Jahrespräsentation: Zwölf neue Biographien

Ein Dutzend neuer Lebensgeschichten von im KZ Dachau inhaftierten Menschen stellten die Autorinnen und Autoren des Gedächtnisbuchs bei der Jahrespräsention am 22. März 2025 vor. Am Ende der Präsentation standen die jüngsten Mitwirkenden vor dem Mikro, Schüler*innen aus Stephanskirchen mit der Lehrerin Michaela Hoff.

Sie stellten den Sinto-Musiker Frank Gory Kaufmann vor, der die NS-Verfolgung, u.a. in den Konzentrationslagern Dachau und Sachsenhausen, überlebte. Der Musiker starb 1992 in Sindelfingen. Das Gedächtnisbuch konnte ein von Kaufmann selbst verfasstes und gespieltes Stück vom Datenträger präsentieren.

Eugen Bühler: Flucht nach Novemberpogrom und KZ-Haft

Vieles, was Andrea Kugler vom Stadtmuseum Nördlingen, über Eugen Bühler berichten konnte, hat sie von dessen Tochter erfahren. Suse Broyde, 1936 in Nördlingen geboren, forscht heute noch an der New York University. Die Tochter Bühlers erzählte der Gedächtnisbuchautorin von der Folter, die ihr Vater während des KZ-Aufenthalts in Dachau erleiden musste, und auch von der tiefen Bindung an die Heimatstadt Nördlingen. Eugen Bühler litt bis zu seinem Lebensende an psychischen und physischen Problemen, Folgen des Traumas der Verfolgungszeit. Er lebte bis 1970 in New York.

Konrad Just: „Der Autorität ist nur zu gehorchen, als sie nichts Sündhaftes befiehlt“

Über das Leben seines Ordensbruders Konrad Just berichtete Reinhold Dessl, der Abt des Zisterzienserstiftes Wilhering in Oberösterreich. Just hatte schon in den 30er Jahren als Kaplan gegen den Nationalsozialismus gepredigt. In einem seiner Manuskripte aus dem Jahr 1934 steht: „Der Autorität ist nur soweit zu gehorchen, als sie nichts Sündhaftes befiehlt.“ Er wurde bereits am Tag des Einmarsches der Nationalsozialisten in Österreich am 12. März 1938 verhaftet und bis zu seiner Befreiung auf dem Todesmarsch am 30. April 1945 in den Lagern Dachau und Buchenwald gefangengehalten. Die Heimkehr nach Gramastetten in Österreich brachte eine Enttäuschung: „Man hat nicht den Eindruck, dass man die volle Gefahr des Hitlerismus erkannt hat.“, schrieb Konrad Just nach dem Krieg.

Jean Lafaurie: Für jene sprechen, die niemals zurückgekehrt sind

Noémie Hernandez, ASF-Freiwillige im Gedächtnisbuch, interviewte für ihre Biografie den 101-jährigen Jean Lafaurie in Paris – ein Ausschnitt dieses Gesprächs war Teil ihrer Präsentation. Lafaurie hatte sich als sehr junger Mann der Résistance im Südwesten Frankreichs angeschlossen, wurde verraten und nach Dachau deportiert. Hier musste er im Außenlager München-Allach für BMW arbeiten. Wieder zurück in Frankreich schweigt er über seine Erlebnisse in den deutschen Konzentrationslagern, denn „niemand will glauben, was er erlebt hat“. Erst viel später wird es für ihn zur Lebensaufgabe, seine Geschichte zu erzählen, berichtet Noémie Hernandez.

Max Fried: Die Wahlheimat München entwickelt sich zum antisemitischen Hexenkessel

Der Architekt und Privatlehrer Max Fried zog im Jahr 1900 zum Studium nach München und wohnte fortan in der Stadt. Referentin Irene Stuiber aus dem Team des Gedächtnisbuchs schilderte, dass dem Sohn Max Frieds die Emigration gelang – es ihm aber nicht mehr möglich war, seine Eltern nach Bolivien nachzuholen. 1943 wurde das Ehepaar Lilly und Max Fried nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. 1954 erfolgte die Todeserklärung.

