Geschichtswerkstatt: Häftlinge am Ampermochinger Weiher

Durch den Gedenkstein am Ampermochinger Weiher war die Geschichtswerkstatt in Hebertshausen auf das hier 1933 eingesetzte Außenkommando des KZ Dachau aufmerksam geworden. Die Suche begann: Wer waren die beteiligten Häftlinge?

Josef Rothammer
Josef Rothammer

Parallel zu den Aktivitäten um den Gedenkstein stieß Josef Glas, einer der Mitstreiter in der Geschichtswerkstatt, zufällig auf dem Online-Portal der Bayerischen Staatsbibliothek auf einen Artikel in der „Mittelbayerischen Zeitung“, Regensburg. Der Artikel erschien am  24. September 1946 und trug die Überschrift „Zur freundlichen Erinnerung“. Darin schildert ein ehemaliger KZ-Häftling, wie er mit 27 weiteren Regensburger Bürgern 1933 verhaftet wurde und ins KZ-Dachau überstellt wurde. Hier musste er schlimme Behandlungen durch die KZ-Wächter über sich ergehen lassen. Er schildert das furchtbare Erlebnis einer Scheinhinrichtung, die an ihm praktiziert wurde. Auch berichtet er, wie er als Gefangener in einem Arbeitskommando 1933 den Dorfweiher in Ampermoching ausräumen musste:
„ … [wir standen] acht Stunden lang bis zum Gürtel im Schlamm, um den Dorfweiher der Gemeinde Ampermoching auszuputzen.“  (Mittelbayerische Zeitung Regensburg vom 24.9.1946)
Der Artikel wurde unterzeichnet mit einem „R“.

Eine Person aus Regensburg, vermutlich mit dem Initial „R“ im Nachnamen, war also eines jener Opfer des Nationalsozialismus, an die Hermann Kleinknecht mit der Schaffung eines Gedenksteines am Weiher in Ampermoching erinnern wollte. Aber wer war dieser  Mann, wie konnte man mehr über ihn erfahren?

Anfragen bei der „Mittelbayerischen Zeitung“, die heute noch in Regensburg erscheint, waren erfolglos. „Das Kürzel „R“ ist für uns leider nicht mehr nachvollziehbar.“, so antwortete der jetzige Chefredakteur der „Mittelbayerischen Zeitung“ auf eine E-Mail-Anfrage am 21.5.2014.

In der KZ-Gedenkstätte wusste man von der Existenz eines Gedenksteins am Ampermochinger Weiher 2014 nichts, folglich auch nichts darüber, aus welchem Anlass er entstanden und am Dorfweiher platziert worden war. Erst eine Anfrage Anfang 2015, die den KZ-Häftling  Anton Mang erwähnte,  über den seine Enkelin Nina Schiffer im Rahmen der Geschichtswerkstatt recherchierte, stellte für die Archivare den Bezug zum Ampermochinger Außenkommando her. Tatsächlich gab es zu diesem Häftlingseinsatz eine Namensliste im Archiv der Gedenkstätte. In dieser Liste gab es 4 Nachnamen die mit einem „R“ begannen. Einer dieser Häftlinge war aus Regensburg. Sein Name: Josef Rothammer!

Die Mitarbeiter der Geschichtswerkstatt überlegten: Wenn wir Glück haben, gibt es möglicherweise in Regensburg noch Nachfahren aus der Familie Rothammer. Im Regensburger Telefonbuch fanden sie 12 Einträge mit dem Namen Rothammer. Thomas Schlichenmayer begann damit, diese Liste durchzutelefonieren. Schon der dritte Anruf war ein Treffer. In der Leitung meldete sich Joachim Rothammer, der Sohn von Josef Rothammer. Damit konnte die Recherche zur Biographie Rothammers beginnen.

(Text: Thomas Schlichenmayer und Irene Stuiber)

 

 

 

 

Gedächtnisblätter in der Ausstellung „Jüdisches in Bamberg“

Eine Lesemappe mit Biographien des BLLV-Projekts „Erinnern“ und des Gedächtnisbuchs steht in der Ausstellung „Jüdisches in Bamberg“ im Historischen Museum Bamberg bereit. Bamberger Schülerinnen recherchierten die Lebensgeschichten im Rahmen des Gedächtnisbuchprojekts während eines W-Seminars am Eichendorff-Gymnasium.

Gedächtnisblatt zu Justin Fränkel
Gedächtnisblatt zu Justin Fränkel

Seit 9. April 2016 ist die im Jahr 1913/14 in der Villa Dessauer gezeigte Ausstellung „Jüdisches in Bamberg“ über jüdisches Leben in Bamberg vom Mittelalter bis in die jüngste Geschichte der Nachkriegszeit als Dauerausstellung im Historischen Museum in der Alten Hofhaltung wieder zu sehen.

