Studienfahrt Auschwitz/ Oświęcim: Zweiter Besuch der Gedenkstätte Auschwitz, Rundgang Birkenau
4 Stunden lang erkundeten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Studienfahrt in Begleitung von Halina Sviderska und Weronika Brill das Gelände des Lagers Birkenau.
Das weitläufige Gelände legt mit den erhaltenen Ruinen, Betonpfählern und Zäunen Zeugnis ab von den hier verübten Verbrechen der Nationalsozialisten. Die deutschen Besatzer schickten mehr als 1,1 Millionen Menschen in den Tod. An einigen Stellen im Gelände finden sich Denkmäler und Erläuterungstafeln, die den Umfang der Mordaktionen verdeutlichen und die Erinnerung wachhalten sollen.
Selbst auf den ersten Blick harmlos erscheinende Landschaftsabschnitte bergen den Schrecken des Massenmords: Die Asche der Ermordeten wurde in die Flüsse Soła und Weichsel gekippt, aber auch in Gruben, die sich bald durch den hohen Grundwasserspiegel des Sumpfgebiets mit Wasser füllten.
Ab 1941 bauten die deutschen Besatzer das Gelände planmäßig zu einer Kombination aus Konzentrationslager und Vernichtungsstätte aus. Vor ihrem Abzug und der Befreiung des Lagers durch die Sowjetarmee gelang es der SS, Gerätschaften zum Massenmord in weiter westlich gelegene Konzentrationslager zu transportieren und die Krematorien und Gaskammern zu sprengen. Die Nazis vernichteten Dokumente ihrer Verbrechen und zündeten das Effektenlager mit seinen 30 Baracken an, das fast eine Woche brannte.
Die seit 2001 zugängliche Neue Sauna bzw. Entwesungs- und Desinfektionsanlage zeigt eine raumfüllende Fotoinstallation mit dennoch erhaltenen und in Auschwitz aufgefundenen Fotos aus dem Besitz der Ermordeten und Deportierten.
(9.1.2023; Foto: Ludwig Schmidinger, IS)