Vorbereitungen für die Ausstellung in Amsterdam

Projektbesuch in den Niederlanden: Widerstandsmuseum in Amsterdam

Alle Projektbeteiligten in den Niederlanden stecken momentan mitten in den Vorbereitung für Ausstellungen und Veranstaltungen, die rund um den 70. Jahrestag der Befreiung von der deutschen Besatzung geplant sind. Am 5. März brachte ich der Kuratorin des Widerstandsmuseums Karen Tessel aus Dachau zwei Leihgaben für die Ausstellung in Amsterdam.

Karen konnte mir bereits Teile des Einführungsfilms und eine Videopräsentation von einer Station der Ausstellung zeigen. Für mich war es sehr spannend zu sehen, was alles geplant ist, welche Recherchen noch durchgeführt werden und mit welchem Enthusiasmus alle Beteiligten am Werk sind. Ich freue mich schon sehr darauf, die Ausstellung Ende April zu sehen und vor allem über die neuen Impulse, die sich – so viel kann ich schon sagen – aus dieser Zusammenarbeit für unser Projekt ergeben.

(Text: Sabine Gerhardus)

Ab April Ausstellung in Amsterdam: Politische Gefangene aus den Niederlanden im Konzentrationslager Dachau

PRESSEBERICHT
70 Jahre nach der Befreiung des
Konzentrationslagers Dachau – am 29. April 1945 – öffnet im Widerstandsmuseum
Amsterdam die Ausstellung
Namen statt Nummern
Politische Gefangene aus den
Niederlanden im Konzentrationslager Dachau

Zwischen 1941 und 1945 saßen über zweitausend Niederländer, vornehmlich politische Gefangene, im Konzentrationslager Dachau ein. Bei ihrer Ankunft bekamen sie eine Nummer; ihr Name spielte von da an keine Rolle mehr. In der vom 23. April bis 25. Oktober 2015 im Widerstandsmuseum Amsterdam gezeigten Ausstellung Namen statt Nummern – Politische Gefangene aus den Niederlanden im Konzentrationslager Dachau stehen die Personen hinter den Nummern im Mittelpunkt. Ausgangspunkt für die  Ausstellung sind die von Jugendlichen geschriebenen Biographien für das Gedächtnisbuch für die Häftlinge des KZ Dachau in der Versöhnungskirche in der Gedenkstätte Dachau.

Das Widerstandsmuseum in Amsterdam zeigt anhand von Gegenständen, wie politische Gefangene – unter ihnen viele Widerstandskämpfer – im Konzentrationslager Dachau zu überleben versuchten. Jaap van Mesdag musizierte, Lies Bueninck-Hendrikse konnte ein Foto ihres Töchterchens versteckt halten, Willemijn Petroff-van Gurp schrieb ein Lieder- und Psalmen-Büchlein und dem Bildhauer Frits van Hall gelang es, kleine Reliefs anzufertigen.

Begegnung zwischen den Generationen.

In den vergangenen Jahren zeichneten Jugendliche für das Gedächtnisbuch in Dachau mehrere Geschichten von ehemaligen niederländischen Häftlingen auf. Sie forschten in Archiven, interviewten Überlebende des Konzentrationslagers oder ihre Hinterbliebenen und besuchten die Orte, an denen sie gefangen gehalten wurden. Die Geschichten haben viele Jugendliche enorm beeindruckt. „Wir haben, Dank dieses Projekts, eine Freundin hinzugewonnen! … Sie lässt uns darüber nachdenken, worum es im Leben wirklich geht“, sagt Jop Bruin über die ehemalige Gefangene Willemijn Petroff-van Gurp.

