be connected with Dingenis and his family was very special for us and we are glad we were able to help them. Dingenis said that telling his story has enabled him to finally close off this difficult part of his life story.“ (Valerie van Reeuwijk, Thijs de Dood)

lynn2

Lynn Williams

„Ich hatte das Glück, mit dem Sohn Alfred am Telefon sprechen zu können.  Ich habe gefragt, was ich Ihnen mitteilen soll. Er antwortete, dass ich die Fakten mitteilen soll. Dann hat er gesagt: „Mein Vater war ein guter deutscher Bürger. – Aber das spielte dann keine Rolle mehr.“ (Lynn Williams über Friedrich Berg)

Fedde van der Herberg, Jeannot Mots
„We were affected by our meeting with the 101 years old Djajeng Pratomo. We were impressed by talking to someone who is more than 5 times as old as we are and have had gone through and reached so much in his life. It was hard to talk to Djajeng, because we didn’t want to say something about the war, what could lead to new thoughts about it. The night before he already had terrible dreams because of our arrival.“ (Fedde van der Herberg, Jeannot Mots)
Christina Kranz

 

„In Betty Markowitz, einer ungarischen Jüdin und Überlebenden des KZ Mauthausen, fand Otto Schimmel „die Liebe seines Lebens“, wie er stets betont. Er gründete in Arizona eine eigene Firma. Als Mitglieder der „Holocaust Survivor Organisation“ sprachen Otto und Betty viel in Schulen über ihre Vergangenheit. Denn wie er sagt: „It could happen again.“ (Christina Kranz)