Vortrag vor Elsässer Schülern
Paul Canneva, Freiwilliger bei Aktion Sühnezeichen Friedensdienste in Dachau, stellte Anfang März das Gedächtnisbuchprojekt Schülerinnen und Schülern im Elsass vor. Hier ist sein Bericht.
Ich habe meinen Vortrag am Donnerstag, dem 5. März 2020, im College „Episcopal“ in Zillisheim im Elsass in Frankreich gehalten. Sechs Klassen, mehr als 160 Schülerinnen und Schüler im Alter von 14 und 15 Jahren, nahmen teil. Ich haben mit ihnen über das Projekt Gedächtnisbuch und die Arbeit für dieses Projekt gesprochen, aber auch über die Geschichte des KZ Dachau.
Die Schülerinnen und Schüler waren es nicht gewohnt, etwas über Gedächtnisarbeit und Oral History zu hören. Sie konnten sich dadurch eine andere Sichtweise auf die Geschichte der Konzentrationslager verschaffen. Ziel des Vortrags war es, sich dem Thema des nationalsozialistischen KZ-Systems aus einem für sie neuen Blickwinkel zu nähern.
In der Tat kommt der Geschichtslehrplan in Frankreich oft auf das Thema Konzentrationslager zurück, aber er bleibt sehr stark mit der Geschichte des Zweiten Weltkriegs und der Shoah verbunden. Die Schülerinnen und Schüler interessierten sich sehr für dieses schwierige Thema und konnten durch die Zeugnisse ehemaliger Häftlinge, die ich Biographien im Gedächtnisbuch entnommen hatte, viel über die Geschichte des KZ und vor allem über das Leben im KZ Dachau erfahren.
Darüber wird die französische Fassung der Ausstellung „Namen statt Nummern“ am College gezeigt. Sobald die Coronavirus-Krise im Elsass vorbei ist und es wieder eröffnet wird, können die Schülerinnen und Schüler das, was sie von mir gehört haben, mithilfe der Ausstellungstafeln ergänzen.
(20.3.2020; Paul Canneva/IS)