Präsentationen in Grafing

Die Zwischenpräsentationen in Grafing sind fast vorbei. Bisher haben 10 von 12 Schülern ihre Rechercheergebnisse für die Seminararbeit und ihre Gedächtnisblätter vorgestellt.

Foto: Julian Monatzeder

Sabine Gerhardus ist beeindruckt: „Es ist toll zu sehen, mit welchem Engagement sich manche Schüler in die Recherche hineingekniet haben! Sie haben wirklich interessante Ergebnisse zu Tage gefördert.“

Am 2. Juli war auch Julian Monatzeder mit seiner Filmkamera dabei. Er dreht gerade einen Film für den BLLV über das Projekt „Erinnern“, ein Kooperationsprojekt des Gedächtnisbuchs. Ihm verdanken wir das Foto.

W-Seminar Grafing: Rechercheaktivitäten für die Biografie

Sabine Gerhardus im Gespräch mit Katharina Steinegger Foto: Julian Monatzeder
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Foto: Julian Monatzeder
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Foto: Julian Monatzeder

Die Pfingstferien nutzten Schüler des W-Seminars am Gymnasium Grafing für die Arbeit an ihrer Gedächtnisbuch-Biographie: Im Juni sollen sie ihre Forschungsergebnisse vor dem Kurs präsentieren – das ist nicht nur eine Gelegenheit, sich zu vergewissern, ob die Recherche bisher gut gelaufen ist und bald abgeschlossen werden kann, sondern es gibt auch Noten. Ein Grund mehr, sich in der schulfreien Zeit nochmal richtig reinzuknien.

Die Schüler haben schon ziemlich viel über ihre Person herausgefunden, die Biographien – bisher in tabellarischen Lebensläufen übersichtlich geordnet – werden immer detailreicher. Einige Schüler nutzten die Gelegenheit, sich in den Ferien nochmal ausführlich beraten zu lassen. Im Laufe der Recherche tauchen immer wieder neue Fragestellungen auf, manchmal lassen sich zu einer Lebensstation einfach keine Quellen finden. Yannick hatte eher das gegenteilige Problem: Wie aus einem mehrere tausend Seiten umfassenden Bestand das wichtige rausfinden?

Selina kam, um ihr Interview mit Angehörigen vorzubereiten und sich noch Tipps für die Recherche zu holen.

Katharina Steinegger hat bereits einen detailreichen Lebenslauf über den Münchner jüdischen Lehrer Ferdinand Kissinger zusammengestellt. Sie sucht nach einer Personalakte bzw. einer Quelle, die den ersten Anstellungsort Willmars in Unterfranken belegt bzw. Auskunft geben kann, von wann bis wann Kissinger dort angestellt war. Außerdem wirft das Schicksal von Kissingers geschiedener Ehefrau Fragen auf – sie wurde 1930 in die Universitätsklinik für Gemüts- und Nervenkranke in Frankfurt/Main eingewiesen und starb noch vor 1941 unter bisher ungeklärten Umständen im Ausland. Ich hoffe, dass ich Katharina mit dem Kontakt zu dem renommierten Dachauer Medizinhistoriker Gerrit Hohendorf weiterhelfen kann, der maßgeblich an der Erforschung der Bestände der NS-Krankenmorde beteiligt war.

Katharina nutzte den Besuch in Dachau gleich doppelt: Sie hatte den KZ-Gedenkstätten-Besuch in der 10. Klasse nicht mitmachen können und holte dies nun gleich nach: Maya Bakulina, ASF-Freiwillige der Versöhnungskirche und des Gedächtnisbuchs begleitete Katharina bei ihrem Besuch. Mit dabei war auch ein Filmteam des BLLV, das einen Kurzfilm über das Projekt Erinnern des BLLV vorbereitet. Die Fotos, die wir hier zeigen, stammen aus dem Filmmaterial!