Eugen Zelený: Wichtig waren ihm seine internationalen Kontakte

Der tschechische Pfarrer Eugen Zelený stand im Mittelpunkt von Bettina Korbs Präsentation. Zelený hatte, unbemerkt von den deutschen Besatzern, jüdische Kinder vor der Verfolgung gerettet. Verhaftet wurde er wegen seiner Predigten und musste fast 4 Jahre KZ-Haft in Dachau erleiden. Nach dem Krieg war er bis zu deren Verstaatlichung Direktor der Diakonie der Böhmischen Brüder in Tschechien. Er reiste als Vertreter der tschechischen KZ-Häftlinge und Christen 1967 zur Eröffnung der Evangelischen Versöhnungskirche auf dem Gelände der KZ-Gedenkstätte.

August Hölzel: „Wir Enkelkinder konnten unseren Opa nie kennenlernen“

Die Lebensgeschichte ihres Großvaters August Hölzel stellte Rita Willnat vor. August Hölzel war ein sozialdemokratischer Gewerkschaftsfunktionär in Wiesbaden, der sich auch in anderen sozialdemokratischen Verbänden und in der Kommunalpolitik vielfältig engagierte. Nach der Machtübernahme der Nazis verlor er seine Arbeit und seine Ehrenämter. Noch im September 1944 wurde er im Rahmen der Verhaftungswelle „Aktion Gewitter“ ins KZ Dachau gebracht. August Hölzel überlebte die KZ-Haft nicht. Rita Willnat berichtete, dass die Geschehnisse ihre Kindheit prägten: „Meine Großmutter redete ständig vom Krieg und dem schrecklichen Leid, das er Millionen von Menschen brachte.“

Heinz Pappenheimer: Schwierige Eingewöhnung in Palästina

Heinz Pappenheimer, dessen Biografie Werner Dombacher in den Mittelpunkt seines Gedächtnisblatts gestellt hat, gehörte zu jenen Häftlingen im KZ-Dachau, die nach dem Novemberpogrom 1938 als sogenannte „Aktionsjuden“ inhaftiert wurden. Am 5. Januar 1939 wurde er entlassen, ihm und seiner Familie gelang die Emigration in das damalige Palästina. Seit Juli 2019 gibt es in Aalen vier Stolpersteine zum Gedenken an die Familie Pappenheimer.

Heinrich Staub: NS-kritische Haltung

Durch regimekritische Bemerkungen fiel Heinrich Staub der Polizei an seinem Heimatort Dreieich-Sprendlingen auf. „Am 16. Mai 1944 wurde er zur Polizeibehörde ins Rathaus zitiert und kehrte nicht mehr zurück“, so heißt es im Vortrag seiner Enkelin Gudrun Czerwinski. Leider konnte die Verfasserin des Gedächtnisblatts aus gesundheitlichen Gründen nicht zur Präsentation kommen. Marine, Freiwillige von Aktion Sühnezeichen Friedensdienste, übernahm es, den Text vorzutragen. Staub musste im KZ Dachau den roten Winkel für politische Gefangene tragen und starb am 1. Februar 1945 im Konzentrationslager.

Georgij Solomonoff: Vieles bleibt unklar

Houman Amjadi recherchierte die Biografie von Georgij Solomonoff, der nach den im Archiv der Gedenkstätte befindlichen Unterlagen einer von zwei iranischen Häftlingen im KZ Dachau gewesen sein soll. Trotz intensiver Nachforschungen ließ sich weder das Geheimnis der Staatsangehörigkeit des im heutigen Petersburg geborenen Mannes klären, noch der Grund seiner dreimonatigen Verhaftung im August 1944. „In den Wirren des Krieges sind leider sehr viele Unterlagen vernichtet worden“, so der Vortragende. Solomonoffs letzter Wohnort war Kalifornien, hier starb er 2017.

