Interview: Ausstellung Namen statt Nummern in Los Angeles
Vom 21. April bis zum 10. August zeigte das Los Angeles Museum of the Holocaust (LAMOTH) die Ausstellung Namen statt Nummern. Kat Semel, ehemalige Freiwillige von Aktion Sühnezeichen Friedensdienste in Dachau und jetzt Director of Student Tours and Teacher Training im Museum erzählt von der Ausstellung und vom Begleitprogramm.
Wie hat das Los Angeles Museum oft the Holocaust (LAMOTH) die Ausstellung gezeigt?
Wir wählten 8 Banner der Ausstellung, um bestimmte Häftlingsgruppen, die im KZ Dachau inhaftiert waren, herauszustellen. Wir wollten die Unterschiede zwischen den Häftlingsgruppen und ihrem sozialen und nationalen Hintergrund zeigen und die Verachtung der Nazis für so viele Personengruppen deutlich machen.
Womit wurden die Banner der Ausstellung ergänzt?
Wir ergänzten die Ausstellung mit Exponaten aus dem Archiv des LAMOTH. Wir zeigten Briefe von Häftlingen in Dachauer Nebenlagern, um Einblicke in das Leiden der Häftlinge zu geben und auch, um zu zeigen, was ihnen erlaubt war. Dazu kamen Fotos, die während und nach der Befreiung aufgenommen wurden und die amerikanischen Soldaten gegeben wurden, damit sie ihre Erfahrungen mit so vielen Menschen wie möglich teilen konnten. Ein besonders eindrückliches Ausstellungsstück war ein Bericht des Armeegeheimdiensts OSS, dem späteren CIA, über die Situation in Dachau bei der Befreiung.
Gab es ein Begleitprogramm?
Zur Eröffnung der Ausstellung zeigten wir die Kurzdokumentation „The Liberators: Why We Fought“. In diesem Film erzählen einige Befreier Dachaus und Dachau-Überlebende von ihrer Zeit im Konzentrationslager und auch davon, was während und nach der Befreiung geschah. Zwei Überlebende, Ben Lesser und Joshua Kaufman, sprachen nach dem Film und antworteten auf Fragen. Es war sehr bewegend, dass der Film und die Ausstellung sich so gut ergänzten.
Wie war die Resonanz der Besucher?
Die Rückmeldungen der Besucher waren wirklich sehr erstaunlich. Viele Leute haben gesagt, dass sie vorher noch nie so viel über Dachau gehört haben und nicht gewusst haben, wie das Leben in den Lagern war. Die Besucher bestaunten vor allem die Ausstellungsstücke, die eine direkte Verbindung zu unserem Museum aufweisen – eines der Displays zeigte die Identifikationskarte des in Los Angeles wohnenden Dachau-Überlebenden Joe Alexander, der in Kaufering befreit worden war.
Warum hat sich das LAMOTH für diese Ausstellung entschieden?
Es hat uns sehr gefreut, dass wir mit der Ausstellung des Gedächtnisbuchs Namen statt Nummern arbeiten durften. Wir konnten in diesem Rahmen Ausstellungsstücke zeigen, die wir vorher noch nie präsentiert haben und neue Informationen zu diesem wichtigen Teil der Geschichte vermitteln.
(17.8.2017, Fotos: LAMOTH; Interview und Übersetzung: Irene Stuiber)