Erster Kontakt mit Originaldokumenten im Staatsarchiv

Grafinger Themen: Alpinisten, Lehrer, politische Häftlinge

Mit Alpinisten, Lehrerinnen und Lehrern sowie politischen Häftlingen werden sich die Grafinger Schülerinnen und Schüler schwerpunktmäßig befassen. Die Teilnehmer des W-Seminars haben nun alle anhand von Grunddaten die Person ausgewählt, deren Biographie sie schreiben werden.
Über Elisabeth Mirabeau, die Leiterin der Frauenschule Wolfratshausen arbeitet Melanie.. Elisabeth Mirabeau emigrierte nach New York – Sabine Gerhardus, Projektleiterin Gedächtnisbuch, stellte bei der Vorrecherche verblüfft fest, dass sie als junge Frau und Freiwillige von Aktion Sühnezeichen in New York direkt gegenüber gewohnt hat. Vielleicht helfen alte Kontakte zu Nachbarn weiter.
Weitere Lehrer und Dozenten, um die es im W-Seminar gehen wird, sind Ernst Jacob, Hermann Löb Klugmann, Moses Lewkowitz und Ferdinand Kissinger. Auf Spurensuche machen sich hier Elisabeth, Eva, Lena und Katharina. Diese Biographien werden für das BLLV-Projekt „Jüdische Lehrerinnen und Lehrer in Bayern“ erarbeitet, in vielen Fällen aber auch für das Gedächtnisbuch.
Aus politischen Gründen verfolgt waren Karl Rittmann, Andreas Lenz, August Baumann, Adolf Deye, Rupert Weinberger, Josef Salvermoser und Josef Sebald. Mit ihren Biographien beschäftigen sich Vanessa, Selina, Jonathan, Julia, Alicia, Elijah und Yannick.
Karl Rittmann und Josef Sebald wirkten in der Nachkriegszeit als SPD-Bürgermeister in Freilassing und Rosenheim. Auch noch eine andere Gruppe lässt sich durch eine Besonderheit abgrenzen: Baumann, Deye und Weinberger waren aktive und bekannte Alpinisten, zum Teil sogar Teilnehmer der Kaukasus-Expedition des Münchner Alpenvereins. Sollten hier russische Quellen zu bearbeiten oder russische Archive relevant werden, wird Maya, derzeit Freiwillige der Aktion Sühnezeichen im Gedächtnisbuch-Projekt, zur Hand gehen.

Google zeigt erste Ergebnisse der Pressemitteilung  

Bamberg freut sich über Preis für Jana Schmitt

Der Stadt Bamberg ist die Preisvergabe an Jana Schmitt, Teilnehmerin des vom Gedächtnisbuch-Projekt betreuten W-Seminars, eine eigene Presseerklärung wert. Die Abiturienten hatte im Rahmen des W-Seminars  „Menschen aus Bamberg und Umgebung als Opfer der Nationalsozialisten“ eine herausragende Seminararbeit über den jüdischen Lehrer Justin Fränkel geschrieben. Sie wird dafür nächste Woche mit dem Preis des Bayerischen Clubs ausgezeichnet – wir berichteten. Wer die Presseerklärung nachlesen will, findet sie hier: http://www.stadt.bamberg.de/index.phtml?object=tx|1829.52&ModID=7&FID=1829.8250.1&&sNavID=1829.633&pmNavID=1829.368&La=1 . Die Biographie wird dem engen Kooperationsprojekt des Gedächtnisbuchs des BLLV „Jüdische Lehrer in Bayern“ zugeordnet.

 

W-Seminar Grafing: Werkstattordner und Vorschlagslisten

Die Ausgabe von Werkstattordnern stand auf dem Programm des Grafinger W-Seminars am 2. Oktober 2014. Der spannendste Programmpunkt waren aber die Vorschlagslisten: Aus einer Namensliste mit kurzen biographischen Stichworten können die Schüler nun die Person wählen, der sie sich in ihrer Seminararbeit und ihrem Gedächtnisblatt biographisch-forschend nähern wollen. Zur Auswahl stehen jüdische Lehrerinnen und Lehrer für das BLLV-Projekt und Personen, die während der NS-Zeit im KZ Dachau inhaftiert waren.

„Ich hatte mir ihre Geschichte anders vorgestellt“ – Artikel im Jahresbericht des Freisinger Camerloher Gymnasiums

„Ich fand die Recherche über Renny und ihr Leben sehr spannend, weil ich mir ihre Geschichte anders vorgestellt hatte.“, schreibt Henriette Schulze über ihre Erfahrungen im W-Seminar „Biografien von Dachau-Häftlingen und in der NS-Zeit repressierten Lehrern“. Der Artikel wurde im Jahresbericht 2013/2014 des Camerloher Gymnasiums veröffentlicht.
Henriette Schulze berichtet über ihre Recherche zur Biografie der holländischen Widerstandskämpferin Renny van Ommen. Die Recherche umfasste nicht nur Archivarbeiten: Für ein Interview mit einem der Söhne Renny van Ommens, Jan van Ommen, fuhr die W-Seminar-Teilnehmerin nach Hamburg. Ihre Arbeit am Gedächtnisblatt führte sie bis nach Holland, hier erhielt sie Unterstützung durch Jos Sinnema. Sie schreibt: „Er besuchte für mich Archive in Amsterdam und prüfte, ob verwendbare Dokumente vorlagen oder nicht. Er führte mich auch durch die KZ-Gedenkstätte Herzogenbusch (Vught) und gab mir Tipps, wie ich meinen Urlaub in Amsterdam mit geschichtlicher Recherche wie den Besuch des Widerstandsmuseums kombinieren konnte.“
Was hat Henriette Schulze besonders beeindruckt? Sie schreibt: „Für den Zusammenhalt der Frauen war wohl auch die Religion verantwortlich, sie spielte aber vor allem für Renny eine große Rolle für die Bewältigung der Hafterfahrungen. Da ich selbst den Ethikunterricht besuche und keiner Religion angehöre, fand ich gerade diesen Aspekt sehr interessant.“

Den gesamten Artikel bitte bei Interesse per Mail anfordern bei irene.stuiber@googlemail.com.