 

Interaktives Monument

Das Konzentrationslager Dachau wurde am 22. März 1933 als eines der ersten Konzentrationslager in Betrieb genommen. Es galt als Modell für alle später von den Nationalsozialisten errichteten Konzentrationslager. Für viele Gefangene wurde Dachau zur Endstation. In der Ausstellung entsteht ein interaktives Monument für ehemalige Häftlinge aus den Niederlanden. Es soll dem Besucher Antworten auf u.a. folgende Fragen geben: Wie viele niederländische Gefangene haben das KZ Dachau überlebt? Wie viele niederländische Frauen wurden dort gefangen gehalten? Besucher können digital Informationen hinzufügen, sodass ein immer vollständigeres Bild entsteht.

Aktuelles Unrecht

Heute, 70 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg, werden noch immer Menschen aufgrund ihrer Meinung oder ihres Widerstands gegen Machthaber gefangen gehalten. In Zusammenarbeit mit Amnesty International wird in der Ausstellung drei zurzeit Inhaftierten Aufmerksamkeit geschenkt: Raif Badawi (Blogger aus Saudi-Arabien, verurteilt zu u.a. eintausend Stockhieben), Aster Fissehatsion (Politikerin aus Eritrea, inhaftiert ohne Anklage oder Prozess) und Liu Xia (Dichterin und Künstlerin aus China, steht für unbestimmte Zeit unter Hausarrest).

 Publikationen und andere Veranstaltungen

Zu Namen statt Nummern erscheint eine holländische Publikation mit allen von Jugendlichen geschriebenen Biographien über ehemalige niederländische Häftlinge. Daneben werden im Rahmen des Projekts viele Veranstaltungen organisiert: u.a. eine Podiumspräsentation, an der auch zwei deutsche Jugendliche beteiligt sind, am 4. Mai im Theater Bellevue in Amsterdam, Präsentationen von Jugendlichen sowie kleine Ausstellungen an verschiedenen Orten in den Niederlanden, u.a. in der Gedenkstätte Amersfoort. Auch das Niederländische Dachau Komitee organsiert Veranstaltungen, u.a. eine Dachau-Lesung am 24. April im Rode Hoed, Amsterdam.

Siehe www.verzetsmuseum.org für weitere Informationen.

Anfragen zum Gedächtnisbuch bitte an info@gedaechtnisbuch.de.

 

Rückblick: Das Jahr 2014 im Gedächtnisbuchprojekt

Januar

Am Josef-Effner-Gymnasium präsentiert das W-Seminar „Biographisches schreiben“ die Arbeitsergebnisse in einer öffentlichen Veranstaltung. Ebenfalls an dieser Schule werden die Ausstellungen „Lager und Landkreis“ sowie „Namen statt Nummern“ gezeigt.

 Februar

Die Realschule Weichs zeigt die Ausstellung „Das Lager und der Landkreis“.

März

Die Ausstellung „Namen statt Nummern“ läuft in St. Louis (USA) an der Washington University.

Die Jahrespräsentation des Gedächtnisbuchs findet am 22.3.2014 in der Kirche des Klosters Karmel in Dachau statt.

April

Die Carroll University in Waukesha (USA) zeigt seit 4. April die Gedächtnisbuchausstellung “Namen statt Nummern“.

Die Versöhnungskirche in Dachau zeigt die Ausstellung „Das Lager und der Landkreis“.

 

Im Ernst Sillem Hoeve in Den Dolder in Holland präsentierten am 11. April die Verfasserinnen Tess Meerding und Sydney Weith ihr Gedächtnisblatt zu Ernst Sillem. Gleichzeitig wird die Ausstellung zum Gedächtnisbuch eröffnet.

 

Erinnerungsprojekte für Oberstufenseminare – „Gedächtnisbuch Dachau“ und „Jüdische Lehrer und Lehrerinnen in Bayern“, so lautet der Titel  eines Aufsatzes von Sabine Gerhardus, der im Band Erinnerungsort Schule. Praktische Anregungen für eine Gedächtniskultur im Schulalltag (Hg. Matthias Pflaum) erscheint.

