Diese Art von Engagement wird mir bleiben
Für Beata Tomczyk endet der Freiwilligendienst in Dachau Ende August 2018. Ein Interview zum Abschluss.
Beata, während deines Freiwilligenjahrs für Aktion Sühnezeichen Friedensdienste in Dachau hast du zwei Tage in der Woche im Gedächtnisbuch-Projekt mitgearbeitet. Vielen Dank dafür! Woran hast du vor allem gearbeitet?
Bis Januar dieses Jahres habe ich vor allem mitgeholfen, die BLLV-Gedenkfeier und die Lehrerfortbildung im NS-Dokuzentrum in München vorzubereiten. Ab Januar habe ich dann an einer Biographie gearbeitet, ein Gedächtnisblatt über den jüdischen Lehrer Julius Neuberger recherchiert und geschrieben. Es ist noch nicht ganz fertig, aber fast. Ich habe ja noch ein paar Tage, da will ich es fertig machen. Auch habe ich Krankenakten von Dachauer KZ-Überlebenden ausgewertet.
Was denkst du, wird dir in Erinnerung bleiben von deinem Jahr in Dachau?
Die Arbeit in der Gedenkstätte, die Rundgänge, die Jugendbegegnung. Die Internationale Jugendbegegnung war eine sehr interessante Erfahrung, die ich hoffentlich noch weiterführen kann. Das hängt jetzt davon ab, was ich nächstes Jahr mache, wenn ich Urlaub bekomme, mache ich da weiter. Das ist eine nette Verbindung, die bleibt.
Ich werde sicher auch an die Besuche denken, die ich hier in Dachau bekommen habe. Meine Familie war hier zu Besuch, Eltern, Freunde.
Auch werde ich die Natur in der Umgebung vermissen. Das ist sehr nett hier, in wenigen Minuten ist man von der Freiwilligenwohnung am See, man ist in der Stadt, aber auch ganz schnell in der Natur. Da ist Warschau ganz anders, natürlich gibt es Parks, aber das ist nicht das Gleiche.
Wenn du noch einmal wählen könntest, würdest du dich wieder für ein Jahr Freiwilligendienst entscheiden?
Die Entscheidung für das Freiwilligenjahr war eine gute Entscheidung. Eine Art Freiwilligendienst, irgendeine Art ehrenamtliche Arbeit werde ich sicher weitermachen. Das ist auch etwas, was mir bleiben wird, diese Art von Engagement.
Hast du einen Tipp für die neuen Freiwilligen?
Vielleicht, dass sie nicht überrascht sind, wenn nicht alles ganz einfach geht. Man ist im Ausland – es braucht manchmal mehr Energie, herauszufinden, wie etwas funktioniert, bis es funktioniert. Das muss man berücksichtigen.
Veranstaltungshinweis: Wer sich persönlich von Beata Tomczyk verabschieden will, hat die Möglichkeit beim Abschiedsgottesdienst in der Versöhnungskirche am Sonntag, den 26. August 2018 um 11 Uhr sowie beim anschließenden Empfang. Weitere Informationen dazu finden sich auf der Website der Versöhnungskirche:
https://ssl.webpack.de/www.versoehnungskirche-dachau.de/angebote/pages/Gottesdienste.php
(23.8.2018; Foto/Interview: Irene Stuiber)