Josef Finster: Ein kurzes Leben, ein langer Weg zur Erinnerung

Vorstrafen wegen geringfügiger Delikte in wirtschaftlich und sozial schwierigen Zeiten, der falsche Wohnort, ohne feste Arbeitsstelle dies reichte, um von den Nazis als „Berufsverbrecher“ in sogenannte Sicherheitsverwahrung genommen zu werden. Waltraud Finster berichtet über ihren Großonkel Josef Finster, dem dies geschah. Der Linzer wurde nach dem Anschluss Österreichs am 14. Juni 1938 verhaftet, am 17. Juni nach Dachau überstellt, am 1. Juli in das KZ Flossenbürg eingeliefert. „Mein Großonkel ist 162 cm groß und von schmächtiger Statur. Die Arbeit im Steinbruch kann er nicht überleben.“, berichtet Waltraud Finster. „Die Geschichte von Josef Finster muss erinnert werden, weil er für eine soziale Gruppe von Opfern des Nationalsozialismus steht, die bislang keine Aufmerksamkeit und keine Anerkennung erfahren haben.“

Kazimierz Wawrzyniak: Er hatte viele Freunde in der ganzen Welt

Als junger Novize des Ordens der Steyler Missionare wurde Kazimierz Wawrzyniak im polnischen Chludowo von den deutschen Besatzern verhaftet und am 24. Mai 1940 in das KZ Dachau eingeliefert. Wiederholte TBC-Erkrankungen kennzeichneten seinen Lageraufenthalt, er musste als Versuchsperson medizinischer Versuche herhalten und wurde OPs unterzogen, die zur lebenslangen Invalidität führten. Anna Hayward, jetzt Schwester Stefania im Karmel Dachau, berichtete, dass er im Lager seinen Glauben verlor und erst in seinem letzten Lebensjahrzehnt wieder zur Religion fand. Kazimierz Wawrzyniak war nach dem Krieg Journalist, Wirtschaftswissenschaftler, Germanist, Diplomat und Handelsberater der polnischen Botschaft. „Er hatte viele Freunde in der ganzen Welt, größtenteils ehemalige Mithäftlinge.“, konnte Schwester Stefania mitteilen.

Für eine lebens- und liebenswerte Gesellschaft

Sabine Gerhardus, Projektleiterin des Gedächtnisbuchs, bedankte sich bei den Mitwirkenden: „Sie alle, die Sie die Geschichte in Erinnerung halten, zuhören und hinschauen, Sie helfen mit, unsere Gesellschaft lebens- und liebenswert zu halten. Dafür danke ich Ihnen von Herzen.“

Für den Trägerkreis des Gedächtnisbuchs begrüßte Björn Mensing die Teilnehmenden. Frank Schleicher übernahm die Verabschiedung.

Tim Turusov ist für die sehr gelungene musikalische Umrahmung der Veranstaltung zu danken.

(3.4.25; IS)

Ausstellung in Eggenfelden

Die Wanderausstellung des Gedächtnisbuchs „Namen statt Nummern“ ist von Altötting nach Eggenfelden umgezogen. Die KEB Rottal-INN-Salzach e.V. (KEB-RIS) präsentiert sie dort in Kooperation mit dem ASAM-Klosterverein.

Die Ausstellung wird in Eggenfelden in Stellung gebracht

Zu sehen ist die Ausstellung „Namen statt Nummern“ vom 25. März bis 6. April 2025.

Begleitend zur Ausstellung referiert Katharina Werner am 1. April  zum Thema „Euthanasie in Niederbayern“. Weitere Veranstaltungen beschäftigen sich mit dem an den Folgen der KZ-Haft gestorbenen Pfarrer Johann Baptist Huber und mit Viktor Frankl. 

Nähere Angaben zum Begleitprogramm finden sich hier rechts im Terminkalender unserer Website und auf der Website der KEB-RIS.

Ausstellungsort
Eggenfelden, Ehem. Franziskanerkloster, Franziskanerpl. 1, 84307 Eggenfelden 

Öffnungszeiten
Mo bis So 10.00 bis 12.00 Uhr und 15.00 bis 17.00 Uhr und während der Veranstaltungen. Dienstags geschlossen.

