Zutiefst berührt vom Geschehen
Agco und Maurycy sprachen als die jüngsten Redner bei den diesjährigen Gedenkfeiern zur Befreiung des KZ Dachau. Beide unterstützen das Gedächtnisbuch als Freiwillige der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste. Was bewegt sie besonders?
Agco Halmen sprach bei der Feier am Todesmarschdenkmal in Dachau. Wenn es um die vielen ermordeten Menschen geht, dann sind die großen abstrakten Zahlen kaum zu erfassen – das beschäftigt sie sehr. „Ich habe gemerkt, dass es nicht nur mir so geht, dass wir diese Zahlen so abstrakt sehen und nicht an den Menschen denken, der hinter jeder Nummer verborgen ist. Deshalb bin ich so froh im Projekt „Gedächtnisbuch für die Häftlinge des KZ Dachau“ zu arbeiten und dort Biographien einzelner Menschen kennenzulernen und zusätzlich selbst nach Biographien zu forschen. Erst wenn man sich mit einzelnen Menschen beschäftigt, kann man anfangen zu begreifen, wie riesig diese Tragödie war, was für Ausmaße sie auch jetzt noch hat auf Kinder, Enkel, Urenkel.“
Anlässlich der Befreiungsfeier des KZ Dachau am Mahnmal für die ermordeten sowjetischen Kriegsgefangenen in Hebertshausen betonte Maurycyam authentischen Ort die Unfassbarkeit des Geschehens. Aber er denkt, dass das Gedenken die Zukunft positiv bewegen wird: „Niemand weiß, wie viele Menschen – zutiefst berührt von diesem Geschehen – alles Möglichen tun werden, damit sich die Geschichte nie wieder wiederholen wird!“ Seine Rede ist unter diesem Link auf der Website der Versöhnungskirche nachzulesen: http://versoehnungskirche-dachau.de/all/download/SuehnezeichenPrzyrowski.pdf .