Titelseite der Broschüre Geistliche im KZ Dachau |
29.4.2015: Gedenken an polnische Geistliche in der Gedenkstätte Dachau
Die Pressestelle des Erzbistums München und Freising teilt mit:
„Am Mittwoch, 29. April, und damit genau am 70. Jahrestag der Befreiung des KZ, reist eine Delegation der Polnischen Bischofskonferenz nach Dachau. Nach Angaben der Polnischen Bischofskonferenz werden bis zu 1000 Pilger aus Polen und Deutschland erwartet, darunter zahlreiche Bischöfe, Priester und weitere Kleriker. Um 12 Uhr findet in der Todesangst-Christi-Kapelle auf dem Gelände der KZ-Gedenkstätte Dachau eine Eucharistiefeier unter der Leitung des Vorsitzenden der Polnischen Bischofskonferenz, Stanislaw Gadecki, statt. Der Erzbischof von München und Freising und Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, konzelebriert.
Nach der Eucharistiefeier ist eine Kranzniederlegung am Bronzerelief „Christus im Elend“ an der Rückseite der Kapelle geplant, das an die vielen in Dachau zu Tode gemarterten Polen erinnert. Mit rund 40.000 Inhaftierten bildeten die Polen die größte Gruppe von Gefangenen im Konzentrationslager Dachau, 8332 von ihnen starben, darunter war rund jeder Zehnte ein Geistlicher. Dass die Opferzahlen höher sind als unter allen anderen Nationalitäten, liegt daran, dass die Nationalsozialisten gegen die polnische Geistlichkeit als einflussreiche Vertreter der Führungsschicht ihres Landes mit besonderer Härte vorgingen und internierte Geistliche ab Ende 1940 aus anderen Lagern nach Dachau deportierten.
Um 16 Uhr feiern Gadecki und Marx eine Andacht im Dom zu Freising, bevor die Delegation der Polnischen Bischofskonferenz ihre Abreise antritt.“
Es gibt einige Gedächtnisblätter, die verfolgten polnischen Priestern gewidmet sind. Die Gedächtnisbuch-Ausstellung „Geistliche im KZ Dachau“ enthält einige dieser Biographien. Biographische Texte dazu finden sich auch in der zugehörigen Broschüre, die gegen einen Unkostenbeitrag beim Dachauer Forum (info@dachauer-forum.de) erhältlich ist.