 

Mai

Die NS-Opfer Johann Pflügler, Anton Felber, Albert Vettermann und Thomas Bleisteiner werden in Dachau mit Stolpersteinen geehrt. Bei der Verlegung durch den Künstler Gunter Demnig ist Oberbürgermeister Florian Hartmann anwesend. Die Recherche zum biographischen Hintergrund erfolgte im Rahmen der Geschichtswerkstatt und des Gedächtnisbuchs. Eine Abendveranstaltung beleuchtet die Lebensgeschichten und den künstlerischen und politischen Hintergrund der Stolpersteine.

 

Der Trägerkreis des Gedächtnisbuchs veröffentlicht einen Aufruf zur Lage in der Ukraine, der leider nicht allzu viel Widerhall findet.

 

Juni

In Rotterdam und Amsterdam finden Gedächtnisbuchpräsentationen statt.

 

Ein Abschlusstreffen des vergangenen W-Seminars am Josef-Effner-Gymnasium in Dachau findet mit allen projekteteiligten Schülerinnen und Schülern sowie dem betreuenden Lehrer Christoph Triebfürst statt.

 

Das Erzbischöfliche Ordinariat München unterstützt das Gedächtnisbuch mit einer Sonderförderung.

Zu einem Abschlusstreffen des vergangenen Freisinger W-Seminars treffen sich am 25. Juni einige Schülerinnen und Schüler, der betreuende Lehrer Andreas Decker, die Projektleiterin Sabine Gerhardus und Irene Stuiber vom Gedächtnisbuch-Team.

 

Juli

Sabine Gerhardus stellt das Gedächtnisbuchprojekt am Grafinger Gymnasium vor: Ein W-Seminar ist für das nächste Schuljahr geplant.

 

August

Zehn holländische Schüler starten ihre Recherche für‘s Gedächtnisbuch mit einem Besuch der Gedenkstätte Vught.

 

Der Jahresbericht 2013/14 des Freisinger Camerloher Gymnasiums enthält einen Bericht der Abiturientin Henriette Schulze zu ihrer Recherche über die Biographie der holländischen Widerstandskämpferin Renny van Ommen.

 

Für die beiden Freiwilligen der Aktion Friedenszeichen Sühnedienste Lynn Williams und Jan Kwiatkowski endet der Freiwilligen-Dienst in Dachau. Beide bleiben dem Gedächtnisbuch verbunden.

 

September

In Bayern beginnt das neue Schuljahr – und mit ihm ganz offiziell das W-Seminar zum Gedächtnisbuch im Gymnasium Grafing.

 

KLEIO, eine niederländische Zeitschrift für Geschichtslehrer, veröffentlicht in ihrer Septemberausgabe den Erfahrungsbericht von Gijs Berendse, holländischer Teilnehmer am Gedächtnisbuch.

 

Die neuen ASF-Freiwilligen Mayya Bakulina (23) und Kat Semel (23) unterstützen ab Mitte September 2014 das Gedächtnisbuch-Team.

 

Oktober

Die Katholische Landvolkshochschule Petersberg zeigt alle drei Ausstellungen rund ums Gedächtnisbuch. Zu sehen sind die 25 Banner der Ausstellung „Namen statt Nummern“ sowie die Ausstellungen „Geistliche im KZ Dachau“ und „Das Lager und der Landkreis Dachau“.

 

November

Das King’s College in Ontario, Kanada, zeigt vom 5.-14.11.2014 die Ausstellung „Names Instead of Numbers“.

 

Die Geschichtswerkstatt im Landkreis Dachau legt eine Broschüre über ihre bisherigen Ergebnisse vor: „Geschichtswerkstatt. Vom Projekt zur Bürgerbewegung“. Mit dabei: Das biographische Projekt des Gedächtnisbuchs „Das Lager und der Landkreis Dachau“.

 

In Hebertshausen, Ortsteil Ampermoching, im Landkreis Dachau wird ein neuer und zugleich alter Gedenkstein für die Opfer des Nationalsozialismus eingeweiht. Er war von Teilnehmern am biographischen Projekt während ihrer Recherchen in verwahrlostem Zustand entdeckt worden, nun hat er einen würdigen Platz gefunden.

