Gedenkveranstaltung zum Todesmarsch in Dachau

Von den Qualen und Torturen, die er erleiden musste, erzählte Abba Naor auf der Gedenkfeier Todesmarsch in Dachau am 29. April 2017.

Abba Naor erinnert sich an den Todesmarsch

Während das Konzentrationslager am 29. April 1945 befreit wurde, mussten die Häftlinge des Todesmarsches noch länger durchhalten. Am 2. Mai erlebten Abba Naor und seine Schicksalsgefährten ihre Befreiung durch die Amerikaner in Waakirchen. Die Befreiung bedeutete auch die Nachricht, dass von der eigenen Familie niemand überlebt hatte. „Wir waren frei. Glücklich waren wir nicht. Aber wir waren frei. Und deshalb werden wir diesen Tag niemals vergessen.“

Der bayerische DGB-Vorsitzende Matthias Jena dankte den Veranstaltern dafür, jedes Jahr einen andere Opfergruppe in den Mittelpunkt der Veranstaltung zu stellen. Er erinnerte an die Ausschaltung der Freien Gewerkschaften durch die Nationalsozialisten und an Berl Lörcher, der die Haft in den KZs überlebt hatte und der Gewerkschaftsbewegung sein ganzes Leben kritisch verbunden blieb. Bereits 1952 begann die bayerische Gewerkschaftsjugend damit, jedes Jahr eine Gedenkfeier zur Reichspogromnacht abzuhalten. Jena appellierte an die Zuhörer: „Vergesst nicht die Toten. Vergesst nicht die Ursache des Mordens.“

„Freiheit, Menschlichkeit und Solidarität sind Werte, die von jeder Generation aufs Neue errungen werden müssen. Diese Botschaft geht für mich von Gedenkveranstaltungen wie dieser aus.“, betonte der Dachauer Oberbürgermeister Florian Hartmann in seiner Ansprache.

 

Fotos von der Gedenkveranstaltung

 

(30.4.2017. Text und Fotos Irene Stuiber)