In der Leseecke können sich die Besucher über Biographien von Bamberger jüdischen Lehrern und anderen NS-Verfolgten informieren. Diese wurden von Schülerinnen des Eichendorff-Gymnasiums Bamberg im Schuljahr 2013/14 für das Biographie-Projekt des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbands (BLLV) „Jüdische Lehrer in Bayern“ und das „Gedächtnisbuch für die Häftlinge des KZ Dachau“ verfasst. Den Rahmen dafür bildete ein W-Seminar in Geschichte zum Thema „Menschen aus Bamberg und Umgebung als Opfer der Nationalsozialisten“.

Einleitung zur Lesemappe
Einleitung zur Lesemappe

Regina Hanemann, die Leiterin der Bamberger Museen, ermöglichte es den Schülerinnen, die Biographien in der Sonderausstellung der Villa Dessauer (2013/14) einem interessierten Publikum zu präsentieren. Sie war so beeindruckt, dass sie sich dafür einsetzte, die Gedächtnisblätter in Form eines Photobuches in die Dauerausstellung des Historischen Museums zu integrieren.

Zu sehen ist die Ausstellung im Historischen Museum Bamberg, Alte Hofhaltung, Domplatz 7, 96049 Bamberg, Di-So: 9-17 Uhr noch bis zum 6. November 2016.

(Text und Fotos: Alexandra Franze, OStRin am  Eichendorff-Gymnasium Bamberg)

 

 

Geschichtswerkstatt Hebertshausen: Gedenkstein am Ampermochinger Weiher

Zu Beginn der Recherche über das Arbeitskommando der Häftlinge am Ampermochinger Weiher in der Gemeinde Hebertshausen und zu Josef Rothammer stand ein Zufallsfund. Ein vergessener Gedenkstein gab den Anstoß. Bevor die biographische Recherche begann, bekam ein 2,5 Tonnen schweres Denkmal von Hermann Kleinschmidt einen würdigen Rahmen. Thomas Schlichenmayer berichtet darüber.

Als mir im Herbst 2013 am Dorfweiher in Ampermoching ein unscheinbarer, versteckter, von Brennnesseln überwucherter und mit Müll umlagerter Steinblock auffiel, ahnte ich noch nicht, welche Geschichte und Geschichten sich um diesen Stein rankten. Der Stein mit den Abmessungen von ca. 1,40 Meter Breite, 1,20 Meter Höhe und 0,75 Meter Tiefe war bearbeitet und mit Moos und Flechten bewachsen. Bei genauem Hinsehen war eine eingemeißelte Inschrift zu erkennen: „Die Opfer des Nationalsozialismus“

Der Gedenkstein am ursprünglichen Standort (Foto: Thomas Schlichenmayer)
Der Gedenkstein am ursprünglichen Standort (Foto: Thomas Schlichenmayer)

Für mich ergaben sich nach der Entdeckung Fragen:

Wer hat den Stein bearbeitet?
Wer war möglicherweise Auftraggeber?
Warum wurde der Stein mit dieser Inschrift geschaffen?
Warum steht er am Ufer des Ampermochinger Dorfweihers?
Seit wann steht er dort?

Entsprechende Nachfragen bei verschiedenen Ampermochingern, auch sogenannten Alteingesessenen, brachten keine Erkenntnisse. Man wusste zwar, dass es am Weiher einen Stein gibt. Aber wer ihn geschaffen hat, seit wann er dort steht und welche Inschrift er trägt, wusste niemand zu sagen.

Auf jeden Fall war ich der Ansicht, ein Gedenkstein, der an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert, darf nicht versteckt und vergessen an einer Stelle stehen, an der er nicht wahrgenommen werden kann. Ein solcher Gedenkstein sollte seinen Platz gut sichtbar und offen an einer anderen Stelle am Dorfweiher bekommen.

Mit dieser Idee stieß ich bei meinen Ampermochinger „Mitstreitern“ aus der Geschichtswerkstatt, insbesondere bei Josef Glas, Albert Klingensteiner und meiner Frau Hedy Esters auf offene Ohren.

Es war klar, dass wir die Idee nicht so ohne Weiteres umsetzen konnten. Zunächst brauchten wir die Zustimmung des Grundstückseigentümers für den neuen Standort. Das erwies sich wider Erwarten als recht einfach. Ein Anruf genügte und der Eigentümer ließ uns freie Hand, den neuen Standort am Weiher zu bestimmen.

 

Der Künstler

Aber auch ohne Zustimmung des Künstlers wollten wir den Stein nicht von seinem ursprünglichen Standort entfernen. Wie konnten wir herausfinden, wer den Stein geschaffen hat? Jetzt kam uns der Zufall zu Hilfe. Beim „Stöbern“ im Internet stieß ich zufällig auf einen Aufsatz von Peter Pinnau. (Peter Pinnau, Zu einigen weniger bekannten Arbeiten von Hermann Kleinknecht, Kurt Benning und Leiko Ikemura;  in Haupt- und Nebenwege, Edition belleville, 1994, S.31-36, Verlag Michael Farin, München.)