 

Jana Schmitt, W-Seminar-Teilnehmerin in Bamberg, erhält für ihre im Rahmen des Gedächtnisbuchs entstandene Seminararbeit über Justin Fränkel den Preis des Bayerischen Clubs.

 

Rabbi Erwin Schild spricht auf der Dachauer Gedenkveranstaltung zur Reichspogromnacht. Ein Gedächtnisblatt über sein Leben gibt es seit 2005, ein Banner zu seiner Biographie findet sich in der Ausstellung „Geistliche im KZ Dachau“ und in der englischen Version der Internationalen Wanderausstellung „Namen statt Nummern“.

 

 

 

Die Familie Grünwald, Verena, Hedwig Grünwald, geborene Lachawietz,
Peter und Michael Grünwald, mit Annalena Elsner (mit Gedächtnisblatt)
vor
dem Banner von Paul Lachawietz

 

Das Lager und der Landkreis: Ausstellungseröffnung in Odelzhausen

„Da ist ja der Onkel Paul!“ Das war eine Überraschung für Hedwig Grünwald, geborene Lachawietz: Die Nichte von Paul Lachawietz stand bei der Ausstellungseröffnung des Geschichtswerkstatt-Projekts „Das Lager und der Landkreis“ ganz unerwartet vor dem Biographie-Banner ihres Onkels.  Ebenso groß war die Überraschung für die Abiturientin Annalena Elsner, die sich über ein Jahr lang mit der Lebensgeschichte von Lachawietz beschäftigt hat, und die bei der Eröffnungsveranstaltung am 11. Januar seinen Lebensweg vorstellte.  Sie hat dafür zahlreiche Quellen über sein Leben gesammelt und in Archiven geforscht. Jetzt stand sie zum ersten Mal einer engen Verwandten von Paul Lachawietz gegenüber, die noch einiges über sein Leben zu berichten weiß. Als Hedwig Grünwald sich am Morgen des 11. Januar aus dem Allgäu auf den Weg nach Odelzhausen machte, wusste sie nicht, was der Grund ihrer Reise war: Ihr Sohn hatte im Internet von der Ausstellung in Odelzhausen erfahren und die Reise mit seiner Familie organisiert, ohne zu sagen, worum es ging.

Die Freude über diese Begegnung war auf beiden Seiten groß. Annalena saß noch lange nach den Vorträgen mit der Familie zusammen und ließ sich deren Erinnerungen an Lachawietz berichten. Sabine Gerhardus, die Leiterin des Projekts „Das Lager und der Landkreis“ freute sich besonders: „Was für ein Glück! Frau Grünwald hat mir erzählt, dass sie noch Fotos, Tagebücher und Erinnerungsstücke von Paul Lachawietz hat und sie ist bereit, sie für die Ausstellung in Altomünster zur Verfügung zu stellen! Das ist ein großer Schatz für die Arbeit der Geschichtswerkstatt!“