(24.3.2025; Foto: KEB-RIS; IS)

Presseinformation zur Jahrespräsentation

Die Medien haben wir mit einer Aussendung über die Jahrespräsentation des Gedächtnisbuchs am 22. März 2025 informiert. Hier ist sie im Wortlaut:

Josef Finster 1916

Am Samstag, den 22. März 2025, lädt der Trägerkreis Gedächtnisbuch zur Projektpräsentation „Namen statt Nummern“ ein. Ehrenamtliche Mitwirkende des Projekts, unter ihnen Nachkommen ehemaliger Häftlinge, aber auch Schüler und Schülerinnen der Otfried-Preußler-Schule Stephanskirchen, stellen Lebensgeschichten von Häftlingen des Konzentrationslagers Dachau vor. Darunter sind: der polnische Abiturient Kazimierz Wawrzyniak, der österreichische Mechaniker Josef Finster, der russisch-iranische Student Georgij Solomonoff, der Ingenieur und Lehrer Max Fried, der tschechische Pfarrer Eugen Zelený, der Sinto-Musiker Franz Gory Kaufmann und andere.

Die Geschichte ihrer Angehörigen bewegt die Nachkommen bis heute. So schreibt Waltraud Finster über ihren Großonkel: „Für mich ist wichtig, mit dem Schweigen um Josef Finster zu brechen. Nachforschungen haben ergeben, dass er nicht wegen einer konkreten gesetzwidrigen Handlung in ein Konzentrationslager verbracht wurde. Die Verhaftung erfolgte wegen des bloßen Verdachts, gefährlich zu sein und zukünftig wieder Straftaten zu begehen. Ihm und anderen, denen Ähnliches zugestoßen ist, soll eine Lebensgeschichte gegeben werden. Das macht es schwieriger, Personen und Gruppen zu stigmatisieren, die – aus welchen Gründen immer – mit den Widrigkeiten des Lebens nicht zurechtkommen.“

Die Veranstaltung findet am Samstag den 22. März um 16.00 Uhr in der Kirche des Karmel Dachau statt. Die musikalische Umrahmung übernimmt der Gitarrist und Komponist Tim Turusov.

Präsentation der neuen Gedächtnisblätter „Namen statt Nummern“
Samstag, den 22. März 2025 um 16.00 Uhr
Kirche des Karmel Heilig Blut
Alte Römerstraße 91, 85221 Dachau

Wir bitten um Anmeldung beim Dachauer Forum unter Telefon 08131 99688-0 oder digital:
https://www.dachauer-forum.de/veranstaltung/namen-statt-nummern-2025/

(20.3.25; IS)

 

„Jede Generation muss die Geschichte neu lernen“

Ludwig Schmidinger, 13 Jahre lang Trägerkreismitglied des Gedächtnisbuchs, eröffnete die Wanderausstellung „Namen statt Nummern“ im Altöttinger Dekanatshaus.

„Jede Generation muss die Geschichte neu lernen.“, meinte Ludwig Schmidinger, der das „Gedächtnisbuch für die Häftlinge des KZ Dachau“ als historisches und als pädagogisches Projekt vorstellte. Nicht zuletzt fördere es auch Geschichtsbewußtsein und damit auch politische Bildung.

Heute werden Biographien für das Gedächtnisbuch meist in Seminaren an Gymnasien erarbeitet, aber auch Einzelpersonen oder andere Gruppen können sich beteiligen. Das Gedächtnisbuch legt in seinen Biographien Wert darauf, die Lebensphasen vor und nach der Haft zu berücksichtigen und auch Angehörige mit einzubeziehen. Jedes Gedächtnisblatt wird vor der Veröffentlichung redaktionell bearbeitet, auch auf sachliche Richtigkeit.

Etwa 200.000 Häftlinge waren im KZ-Dachau und seinen Außenlagern interniert, 41.500 von ihnen sind dort gestorben. „Und das sind nur diejenigen, die verbürgertermaßen in diesen Lagern ums Leben gekommen sind.“, erläuterte Schmidinger. „Wer zum Beispiel noch in andere Konzentrationslager weiterdeportiert wurde, ist möglicherweise dort umgekommen oder ermordet worden und ist dann nicht unter den Dachauer Toten vermerkt.“ Für Altötting konnte Schmidinger in einer Internet-Kurzrecherche vier Personen ausfindig machen, die höchstwahrscheinlich in Dachau inhaftiert waren und über die es noch keine Biografie gibt.