Darin beschreibt Peter Pinnau, dass der Bildhauer Hermann Kleinknecht 1984/85 einen Arbeitsraum in einem ehemaligen Schulhaus in Ampermoching gefunden hatte. Die Gemeinde Hebertshausen stellte in dieser Zeit Räumlichkeiten für freischaffende Künstler zur Verfügung.

„Mit Pfarrkirche, Dorfweiher zwei Kriegerdenkmälern und Gasthof ist von dort aus der historische Ortskern auf einigen hundert Metern Fußweg abgeschritten.

Nichts in der scheinbar intakten dörflichen Umgebung weist darauf hin, dass Ampermoching ‚Arbeitseinsatzstelle‘ des 6 km entfernten Konzentrationslagers Dachau gewesen ist und der große Weiher von Häftlingen des Konzentrationslagers trockengelegt und neu ausgeschachtet worden war.

Kleinknecht erfuhr dies im Laufe der Zeit und mit manchen Details von den Dorfbewohnern. Hierauf mit einem Gedenkstein zu reagieren, war eine Sache persönlicher Entscheidung. Unterstützung von öffentlicher Seite gab es nicht; der Pächter gab seine Einwilligung zur Aufstellung des Steines.

Reagiert hat der Künstler wohl auch auf das Jahr 1985, 40 Jahre nach der deutschen Kapitulation. Damals wurden die Folgen des Nationalsozialismus wieder intensiver diskutiert, die Diskussion kulminierte kurz darauf im sogenannten ‚Historikerstreit‘.

Seit Mitte Dezember 1985 befindet sich der Stein am Uferrand des Weihers unter Bäumen, von weitem nicht gleich als Denkmal erkennbar.

Es ist ein Block aus Carrara-Marmor (H.120cm, B. 140cm, T. 75cm) rohbelassen mit den Spuren von Bohrlöchern und Bruchflächen. Die zum See hin ausgerichtete Längsseite zeigt eine glatte, leicht schräge Schnittfläche in welche die Inschriftzeile

‚DIE OPFER DES NATIONALSOZIALISMUS‘

eingemeißelt ist. Das Reststück des Schnitts liegt am Boden davor.“

Soweit ein Ausschnitt aus Peter Pinnaus Aufsatz. Bei den Arbeiten zur Versetzung des Steines konnte das erwähnte Reststück, das vor dem Stein liegen sollte, nicht mehr gefunden werden.

Der Name des Künstlers war jetzt also bekannt. Es war dank Internet nun nicht mehr schwierig, Daten wie Wohnort und Telefonnummer des inzwischen international erfolgreichen und mit vielen Auszeichnungen bedachten Hermann Kleinknecht herauszufinden.

Ich erreichte ihn telefonisch an seinem jetzigen Wohnort in Berlin. Für das Gespräch hatte ich mich auf schwierige Verhandlungen eingestellt. Ich stellte mir vor, dass ein Künstler durchaus berechtigte Einwände vorbringen könnte, wenn eines seiner Werke einfach hin- und hergeschoben werden sollte. Aber nichts dergleichen. Er zeigte sich von der Idee, dem Stein einen prominenteren Standort zu geben, sofort angetan und gab uns, wie schon der Grundstückseigentümer, bei der Wahl des neuen Standorts freie Hand. Ich schlug Hermann Kleinknecht vor, zum besseren Verständnis der Hintergründe des Gedenksteines eine kleine Informationstafel zu installieren, mit einem von ihm verfassten Zitat dazu. Auch diese Idee fand seine Zustimmung. Er formulierte dazu folgenden Text:

 

„Opfer gab es hier wie dort. Die Opfer waren immer leidende Menschen.“

 

Ich ließ daraufhin eine Tafel aus Edelstahl anfertigen, auf der ein erklärender Text zu lesen ist:

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Die Tafel habe ich auf einen kleinen Carrara-Marmor Block geschraubt und dieser steht jetzt, etwas abgesetzt und im Boden verankert, ein Stück neben dem eigentlichen Gedenkstein. Den kleinen Marmorblock hat ein Dachauer Steinmetz für wenig Geld besorgt und für den vorgesehenen Zweck bearbeitet.

Im Telefongespräch mit Hermann Kleinknecht habe ich von der Idee berichtet, am neuen Standort für den Stein eine kleine feierliche Zeremonie zu veranstalten. Es sollte so etwas wie eine späte Einweihung sein, denn bisher war dies nicht geschehen. Hermann Kleinknecht hat das begrüßt und seine persönliche Teilnahme für diesen Fall angekündigt, da er sich ohnehin öfters in München aufhalten würde.