Die Ausstellung in Odelzhausen zeigte 10 Biographien ehemaliger Häftlinge des Konzentrationslagers Dachau, die vor oder nach ihrer Haft Bürger des Landkreises waren. Mit Paul Lachawietz stellt sie den letzten Pfarrer von Sittenbach vor. Offensichtlich gibt es noch einige Menschen hier, die sich an Paul Lachawietz erinnern können. Michael Drexl, der Pfarrgemeinderatsvorsitzende, zeigte sich überwältigt, dass so viele Besucher seiner Einladung gefolgt sind. Mehr als 100 Gäste standen bis auf den Gang und hörten der Präsentation Annalena Elsners zu. Die Bannerausstellung wurde für Odelzhausen mit zwei Vorträgen über weitere Gefangene ergänzt, die mit der Gemeinde zu tun hatten. Agnes Heim, inzwischen Studentin der Geschichtswissenschaften, hatte sich als Schülerin des Josef-Effner-Gymnasiums mit der Biographie von Wilhelm Hoffmann befasst. Der fahrende Händler kam zum zweiten Mal ins KZ Dachau, weil er in Langengern über seine Erlebnisse während der ersten Inhaftierung erzählt hatte. Sabine Gerhardus berichtete über Albert Vettermann. Er war 1937 beim Bau der A8 beschäftigt und wohnte im Lager der Reichsautobahn in Wiedenzhausen. Dort begann er eine Beziehung zu einem jungen Kollegen und zog mit ihm nach Sulzemoos. Deswegen erhielt er eine Zuchthausstrafe von über zwei Jahren. Kurz danach wurde er ins Konzentrationslager Dachau gebracht. Von dort wurde er nach Ravensbrück verlegt und im Jahr 1942 in der Tötungsanstalt Bernburg/Saale ermordet.
 „Mit diesem Projekt wird die eigene Geschichte besser verständlich!“, meint Bürgermeister Markus Trinkl und freut sich am Erfolg der Geschichtswerkstatt – ein Vorbild sei sie für andere Landkreise geworden. Der Schirmherr der Ausstellung, Bezirksheimatpfleger Norbert Göttler, erinnerte daran, dass Zeitgeschichte nicht nur Fakten aufzeigt, sondern immer auch Emotionen und heftige Auseinandersetzungen hervorrufen kann. Wichtig sei es, sich dem zu stellen, denn Irrtümer seien weit verbreitet, zum Beispiel, dass die demokratische Entwicklung unumkehrbar sei: „stimmt nicht – es gibt einen Weg zurück“.„Was Gewalt und Verfolgung mit Menschen machen, welche Folgen Traumatisierung manchmal für ein ganzes Laben haben, erfahren wir, wenn wir uns die Biografien ansehen, die in unserem Projekt entstanden sind.“ Angesichts von Terror und weltweit gestiegenen Flüchtlingszahlen sei es wichtig, so Sabine Gerhardus, sich gegen Terror, Gewalt und Ausgrenzung zu stellen. Jugendliche, die sich mit viel Empathie in das Leben eines Verfolgten einfühlten, bezögen Position, wie das Zitat einer jungen Teilnehmerin verdeutlicht: „Ich bin toleranter gegenüber Minderheiten geworden und intoleranter gegenüber Rechtsextremismus“.Beide Ausstellungen der Geschichtswerkstatt werden ab dem 7. März im Museum Altomünster zu sehen sein.

(Text: Sabine Gerhardus)

 

Ontario: King’s College zeigt Gedächtnisbuch-Ausstellung

Verbunden mit einem ambitionierten Begleitprogramm zeigte das King’s College in Ontario die Gedächtnisbuch-Ausstellung vom 5. bis zum 14. November. Wer dazu ein bisschen im Internet stöbern mag, kann das unter folgenden Links:

Gedächtnisbuch-Ausstellungen am Petersberg

 

Im Oktober sind die Ausstellungen „Namen statt Nummern“, „Geistliche im KZ Dachau“ und „Das Lager und der Landkreis Dachau“ in der Katholischen Landvolkshochschule Petersberg zu sehen. Zur Ausstellungseröffnung am 1. Oktober sprachen Projektleiterin Sabine Gerhardus und Bezirksheimatpfleger Norbert Göttler. Die Tafeln der Ausstellung hängen verteilt in den Tagungshäusern der Volkshochschule.

(Fotos MB/KS)

 

Ausstellungen im Dreierpack

Im Oktober zeigt die Katholische Landvolkshochschule Petersberg alle drei Ausstellungen rund ums Gedächtnisbuch. Zu sehen sind die 25 Banner der Ausstellung „Namen statt Nummern“ sowie die Ausstellungen „Geistliche im KZ Dachau“ und „Das Lager und der Landkreis Dachau“.

