Walter Bieringer unterzeichnet Gedächtnisblatt für seinen Vater

Persönlich kennengelernt hat Walter Bieringer seinen Vater Johann Bieringer nie. Sabine Gerhardus brachte am 30. November 2017 das von Bernhard Weber verfasste Gedächtnisblatt über Johann Bieringer zum Unterschreiben nach Marktl am Inn.

Walter Bieringer unterschreibt das Gedächtnisblatt

Sabine Gerhardus berichtet über ihren Besuch:

Ich wurde von Walter Bieringer und seiner Frau sehr freundlich empfangen. Mich hat sehr gefreut, die beiden persönlich kennenzulernen. Über die letzten Jahre haben wir immer wieder telefonisch Kontakt gehabt, aber uns noch nicht persönlich getroffen.

Johann Bieringer wurde 1910 in Weichs geboren und ist in Pasenbach aufgewachsen. Er ist ein Halbbruder von Georg Scherer, der ebenfalls im KZ Dachau war. Bieringer war Häusler und Fuhrknecht. Aus politischen Gründen war er 1934 im KZ Dachau inhaftiert. 1943 ist er in Russland gefallen. Seinen Sohn Walter hat er nur einmal gesehen. Für Walter war die Kindheit ohne den Vater schwer, da auch seine Mutter sich lange Zeit nicht um ihn kümmern konnte, sie war sehr krank.

Ehepaar Bieringer

Umso mehr hat es Walter Bieringer gefreut, dass es nun ein Gedächtnisblatt über seinen Vater gibt – er hatte sich vor Jahren auch selbst schon daran versucht, mehr über den Vater zu erfahren, über den die Mutter nicht gesprochen hat. Das Gedächtnisblatt wurde von Bernhard Weber aus Vierkirchen verfasst und wird von ihm am 22. März 2018 bei der Gedächtnisbuchpräsentation in Dachau vorgestellt.

Leider kann Walter Bieringer aus gesundheitlichen Gründen nicht dabei sein. Daher habe ich ihm das Gedächtnisblatt am 30. November nach Marktl gebracht. Herzlichen Dank für die gute Bewirtung und das warmherzige und interessante Treffen. Sogar eine kleine Führung durch Marktl habe ich noch bekommen!

(5.12.2017; Text und Fotos: Sabine Gerhardus, IS)