 

Die Umsetzung

In der Zwischenzeit hatte ich Kontakt zum frisch gewählten Bürgermeister der Gemeinde Hebertshausen Richard Reischl geknüpft. Ich schilderte ihm unser Vorhaben. Der Bürgermeister war von unserer Idee sofort angetan und hat spontan jede mögliche Unterstützung durch die Gemeinde zugesagt. Ich habe meine Absicht unterbreitet, einen Antrag an die „Bürgerstiftung Hebertshausen“ auf eine finanzielle Unterstützung zu stellen. Es sind Kosten entstanden für die Edelstahltafel samt Beschriftung und für den kleinen Marmorblock auf den die Tafel montiert wurde. Auch hier sagte der Bürgermeister sofort zu, diesen Antrag zu unterstützen. Letztlich hat die Bürgerstiftung sämtliche Kosten in Höhe von etwa 500.-€ übernommen. Offizieller Antragsteller war der federführende Träger für die „Geschichtswerkstatt im Landkreis Dachau“ das Dachauer Forum. Wir als Privatinitiative hätten keine Förderung durch die Bürgerstiftung erhalten können.

Es blieb jetzt die Frage zu klären, wie schaffen wir es, einen ca. 2,5 Tonnen schweren Marmorblock vom ursprünglichen Standort an den etwa 25 m weiter nördlich gelegenen neuen Standort zu bewegen.

Mein erster Gedanke war, einen Landwirt mit einem entsprechenden landwirtschaftlichen Gerät um Mithilfe zu bitten. Meine Anfragen bei verschiedenen Landwirten in Ampermoching und Umgebung wurden zwar freundlich zur Kenntnis genommen und der Wille zu helfen war durchaus erkennbar. Jedoch scheiterte das Vorhaben an unzureichendem Gerät. 2,5 Tonnen Gewicht war eine Dimension, die die landwirtschaftlichen Fahrzeuge nicht bewältigen konnten. Hier half wieder Bürgermeister Reischl, dem ich das Problem schilderte. Er schlug vor, die Aktion als Übung des Technischen Hilfswerks (THW) durchzuführen. Da die Gemeinde Hebertshausen Mitglied beim THW ist, müsste das möglich sein, meinte er. Ein spontanes Telefongespräch mit Sven Langer, einem Ampermochinger Bürger der beim THW aktiv ist, brachte die Lösung. Sven Langer trug beim THW das Anliegen vor und die Übung mit der Bezeichnung „Heben und bewegen schwerer Lasten“ wurde genehmigt. Der Bürgermeister sagte auch weitere Hilfe durch den Bauhof der Gemeinde bei der Gestaltung des Umfeldes am Gedenkstein zu.

Das THW bei der Arbeit (Fotos: Josef Glas)
Das THW bei der Arbeit (Fotos: Josef Glas)

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Ich habe später Hermann Kleinknecht gefragt, wie er denn den schweren Marmorblock vom alten Schulhaus zum ca. 150 Meter entfernten Weiher hatte schaffen können. Er schilderte, dass er mit Hilfe eines Landwirtes, dessen Name ihm entfallen war, den Stein mit Ketten an einen Traktor gehängt und die 150 Meter zum Standort über die Straße geschleift hätte.

Vor der Umsetzung des Steines musste dieser zunächst vom Algen- und Moosbefall befreit werden. Nach Entfernung der Patina war der Carrara-Marmor in leuchtendem Weiß auch als solcher wieder zu erkennen.

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Reinigung des Gedenksteins am 23. September 2014 (Foto: Thomas Schlichenmayer)

Nach erfolgreicher Umsetzung legten wir in Absprache mit dem Bürgermeister und dem örtlichen Pfarrer den Einweihungstermin für Donnerstag, den 27.11.2014 fest. Entsprechende Einladungen wurden verschickt.

Als ich mit meiner Frau und Enkelin Anna am 27. Oktober im Schnellzug von München nach Bozen saß, erreichte mich kurz vor Innsbruck der Anruf meiner Tochter auf dem Mobiltelefon. Sie berichtete aufgeregt, dass ein Herr Kleinknecht vor der Haustür stünde und fragte, was denn mit der Einweihung des Gedenksteines am Weiher wäre. Herr Kleinknecht hatte sich um einen Monat geirrt, versprach aber, am 27. November wieder in Ampermoching zur Einweihung zu erscheinen.

Einweihung des Gedenksteins (Foto: Josef Glas)
Einweihung des Gedenksteins am 27.11.2014: v.l. Pfarrer Eichhammer, Thomas Schlichenmayer, Hermann Kleinknecht, Bürgermeister Richard Reischl (Foto: Josef Glas)

Die Einweihung fand dann am 27. November 2014 in einem sehr würdevollen Rahmen statt. Etliche interessierten Bürgerinnen und Bürgern, Vertretern der Gedenkstätte Dachau, dem Dachauer Forum, der Evangelischen Versöhnungskirche in der Gedenkstätte Dachau, Vertretern der Gemeinde Hebertshausen, voran Herr Bürgermeister Richard Reischl, die örtliche Pfarrei vertreten durch Herrn Pfarrer Eichhammer u.a. waren erschienen. Auch der Künstler Hermann Kleinknecht war eigens aus Berlin angereist, um an der kleinen Zeremonie teilzunehmen. Ebenso war Herr Peter Pinnau erschienen, der 1994 den Aufsatz zum Gedenkstein verfasst hatte. Die Presse berichtete am darauf folgenden Tag ausführlich über das Ereignis.

