14. März 2015
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Jakob Hartmann |
Infos und Programm zur Projektpräsentation am 22. März
Detaillierte Informationen zum Programm für die Projektpräsentation am 22. März enthält eine Presseinformation:
PRESSEEINLADUNG
Anlässlich des 82. Jahrestages der Errichtung des Konzentrationslagers Dachau
Am Sonntag, den 22. März 2015 um 16.00 Uhr in der Kirche Karmel Heilig Blut an der KZ-Gedenkstätte Dachau
Namen statt Nummern
Präsentation der neuen Gedächtnisblätter
„Durch den persönlichen Kontakt und die Freundschaft mit Otto Schimmel habe ich so viel über ihn erfahren, dass ich ein ganzes Buch füllen könnte.“, schreibt die Dachauer Schülerin Christina Kranz über ihre Recherche zu dem aus Ungarn stammenden Juden, der jetzt in den USA lebt. Während der letzten zwei Jahre hat Christina sich intensiv mit der Lebensgeschichte von Otto Schimmel und dem Holocaust der ungarischen Juden beschäftigt. Immer wieder hat sie mit Schimmel telefoniert und Emails ausgetauscht. Schimmel wurde zusammen mit seiner Familie nach Auschwitz deportiert als er 17 Jahre alt war. Seine Mutter, seine Schwester und seine Großmutter wurden gleich nach Ankunft ermordet. Otto wurde zusammen mit seinem besten Freund aus Kindertagen, Paul Herczeg, und dessen Vater ins Dachauer Außenlager Mühldorf verlegt, wo Pauls Vater starb. Paul und Otto emigrierten zusammen mit ihrem ehemaligen Mitgefangenen Tibor Polgar in die USA bzw. nach Kanada, wo sie bis heute eng befreundet sind. Aus der Recherche von Christina Kranz ist eine umfangreiche Seminararbeit für das Josef-Effner-Gymnasium geworden. Ihr Gedächtnisblatt gewährt einen sehr persönlichen Einblick in Otto Schimmels Leben.
„Das interessante an der Forschungsarbeit ist ja, dass es wie eine Mosaikarbeit ist: Mit jedem Mosaiksteinchen wird das Bild klarer, auch wenn man manchmal nicht alle Steinchen findet.“ Annegret Braun hat für ihr Gedächtnisblatt über Jakob Hartmann das entscheidende Steinchen gefunden: Sie kann jetzt nachweisen, dass der Landwirt und Musiker aus ihrem Heimatort Sulzemoos 1934 im Konzentrationslager Dachau inhaftiert war. Aus den ersten Jahren des Konzentrationslagers sind die Häftlingsunterlagen lückenhaft, auch Jakob Hartmann fehlte dort bisher. Nun stellt die Projektleiterin der Geschichtswerkstatt ihre Forschungsarbeit über Jakob Hartmann vor.
Ehrenamtliche Autorinnen und Autoren verfassten Biographien von 14 ehemaligen Häftlingen des Konzentrationslagers Dachau. Am 22. März stellen sie Gedächtnisblätter über den jüdischen Kinderarzt Ludwig Kaumheimer, den katholischen Geistlichen und Sorben Alois Andritzki, den Kommunisten und Widerstandskämpfer Max Günther, den jüdischen Lehrer Gustav Neustädter und andere vor.
Auch in den Niederlanden haben sich Schüler und Schülerinnen am Projekt beteiligt: Der heute 91-Jährige Henk van de Water hat den Schülern Jelle Tabak und Ischa Schrijver seine Geschichte erzählt: „`Van den Wasser, morgen ab nach Dachau!´ – Ich hatte keine Ahnung was das bedeutete, aber ein Zellengenosse erklärte mir: ‚Morgen kommst du nach Dachau, ins Konzentrationslager.‘“ Henk van de Water wurde verhaftet, als er nach anderthalb Jahren Zwangsarbeit einen Fluchtversuch gewagt hatte. Jetzt begleitet er die beiden Schüler zur Präsentation seines Gedächtnisblattes nach Dachau.
Weitere Information und Betreuung des Projekts:
Sabine Gerhardus
Dachauer Forum e. V.
Ludwig-Ganghofer-Str. 4
85221 Dachau
Tel. ++49-8131-99 68 80
Fax. ++49-8131-99 68 810
E-Mail: info@gedaechtnisbuch.de
www.gedaechtnisbuch.de
Spendenkonto:
Dachauer Forum, Sparkasse Dachau
Konto 380 935 262, BLZ 700 515 40 „Gedächtnisbuch“ (bitte angeben)
Träger:
Dachauer Forum e.V. ■ Evangelische Versöhnungskirche in der KZ-Gedenkstätte Dachau ■ Förderverein für Internationale Jugendbegegnung und Gedenkstättenarbeit in Dachau e.V. ■ Max Mannheimer Studienzentrum ■ Katholische Seelsorge in der KZ-Gedenkstätte Dachau