Magelone Diehl-Zahner von der KEB-RIS (Katholische Erwachsenenbildung Rottal-INN-Salzach e.V.), die die Ausstellung nach Altötting ins Dekanatshaus geholt hat, betonte in ihrer Einführung zur Ausstellung: „Es stimmt einfach nicht, wenn man sagt, es ist Vergangenheit. Es hat auch heute noch seine Gültigkeit.

Die Veranstaltung im Dekanatshaus in Altötting wurde begleitet vom Pfarrchor Philippus Jakobus, der unter anderem Dietrich Bonhoeffers „Von guten Mächten treu und still umgeben“ vortrug. Ergänzt wurde das musikalische Programm durch Zitate Bonhoeffers und Informationen zu seiner Biografie.

 

(15.3.25; Gruppenfoto: KEB-RIS, Andrea Malota; Irene Stuiber)

 

Ausstellung „Namen statt Nummern“ in Altötting

Vom 10. bis zum 20. März zeigt die KEB-RIS in Altötting die  Wanderausstellung des Gedächtnisbuchs zusammen mit der Ergänzung „Geistliche im KZ Dachau“.

Ausstellung im Dekanatshaus Altötting

Die KEB Rottal-INN-Salzach e.V. (KEB-RIS) präsentiert die Ausstellungen „Namen statt Nummern“ und „Geistliche im KZ Dachau“ im Dekanatshaus in Altötting. Die Ausstellung ist Montag bis Donnerstag von 10 bis 13 Uhr und nach Vereinbarung zu sehen. Dazu gibt es ein vielfältiges Begleitprogramm.

Am Montag, den 10. März beginnt die Ausstellung mit einer Vernissage Den Eröffnungsvortrag wird Ludwig Schmidinger halten, der das Gedächtnisbuch viele Jahre im Trägerkreis begleitet hat. In den zwei Ausstellungswochen sind unter anderem Abende zu den Auswirkungen familiärer Traumata, Viktor Frankl und den Landauer Pfarrer Johann Baptist Huber geplant. Näheres dazu in unserem Terminkalender rechts auf dieser Website oder im Programm der KEB-RIS.

Info zur Ausstellung
Die Ausstellung ist vom 10. bis zum 20. März 2025 im Dekanatshaus, Kapellplatz 8, 84503 Altötting zu sehen. Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag von 10 bis 13 Uhr und nach Vereinbarung.

(9.3.25; IS)

Einladung zur Jahrespräsentation 2025

Am 22. März 2025 findet die Jahrespräsentation des Gedächtnisbuchs um 16 Uhr in Dachau statt. 12 neue Biografien werden vorgestellt und in das Gedächtnisbuch aufgenommen. Hier kommt die Einladung.

2024: Eine Biografie findet ihren Weg ins Gedächtnisbuch

Ab 16 Uhr stellen Mitwirkende in Dachau in der Kirche des Karmel Lebensgeschichten von Häftlingen des Konzentrationslagers Dachau vor. Unter den AutorInnen sind auch Schüler und Schülerinnen der Otfried-Preußler-Schule Stephanskirchen.

Zu den porträtierten Personen gehören: der polnische Abiturient Kazimierz Wawrzyniak, der österreichische Mechaniker Josef Finster, der russisch-iranische Student Georgi Solomonoff, der deutsche Ingenieur und Lehrer Max Fried, der tschechische Pfarrer Eugen Zelený, der Sinto-Musiker Franz Gory Kaufmann und andere.

Die musikalische Umrahmung der Veranstaltung übernimmt der Gitarrist und Komponist Tim Turusov.

Hier finden Sie die Einladung und das Programm der Veranstaltung:
Einladung mit Programm (300 kB)

Wir bitten um Anmeldung unter https://www.dachauer-forum.de/veranstaltung/namen-statt-nummern-2025/ oder unter Telefon 08131 99688-0.

(28.2.25; IS)

Aufruf der christlichen Kirchen zur Bundestagswahl

Der Wahlaufruf erreichte uns über unser Trägerkreismitglied Judith Einsiedel von der Katholischen Seelsorge an der KZ-Gedenkstätte Dachau. Sabine Gerhardus erklärt, was der Wahlaufruf der Christlichen Kirchen mit dem Gedächtnisbuch zu tun hat und warum wir ihn veröffentlichen.