(Text: Thomas Schlichenmayer, Fotos: Thomas Schlichenmeyer, Josef Glas)

 

 

 

Einladung: Ausstellungseröffnung Hebertshausen

Mit dem Zufallsfund dieses Gedenksteins begann die Recherche zum Arbeitskommando von Dachauer KZ-Häftlingen am Ampermochinger Weiher. Auf der Ausstellungseröffnung „Der Landkreis und das Lager“ am 22. April 2016 stellt Thomas Schlichenmayer als Ergebnis die Lebensgeschichte von Josef Rothammer vor. Zwei weitere Referate sind Häftlingen aus Ampermoching und Deutenhofen gewidmet.

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Gedenkstein Ampermochinger Weiher am ursprünglichen Fundort

Die Wanderausstellung „Das Lager und der Landkreis“ eröffnet am 22. April 2016 um 18 Uhr im Rathaus Hebertshausen.

Hedy Esters und Thomas Schlichenmayer stellen die Biographie von Wolfgang Heilmann vor. Der Direktor der Holzstoff- und Pappenfabrik Fischer in Deutenhofen war Mitglied der Bayerischen Volkspartei (BVP) und wurde im Juni 1933 verhaftet.

Hedy Esters spricht über Georg Lerchl, einen Ampermochinger Hilfsarbeiters, der gegen Ende des Krieg verhaftet wurde, weil er eine Sau schwarz geschlachtet hatte.

Im Außenkommando Ampermoching am Ampermochinger Weiher eingesetzt war Josef Rothammer, über den Thomas Schlichenmayer berichtet. Der Regensburger Sozialdemokrat, Journalist und Verleger war ein eingefleischter Gegner der Nazis und hat später über seine Erfahrungen beim Teichbaukommando geschrieben.

Weitere Informationen zur Ausstellungseröffnung finden sich im folgenden PDF:

Einladung Ausstellungseröfffnung Hebertshausen (405 KB)

 

 

Ausstellungseröffnung in Petershausen

Einzelschicksale von den Nazis verfolgter Menschen rief die Ausstellungseröffnung der Wanderausstellung „Das Lager und der Landkreis“ in Petershausen in Erinnerung.

Lisa Kappes berichtet über Marceau Mollard
Lisa Kappes berichtet über Marceau Mollard

„Was passieren kann, wenn die Mehrheit der Bevölkerung sich mit einfachen Lösungen zufrieden gibt, Propagandisten und Extremisten ihre Stimme gibt, das sehen wir anhand von vielen Einzelschicksalen, die wir mithilfe von vielen Ehrenamtlichen aus dem Vergessen holen – viele Schicksale davon spielten sich im Landkreis Dachau ab.“ erläuterte Projektleiterin Sabine Gerhardus in ihrer Einleitung.

Auch für Lydia Thiel ist der Bezug zur Gegenwart wesentlich: „Diese Zeit war so intensiv, dass sie sich bei Zeitzeugen in das Gedächtnis eingebrannt hat. Sie war mit so vielen Ereignissen, Veränderungen und mit dem 2. Weltkrieg verbunden, dass sich inzwischen die Enkelgeneration und die Urenkelgeneration damit beschäftigt und diese Geschichte darstellt.“

Nina Augustin berichtete über den Stand ihrer Recherchen zu Anton Held. Ihre Nachforschungen erfolgen im Rahmen des W-Seminars zum Gedächtnisbuch am Freisinger Camerloher Gymnasium. Archivrecherchen und Gespräche mit Angehörigen legen die Grundlage zu der von ihr erarbeiteten Biographie. Eindrucksvoll berichtete die Schülerin, wie viele einzelne Schritte nötig sind, um sicher Lebensgeschichte eines Menschen anzunähern.

Lisa Kappes stellte das Schicksal des NS-Opfers Marceau Mollard aus Petershausens Partnerstadt Varennes vor. Er war einer von 100 Männern, die in seinem Dorf verhaftet wurden. Die Nachforschungen zu seiner Biographie wurde durch die Partnerschaft der heutigen Gemeinden ermöglicht, recherchiert wurde seine Lebensgeschichte von seiner Urenkelin Johanna Mollard während eines Praktikums im Landkreis Dachau.

Dem in Asbach geborenen Josef Andrä war das Referat von Sabine Gerhardus gewidmet. Von den Nationalsozialisten verfolgt wurde Andrä als SPD-Mitglied, Gewerkschafter und Betriebsrat.

