Hebertshausen: Filmaufnahmen am Wohnort Wolfgang Heilmanns
Die beiden Töchter und zwei Enkelinnen besichtigen das ehemalige Wohnhaus Wolfgang Heilmanns in Deutenhofen, einem Ortsteil von Hebertshausen. Mit dabei sind Sabine Gerhardus und Wolfgang Schlichenmeier, der das Gedächtnisblatt zu Heilmann geschrieben hat. Filmemacher Julian Monatzeder zeichnet die Begehung auf.
Über das Gedächtnisbuch-Projekt entsteht jetzt ein Film unter der Regie von Julian Monatzeder. Monatzeder ist Regisseur für Spiel- und Dokumentationsfilme. Er hat u.a. einen Dokumentarfilm über das Projekt Erinnern des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbands (BLLV) gedreht, bei dem er die Grafinger Schülerin Katharina Steinegger bei ihren Recherchen in Kaunas, München und Dachau begleitete. Derzeit produziert er – auch im Auftrag des BLLV – einen Film über die Erinnerungsarbeit an bayerischen Schulen für eine Gedenkveranstaltung, die am 25. Januar 2018 im NS-Dokumentationszentrum in München stattfindet.
Am 26. Oktober begann Julian Monatzeder mit den Dreharbeiten für den Gedächtnisbuch-Film. Er traf sich dafür mit Thomas Schlichenmayer aus Ampermoching, der bereits zwei Gedächtnisblätter verfasst hat: über Wolfgang Heilmann, den Direktor der Holzstofffabrik in Deutenhofen (Hebertshausen), Mitglied der Bayerischen Volkspartei (BVP) und über Josef Rothammer, SPD-Politiker und Journalist aus Regensburg. Thomas Schlichenmayer zeigte den beiden Töchtern Wolfgang Heilmanns, zwei Enkelinnen, Julian Monatzeder und Sabine Gerhardus das ehemalige Wohnhaus mit Fabrikgebäude in Deutenhofen. Das Gebäude steht seit Jahrzehnten leer und ist fast verfallen. Möglich wurde die Besichtigung für die Filmarbeiten fürs Gedächtnisbuch, weil das Gebäude sich inzwischen im Besitz der Gemeinde Hebertshausen befindet. Es wird bald abgerissen, das Gelände gehört zum Dorfkern und wird städtebaulich entwickelt.
Vor dem Abriss wollten auch Heilmanns Töchter sich die letzte Gelegenheit nicht entgehen lassen, das Haus zu sehen, das ihr Vater kurz vor ihrer Geburt und während der Zeit der Haft im KZ Dachau bewohnt und bewirtschaftet hat. Dafür nahmen sich mutig und fröhlich die schwierigsten Kletterpartien über Stock und Stein auf sich.
(29.12.2017; Text: Sabine Gerhardus; Foto: Julian Monatzeder)