„Unsere Demokratie, die Menschenrechte und der Frieden in Europa werden seit Jahren herausgefordert. Das wichtigste Mittel, das die Feinde der Demokratie innen und außen einsetzen, ist Spaltung, Angst, Hass und Hetze. Das Gedächtnisbuch setzt sich seit mehr als 25 Jahren für den Erhalt der Erinnerung an die Verfolgten der NS-Diktatur ein, weil sie uns gezeigt haben, in welche Abgründe Diktatur, Imperialismus, Rassismus, Verachtung Andersdenkender und die brutale Unterdrückung durch Terror führen.

Seit 80 Jahren lebt unser Land in Frieden, ist mit seinen Nachbarn freundschaftlich zusammengewachsen. In der Demokratie haben wir die Möglichkeit zu wählen – alle Wahlberechtigsten sollten diese Möglichkeit nutzen und Parteien wählen, die die Demokratie schützen. Alle Aufrufe, diese freundschaftliche und demokratische Vielfalt zu schützen, das Gemeinsame und Verbindende zu stärken, sind nötig und tun uns gut.“

Wahlaufruf (PDF, 230 kB)

(19.2.25; Sabine Gerhardus/IS)

Marine stellt ASF-Freiwilligendienst in Münchner Gymnasium vor

Am Oskar-von-Miller-Gymnasium in München informierte Marine, derzeit Freiwillige von Aktion Sühnezeichen Friedensdienste im Gedächtnisbuch, über ihren Freiwilligendienst.

Hier ihr Bericht:

„Letzte Woche Mittwoch, den 5. Februar 2024, hielt ich einen Vortrag am Oskar-von-Miller-Gymnasium in München, um Aktion Sühnezeichen Friedensdienste vorzustellen. Dies geschah im Rahmen einer Messe über „Wege nach dem Abitur“.

Dafür hatte mir die ASF-Leitung im Vorfeld eine vorbereitete Präsentation zur Verfügung gestellt, die Informationen, administrative Hinweise und Angebote für Freiwilligendienste nach dem Abitur beinhaltete.

Es waren etwa 60 Schüler, also zwei Klassen, und im Allgemeinen waren sie geduldig und aufmerksam. Ich erzählte den Schülern von meinen Aufgaben in der Versöhnungskirche in der KZ-Gedenkstätte Dachau und im Dachauer Forum beim Gedächtnisbuch.

Ihr Interesse wurde vor allem durch die Möglichkeit geweckt, vor dem Studium Auslandserfahrungen zu sammeln und berufliche Einblicke in Bereiche gewinnen zu können, die sie interessieren (z.B. Sozialarbeit, Archive und Museen).“

(12.2.2024; IS)

Podcasts – eine Option fürs Gedächtnisbuch?

Sabine Gerhardus, die Leiterin des Gedächtnisbuchs, hat eine Schulung zum Thema Podcasts besucht. Ein Blick über den Tellerrand des bisherigen Medieneinsatzes im Gedächtnisbuch.

Aufnahmegerät mit Windschutz – bald fürs Gedächtnisbuch im Einsatz?

Sie schreibt uns dazu:

„Am Mittwoch, den 5. Februar 2024 habe ich an einer Online-Fortbildung der Domberg-Akademie zum Thema „How to Podcast“ teilgenommen. Die Fortbildung richtete sich an Beschäftigte im Bildungsbereich. Ich fand das sehr interessant. Der Journalist und Theologe Korbinian Bauer hat uns das Thema wirklich anschaulich vorgestellt.

Es war eine gute Gelegenheit, zu erfahren, wie Podcasts eingesetzt werden können und was alles dazu gehört, um Podcasts zu machen. Die Fortbildung bot einiges an Anregungen und hat mir gezeigt, dass es für die Gedächtnisbuch Arbeit gute Anknüpfungspunkte gibt.

Ein schönes Medium, aber Ressourcen braucht es dafür natürlich schon!“

(9.2.24; IS)