Interview mit dem ukrainischen Dachau-Häftling Peter Perel

Mit dem überlebenden Dachau-Häftling Peter Perel führten eine Grafinger Schülerin und Anastasiia Lapteva, ASF-Freiwillige im Gedächtnisbuch, ein Interview mithilfe eines Internet-Telefonats. Anastasiia hat darüber einen Bericht geschrieben.

Anastasiia Lapteva, ASF-Freiwillige im Gedächtnisbuch

Sie schreibt:

Am 30. Mai hatte ich die große Ehre das Interview mit Peter Perel und seiner Tochter Svetlana Perel zusammen mit einer Schülerin des Grafinger W-Seminars zu führen. Im Rahmen des Projekts „Gedächtnisbuch für ehemaligen Häftlinge des KZ Dachau“ schreibt die Schülerin die Biographie von Peter Israelowitsch Perel, der als sowjetischer Häftling im KZ Dachau inhaftiert war.

Peter Perel wurde 1928 in Oktoberfeld im Kreis Saporoschje in der Ukraine geboren. Als er nach Deutschland als Ostarbeiter kam, war er nur 14 Jahre alt. Er arbeitete in München zuerst in Berg am Laim für einen Münchner Schlosserbetrieb, dann in der Likörfabrik „Sager und Werner“  und danach als Helfer für einen Schlossermeister und daraufhin noch bei einer Barackenbaufabrik. Kurz vor der Befreiung wurde er im KZ Dachau inhaftiert und konnte während des Todesmarsches fliehen.

Das Interview wurde auf Russisch durchgeführt und dauerte zwei Stunden. Meine Aufgabe war es, wesentliche Passagen für die Schülerin zu übersetzen und die Fragen am Ende des Interviews zu stellen. Manchmal war es für uns sehr schwierig, unsere Emotionen zurückhalten, weil das Schicksal nicht immer glücklich war. Trotzdem erzählte Herr Perel viele interessante und gute Geschichten, obwohl er Ostarbeiter war, obwohl er im KZ Dachau war.     

Die Ergebnisse des Interviews werde ich auf dem ASF-Seminar in Polen präsentieren. Die Schülerin wird ihre fertige Biographie am 22. März 2020 bei der Jahrespräsentation des Gedächtnisbuchs vorstellen.

(14.6.2019; Text: Anastasiia Lapteva/IS)