Am 1. Oktober wird die Ausstellung mit einer Veranstaltung eröffnet: Um 18.00 Uhr findet eine Vesper in der romanischen Basilika statt, anschließend wird Bezirksheimatpfleger Norbert Göttler gegen 18.30 Uhr im Bischof-Neuhäusler-Saal im Unteren Haus eine kurze Einführung in die Ausstellung geben.

Wer an der Veranstaltung am 1. Oktober teilnehmen will, wird gebeten, sich unter der Mailadresse klvh@der-petersberg.de anzumelden.

 

 

 

Lynn Williams über ihren Freiwilligendienst im Gedächtnisbuch-Team: I am grateful that I can remain involved in the future

 

Lynn Williams, deren ASF-Freiwilligendienst in Dachau jetzt endet, war so nett, uns einige Zeilen zu ihrer Mitarbeit im Gedächtnisbuchprojekt zu schreiben. Die deutsche Übersetzung findet sich im Anschluss an den englischen Text. Danke, Lynn!

I arrived in Dachau in September, 2012, to begin my service as a volunteer with Action Reconciliation Service for Peace.  Part of my assignment was to work with the “Remembrance Book Project” and the companion exhibition, “Names Instead of Numbers.”  I had no idea about what this would entail.

Under the leadership of Sabine Gerhardus, I soon found out.  A new group of students was just beginning to explore biographical research.  I learned right along side of them at the seminars which Frau Gerhardus held concerning archival research, interview techniques, writing strategies and page design.  I am happy to report that I have also been able to write the biography of a former prisoner.  I am beginning to work on a second biography, which I will complete when I go home to Milwaukee, WI, in August, 2014.

I also gained experience in scheduling exhibitions of “Names Instead of Numbers” in North America.  I will continue to support this when I go home by making sure that the exhibit is kept in good condition and gets from location to location in a timely manner.

I am grateful that I had the opportunity to be a part of this project, and that I can remain involved in the future.

 

Im September 2012 kam ich in Dachau an, um meinen Freiwilligendienst bei der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste zu beginnen. Zu meinen Aufgaben gehörte die Mitarbeit am Gedächtnisbuch und bei der begleitenden Ausstellung „Namen statt Nummern“. Ich hatte keine Ahnung, worum es genau ging.

Unter der Leitung von Sabine Gerhardus fand ich das schnell heraus. Gerade begann eine neue Gruppe von Studenten mit ihrer biographischen Recherche. Ich lernte zusammen mit ihnen in den Seminaren von Frau Gerhardus Archivrecherche, Interviewtechniken, Schreibstrategien und Layout. Mich freut es, berichten zu können, dass ich auch eine Biographie eines ehemaligen Dachau-Häftlings geschrieben habe. Gerade beginne ich mit einer zweiten Biographie, die ich daheim in Milwaukee, Wisconsin, im August des Jahres fertigstellen werde.

Ich konnte auch Erfahrungen mit der Durchführung der Ausstellung „Namen statt Nummern“  in Nordamerika sammeln. Diese Ausstellung kann ich daheim weiter unterstützen, in dem ich dafür sorge, dass sie gut erhalten und rechtzeitig zum nächsten Ausstellungsort kommt.

Ich bin dankbar, dass ich Teil dieses Projekts sein durfte und freue mich, dass ich auch in Zukunft weiter mitmachen kann.

 

 

Trägerkreis berät über Projektpläne in Deutschland und in den Niederlanden

Die Planungen für die nächste Zeit standen auf der Tagesordnung des Trägerkreis Gedächtnisbuch am 24. Juni. Gesprochen wurde über das neue W-Seminar, das im Schuljahr 2014/25 anlaufen soll und auch über die Planungen in den Niederlanden. Auch klärte der Trägerkreis verschiedene organisatorische Fragen rund um die internationale Ausstellung – Aufbewahrung und Versand in Polen und Nordamerika konnten geregelt werden.