Erste Reihe, v.r.n.l.: Bürgermeister Marcel Fath, stellvertretende Landrätin Marianne Klafki, Anton Jais, Norbert Göttler, Annerose Stanglmayr, Sabine Gerhardus
Erste Reihe, v.r.n.l.: Bürgermeister Marcel Fath, stellvertretende Landrätin Marianne Klafki, Anton Jais, Norbert Göttler, Annerose Stanglmayr, Sabine Gerhardus

(Fotos: Andreas Kreutzkam)

 

Weitere Fotos von der Ausstellungseröffnung

Die folgenden Fotos stellte uns Renate Berberich zur Verfügung. Bitte klicken Sie das erste Foto zur Ansicht der Galerie an.

Petershausen: Ausstellung und Begleitprogramm

Viel ist geboten rund um die Ausstellung „Das Lager und der Landkreis“, die vom 7. bis 17. April in der Grundschule in Petershausen zu sehen ist.

Anton Held beim Bau seines ersten „Hauses“, eines Wohnwagens, in den 1940er Jahren. (Bild: Familienbesitz Held)
Anton Held beim Bau seines ersten „Hauses“, eines Wohnwagens, in den 1940er Jahren. (Bild: Familienbesitz Held)

Die Ausstellung „Das Lager und der Landkreis“ ist vom 7. bis 17. April von 18 bis 20 Uhr in der Neuen Aula der Grundschule in Petershausen zu sehen. In diesem Projekt spürt die Geschichtswerkstatt die Lebensgeschichten von in der Nazizeit verfolgten Bürgern unseres Landkreises auf.  Wer waren die Landkreisbewohner, die selbst den Terror der KZ-Haft erfahren mussten? Weshalb wurden sie verfolgt? Wie lebten ehemalige Häftlinge in der Nachkriegszeit in ihren Dörfern, welche Erinnerungen bewahren ihre Angehörigen und die heute hier lebenden Bürger an sie? Aus jeder Gemeinde des heutigen Landkreises lassen sich Namen von NS-Verfolgten nennen.

Aus Petershausen wurde im November 1934 der 25-jährige Handwerker Anton Held ins KZ Dachau gebracht. Man warf ihm vor, früher Kommunist gewesen zu sein. Held stammte aus Hohenkammer, wo er und seine Freunde öfters mit der SA aneinander geraten waren. Seiner Lebensgeschichte ist die Schülerin Nina Augustin auf der Spur. Sie hat bereits zahlreiche Details aus dem Leben des späteren Fuhrunternehmers erfahren, aber viele Fragen sind auch noch offen. Nina Augustin hofft, durch die Ausstellung weitere wichtige Hinweise zu erhalten.

Eröffnet wird die Ausstellung am Donnerstag, 7. April 2016, um 19:00 Uhr von Schirmherr und Bezirksheimatpfleger Norbert Göttler und Projektleiterin Sabine Gerhardus. Nina Augustin berichtet über den Stand ihrer Recherchen zu Anton Held. Lisa Kappes stellt das Schicksal des NS-Opfers Marceau Mollard aus Petershausens Partnerstadt Varennes vor.

Verschiedene Musikstücke umrahmen unter der Leitung von Eugen Tluck die Präsentationen, unter anderem das oft gespielte Streichquartett von Schostakowitsch, das er den Opfern des Nationalsozialismus gewidmet hat.

Am Freitag, 15. April findet in der Ausstellung ab 18:00 Uhr ein Weinumtrunk mit Zeitzeugen und Geschichtsforschern statt.

Auf der Finissage am Sonntag, 17. April 2016 gibt es um 18:00 Uhr schließlich die Gelegenheit, die von Norbert Göttler gedrehten Filme über Pater Leonhard Roth und Weihbischof Johannes Neuhäusler sowie über Kardinal Faulhaber und Eugenio Pacelli, dem späteren Papst Pius XII, zu erleben.

(Text: Sabine Gerhardus)

Einladung: Eröffnung der Ausstellung in Petershausen

Am 7. April 2016 wird die Wanderausstellung „Das Lager und der Landkreis“ in der Grundschule Petershausen eröffnet. Zu sehen ist sie vom 7. bis zum 17. April 2016.

„Das dumme Volk glaubt, was man ihm vormacht, ich aber nicht. Ich habe den Nationalsozialismus von jeher gehasste und hasse ihn jetzt noch.“ Der aus Asbach stammende Schäfflermeister Josef Andrä hatte sich so geäußert – seine Haltung führte zu mehreren Verhaftungen durch die Nationalsozialisten. Kurz vor Kriegsende, im Februar 1945, sperrte man ihn in das KZ Dachau. Über ihn wird Sabine Gerhardus bei der Ausstellungseröffnung berichten.

Weiter Referate gelten Anton Held und Marceau Mollard.

Genauere Angaben finden sich im PDF der Ausstellungseinladung:

Einladung PDF (301 KB)

Jahrespräsentation – neun Biographien vorgestellt

Gut besucht war die Jahrespräsentation des Gedächtnisbuchs am 22. März 2016 in der Kirche des Karmel in Dachau. Hier ein Rückblick auf die Veranstaltung in Text und Bild.

