Befreiungsfeier in Dachau: „Ich erinnere mich und werde immer erinnern“

„Als ich zum ersten Mal in die KZ-Gedenkstätte gekommen bin und mit einem Audioguide in russischer Sprache einen Rundgang gemacht habe, konnte ich meine Tränen nicht aufhalten.“, erzählte Anastasiia Lapteva, ASF-Freiwillige in Dachau, am 5.5.2019 in ihrer Rede am Mahnmal für die ermordeten sowjetischen Kriegsgefangenen.

Anastasiia Lapteva stammt aus Perm, einer Stadt am Ural. Derzeit arbeitet sie als Freiwillige für Aktion Sühnezeichen Friedensdienste in der Versöhnungskirche und im Gedächtnisbuchprojekt.

Auf der Feier zum 74. Jahrestag der Befreiung des KZ-Dachau am Mahnmal für die ermordeten sowjetischen Kriegsgefangenen in Hebertshausen erläuterte die junge Frau ihre Motivation für diese Freiwilligentätigkeit: „Als ich zur Schule ging und auch während des Studiums hatte ich nicht nur Interesse an der russischen Geschichte, sondern auch an der Weltgeschichte. Aber wir haben viel zu wenig Informationen über den Holocaust, das faschistische Deutschland und auch über Konzentrationslager bekommen. Deshalb entschied ich mich, an einem geschichtlichen Projekt teilzunehmen.“

Ihren Wunsch zum Befreiungstag formulierte  Anastasiia Lapteva in ihrer Ansprache so: „Ich möchte, dass alle Menschen sich immer an die Opfer des nationalsozialistischen Regimes erinnern. Ich sage es laut, so dass es alle hören: „Ich erinnere mich und werde immer erinnern.“ Diesen Satz wiederholte Anastasiia Lapteva auch auf Russisch.

(5.5.2019; Foto: Klaus Schultz; Text: Irene Stuiber)