Vernissage im Stadtmuseum Bad Tölz

Die Ausstellung „Namen statt Nummern“ des Gedächtnisbuchs läuft noch bis zum 8. Mai 2024 im Stadtmuseum Bad Tölz. Veranstalter ist das Katholische Bildungswerk Bad Tölz/Wolfratshausen in Kooperation mit dem Stadtmuseum und dem Gabriel-von-Seidl-Gymnasium. Am 25. April 2024 war Vernissage.

Eröffnet die Ausstellung: Roland Gruber

Roland Gruber vom Katholischen Bildungswerk Bad Tölz/Wolfratshausen begrüßte die etwa 40 Gäste der Veranstaltung. Wie kam es dazu, dass er die Ausstellung nach Bad Tölz holte? Der merkbare Rechtsruck in der Gesellschaft und das Erstarken von Hasstendenzen und Antisemitismus war für ihn Anlass, Kontakt mit Judith Einsiedel, der katholische Seelsorgerin an der KZ-Gedenkstätte Dachau aufzunehmen. Judith Einsiedel ist im Trägerkeis des Gedächtnisbuchs, sie regte an, die Ausstellung im Bereich des Katholischen Bildungswerks Bad Tölz/Wolfratshausen zu zeigen.

Das Kreisbildungswerk ist schon seit Jahren im Bereich der Erinnerungsarbeit aktiv, etwa mit Gedenkveranstaltungen an den Todesmarsch, der von Dachau aus über das Würmtal nach Wolfratshausen nach Bad Tölz und Waakirchen führte.

Bedeutung der Erinnerung an die Opfer

Mit Klaus Koch, dem dritten Landrat des Landkreises Bad Tölz/Wolfratshausen und Michael Lindmair, dem zweiten Bürgermeister der Stadt Bad Tölz, sprachen auch örtliche Politiker darüber, dass dass das Klima rauer geworden sei und den Anfeindungen und dem Hass etwas entgegengesetzt werden müsse. Vor allem das Erinnern an die Opfer sei sehr wichtig.

Die Schüler*innen von der Schülermitverwaltung des Gabriel-von-Seidl-Gymnasiums Bad Tölz beteiligten sich spontan als Kooperationspartner am Ausstellungsprojekt. Das Gymnasium war gerade „Schule gegen Rassismus“ geworden. Aviva Hägele und Kilian Widmann betonten in ihren Reden, wie wichtig die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus und das Verstehen der Zusammenhänge ist.

Ebenfalls an der Vernissage beteiligt, war ein P-Seminar des Gabriel-von-Seidl-Gymnasiums, das sich filmisch mit dem Kriegsende in Bad Tölz auseinandersetzt. Das P-Seminar zeigte den Trailer des Spielfilms, den die Schüler*innen gerade gestalten.

Projektleiterin Sabine Gerhardus erläuterte die Aktivitäten des „Gedächtnisbuchs für die Häftlinge des KZ Dachau“, dann wurde der Film von Julian Monatzeder über das Gedächtnisbuch gezeigt. Anschließend gab es Gelegenheit für Fragen und einen Sektempfang mit ausführlichem Gedankenaustausch und der Gelegenheit, die Ausstellung anzusehen.

Sehr gelungene Veranstaltung

Sabine Gerhardus findet den Abend sehr gelungen. Sie berichtet: „Ich habe mich sehr über das große Interesse an unserer Arbeit gefreut, sowohl von Seiten der Veranstalter und Besucher, als auch von Seiten der anwesenden Schüler und Lehrer des Gymnasiums.“ Besonders erfreulich ist für sie, dass die Schüler*innen mit ihren Statements klar machten, dass sie Verantwortung in der Gesellschaft übernehmen wollen.

Die Ausstellung im Stadtmuseum Bad Tölz wird im Rahmen des Projekts KEB Bayern gezeigt. Weitere Informationen finden sich hier:
Projekt KEB Bayern

Weitere Informationen zur Ausstellung gibt es auf der Website des Kreisbildungswerks Bad Tölz/Wolfratshausen
https://www.kbw-toelz-wor.de/startseite

Wer sich für den Film über das Gedächtnisbuch interessiert, findet ihn unter diesem Link:
https://www.gedaechtnisbuch.org/das-projekt/filme/

 

(27.4.2024; Sabine Gerhardus/IS)