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Klaus Schultz und Sabine Gerhardus berichten aus dem Projekt

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Klaus Schultz wies darauf hin, dass zum ersten Mal seit dem Bestehen des Gedächtnisbuchs 1999 an diesem Abend kein Überlebender des KZ Dachaus teilnimmt. Herzlich begrüßte er die Angehörigen ehemaliger Häftlinge, auch ihr Leben sei von den Verfolgungserfahrungen der Eltern und Großeltern geprägt. Schultz bat um Verständnis dafür, dass nur eine eingeschränkte Zahl von Gedächtnisblättern vorgestellt werden kann, einige andere Biographien seien online auf der Projektwebsite zu finden. „Die Gedächtnisblätter sind auch eine Verpflichtung, in die Gegenwart zu schauen, in der auch heute Menschen um ihr Leben fürchten müssen und aufgrund ihrer Herkunft und ihrer Religion verfolgt werden.“

Projektleiterin Sabine Gerhardus erläuterte die Möglichkeiten, die die neue Website Interessierten und Projektteilnehmern bietet. „Ein großer Schritt vorwärts im Vergleich zur alten Website.“ Einige Highlights der Projektarbeit im vergangenen Jahr konnte Gerhardus aufzählen: Die große Sonderausstellung im Amsterdamer Widerstandsmuseum und die begleitende Theaterproduktion Anfang Mai 2015, in Deutschland die Zusammenarbeit mit Schulen im Rahmen von W-Seminaren in Grafing, Freising und Bamberg und im Kontext der Geschichtswerkstatt im Landkreis Dachau verschiedene Ausstellungen, die auch in den kommenden Monaten ihre Fortsetzung finden.

 

Gewerkschafter und Sozialdemokrat: Karl Rittmann

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Die Grafinger Schülerin Eva Huber übernahm die Vorstellung der Biographie von Karl Rittmann stellvertretend für die Verfasserin und Schulkameradin Vanessa Busch, die leider nicht anwesend sein konnte. Karl Rittmann war Gewerkschafter, Sozialdemokrat und Kommunalpolitiker in Freilassing und wirkte dort als Bürgermeister sowohl in Weimarer Republik wie auch in der Nachkriegszeit. Mehrmals führte sein politisches Engagement zu seiner Verhaftung und Inhaftierung.

 

Standhaft in höchster Gefahr: Truus Gelsing

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Die bewegende Lebensgeschichte der niederländischen Widerstandskämpferin Truus Gelsing erzählte Anneke Nolet. Besonders beschäftigte sie sich mit der Frage, warum Truus Gelsing ihre Kameraden nicht verraten hat, im Gegensatz zu einem Kollegen in vergleichbarer Situation. Ihr Resümée: „Ich denke: Der wesentliche Unterschied zwischen Truus und dem Verräter unter ihren  Kollegen ist, dass der Verräter sich – mit Recht – für seine Familie verantwortlich fühlte, aber sonst für nichts und niemanden. Truus dagegen fühlte sich in erster Linie verantwortlich für ihre Widerstandskameraden – das war die Widerstandsregel: verrate keinen. Dadurch schaffte es Truus zu schweigen und so blieb sie standhaft.“

 

Lehrer in München: Ferdinand Kissinger

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Die Grafinger Schülerin Katharina Steinegger recherchierte im W-Seminar und im Rahmen des BLLV-Projekts Erinnern über den jüdischen Lehrer Ferdinand Kissinger. Kissinger stammte aus Unterfranken und war später in München tätig, von München-Milbertshofen wurde er 1941 nach Kaunas deportiert und dort ermordet. „Während meiner Recherche zu Ferdinand Kissinger habe ich zahlreiche Orte besucht, darunter sein Münchner Wohnhaus und auch das Neunte Fort in Kaunas. Ich hätte Ferdinand Kissinger sehr gerne persönlich kennengelernt.“

 

Gesellschaftliches Engagement: Piotr Wodnik

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Sowohl auf Deutsch wie auch auf Polnisch konnte der Freiwillige der Aktion Sühnezeichen, Maurycy Przyrowski, die Lebensgeschichte von Piotr Wodnik erzählen. Wodniks gesellschaftliches Engagement war die Ursache der Verfolgung durch die deutschen Besetzer, er erlitt die Lager in Dachau und Gusen.

 

Stolz und gläubig: Ernst Jacob

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Zur Biographie des Augsburger Rabbiners Ernst Jacob recherchierte die Grafinger Schülerin Elisabeth Urban im Rahmen des BLLV-Projekts Erinnern. Jacob gelang die Emigration in die USA. Die Referentin bewunderte die breit gestreuten Interessen und Aktivitäten Jacobs: „Er war ein Mensch, der sehr vielseitig interessiert war und der sehr viel geschrieben hat: theologische Abhandlungen, wissenschaftliche Abhandlungen, aber auch Briefe an seine Verwandten, vor allem an seinen Vater. Und er hat in seiner Zeit in den USA an die Gemeindemitglieder, die in der ganzen Welt verstreut waren, Rundschreiben verfasst, um so Vernetzung zu betreiben. Er war ein sehr stolzer und ein sehr gläubiger Mensch.“

 

Kommunistisches Engagement und Hilfe für andere: Andreas Lenz

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Die Geschichte von Andreas Lenz, der aufgrund seiner Mitgliedschaft in der KPD verfolgt wurde, erforschte die Grafinger Schülerin Selina Moosbauer. Lenz unterstützte nach seiner Haft eine jüdische Familie, trotz der akuten Bedrohung, der er selbst ständig ausgesetzt war. „Mir mich war es sehr berührend, die Geschehnisse dieser Zeit aus der Sicht eines Betroffenen zu sehen.“, erzählt die Referentin über ihre Projektarbeit.

 

Für Antimilitarismus und Christentum: Josef Cohen

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Die Lebensgeschichte des niederländischen Pfarrers jüdischer Herkunft Josef Cohen stand im Mittelpunkt der Ausführungen der niederländischen Historikerin Anne-Liese Bobeldijk. Sie erzählt: „Was mich an der ganzen Geschichte von Josef Cohen besonders berührt, ist, dass er, aber auch seine Ehefrau Tine, sehr stark vom Antimilitarismus und dem Christentum überzeugt waren. Was mich während Gesprächen mit einem der drei Söhne von Cohen, Orpheus Cohen, sehr ergriffen hat, ist, dass die Familie zu Hause und insbesondere Tine als Witwe, sich sehr mutig verhalten haben. Tine hat, nachdem sie die Meldung bekam, dass Josef gestorben war, weiterhin Widerstand geleistet. Sie hat einem jüdischen Mädchen Unterkunft geboten und auch Leute der lokalen Widerstandbewegung durften im Pfarrhaus übernachten während ihrer Reisen. Sie hatte keinen Groll auf Deutsche oder Nationalsozialisten, nicht während des Kriegs und auch nicht nach dem Krieg.“

 

KZ-Haft nach Denunziation: Georg Lerchl

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Von einer schwierigen Recherche erzählte Hedy Esters, nur wenige Dokumente zur Biographie des Hilfsarbeiters Georg Lerchl waren aufzufinden. Ihre Spurensuche fand im Rahmen der Geschichtswerkstatt im Landkreis Dachau statt. Der Geburtsort Ampermoching von Georg Lerchl liegt etwa sechs Kilometer von Dachau entfernt. Schwarzschlachtung einer Sau war die Haftursache, höchstwahrscheinlich ging dem eine Denunziation voraus.

 

Politische Aktivitäten: Benno Glas

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Eigentlich wollte Agco Halmen, Freiwillige der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste, über drei Brüder aus Bibereck (Gemeinde Bergkirchen) schreiben, die im KZ Dachau inhaftiert waren. Zu viele Informationen tauchten jedoch im Verlauf der Nachforschungen auf, daher werden nun drei Gedächtnisblätter entstehen. Politische Aktivitäten in der Arbeiterbewegung, entweder in der SPD oder in der KPD, führten im Leben von Benno Glas zu zwei Verhaftungen während der NS-Zeit. Seine letzten Lebensjahre verbrachte Benno Glas in der DDR.

 

Und heute?

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Einen Bezug zwischen den vorgestellten Biographien und der Gegenwart spannte Ludwig Schmidinger in seinem Schlusswort: „Es wurden Menschen vorgestellt, die sich ganz dezidiert für Frieden in der Welt eingesetzt haben. Wir wir sehen, ist das eine Aufgabe, die noch lange nicht abgeschlossen ist – vielleicht nehmen Sie Gedanken dieser Art mit nach Hause.“

 

Musikalische Umrahmung

 

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Herzlichen Dank für die musikalische Umrahumg des Abends an Jasmin und Leon Gärtner sowie an Maurycy Przyrowski.

Einzelgespräche am Camerloher Gymnasium

Beratungstage am Freisinger Camerloher Gymnasium. Sabine Gerhardus traf sich am 11. und am 18. März mit den Projektteilnehmern zu Einzelberatungen.

Einzelgespräch am Camerloher Gymnasium
Einzelgespräch am Camerloher Gymnasium

Die Schüler hatten dafür einen Lebenslauf mit Informationen zu Lebensstationen, Quellenangaben, offenen Fragen und Problemen ausgefüllt. Sabine Gerhardus ist zufrieden mit dem, was sie zu sehen bekam: „Auf dieser Grundlage konnten wir die Fragen der Schüler besprechen und weitere Recherchen planen. Einige haben schon ziemlich viel herausgefunden und gute Quellenbestände ausfindig gemacht!“

Ein Detail am Rande: Am 18. März, dem letzten Tag vor den Osterferien, lud Projektlehrer Andreas Decker Sabine Gerhardus zum Lehrerfrühschoppen ein. „Eine nette Überraschung für mich!“, freute sich die überraschte Projektleiterin.